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15. November 2017 – Top 8: Unterstützung für Schüler der Inseln und Halligen

Zuschüsse für Schulbesuche auf dem Festland

Auf Inseln und Halligen lebende Schüler bekommen vermutlich in Kürze finanzielle Unterstützung, wenn sie eine Oberstufe, eine Berufsfachschule, ein Berufliches Gymnasium oder eine dänische Schule auf dem Festland besuchen. 

Amrum
Kinder, die auf Amrum leben und eine Schule auf dem Festland besuchen, könnten künftig Finanzhilfen bekommen. Foto: Landtag, Vivien Albers

Viele der auf den Halligen oder nordfriesischen Inseln lebende Schüler müssen spätestens nach der zehnten Klasse zur Vorbereitung auf das Abitur oder für einen anderen höheren Schulabschluss eine Schule auf dem Festland besuchen. Der SSW fordert jetzt die Landesregierung auf, einen „landesseitigen Beitrag“ zur Unterstützung der betroffenen Schüler und Eltern nach dem „Helgoländer Modell“ zu leisten.

Auf Helgoland erhalten Eltern seit dem Sommer 2016 eine Art einkommensabhängiges Stipendium in Höhe von bis zu monatlich 300 Euro, wenn ihre Kinder zur Schule auf dem Festland gehen. Das Land Schleswig-Holstein, der Kreis Pinneberg und die Gemeinde Helgoland tragen je ein Drittel der finanziellen Beihilfe für Schüler einer Oberstufe, einer allgemein bildenden Schule, einer Berufsfachschule oder eines Beruflichen Gymnasiums.

„Im Sinne der Chancengleichheit und für die Sicherstellung des Rechts auf Bildung“ müsse auch den Betroffenen auf den Halligen und den nordfriesischen Inseln eine solche einkommensunabhängige finanzielle Förderung gewährt werden, heißt es in dem SSW-Antrag. Die Partei der dänischen Minderheit verweist auch auf Schüler des dänischen Schulsystems auf Föhr und Sylt. Sie müssten bereits für den Erwerb des ersten allgemeinen Schulabschlusses aufs Festland.

(Stand: 13. November 2017)

Auf Inseln und Halligen lebende Schüler bekommen vermutlich in Kürze finanzielle Unterstützung, wenn sie eine Oberstufe, eine Berufsfachschule, ein Berufliches Gymnasium oder eine dänische Schule auf dem Festland besuchen. Vorbild soll das Helgoländer Modell sein. „Wir sind kurz vor Vertragsunterzeichnung“, sagte Bildungsministerin Karin Prien (CDU) in einer vom SSW angestoßenen Debatte.

Auf Helgoland erhalten Eltern der Oberschüler seit dem Sommer 2016 eine Art einkommensabhängiges Stipendium in Höhe von bis zu monatlich 300 Euro. Das Geld ist als Zuschuss für eine Unterbringung in kleinen Wohnungen oder WGs auf dem Festland gedacht. Das Land Schleswig-Holstein, der Kreis Pinneberg und die Gemeinde Helgoland tragen je ein Drittel der finanziellen Beihilfe.

Der Kreistag und der Hauptausschuss in Nordfriesland haben nun bereits auch für eine finanzielle Unterstützung der betroffenen Familien auf den Inseln und Halligen gestimmt. Differenzen zwischen Land und Kreis gebe es lediglich für Schüler der Klassenstufe 9, die auf eine dänische Schule gehen, sagte die Ministerin. Hier will die Landesregierung vermeiden, dass die Jugendlichen ein Hallig-Stipendium erhalten, wenn sie schon Hilfen nach einer bestehenden Regelung von 1982 erhalten.

Der Antrag ziele auf Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendlichen, begründete Jette Waldinger-Thiering (SSW) den Vorstoß. „Es geht nicht um eine Extrawurst oder ein Privileg, sondern um das Recht auf Bildung“, sagte sie. Die Kosten seien überschaubar. Denn: Der Personenkreis, der gefördert werden soll, sei übersichtlich. „Das wird Gemeinden, Kreis und Land nicht überfordern“, so Waldinger-Thiering.

Weitere Redner:
Tobias Loose (CDU), Kai Vogel (SPD), Ines Strehlau (Grüne), Anita Klahn (FDP), Frank Brodehl (AfD)

 

Antrag

Finanzielle Unterstützung für Schülerinnen und Schüler der Inseln und Halligen
Antrag der Abgeordneten des SSW – Drucksache 19/268
Antrag der Fraktionen von CDU, Grünen und FDP – Drucksache 19/345