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25. Juli 2018 – Sitzungsfreie Zeit im Landtag

Politikbetrieb ruht, Verwaltung schwitzt

Erhaben trotzen zehn Riesengorilla-Skulpturen vor dem Landtag der Sommerhitze, wie Wachen stehen sie rechts und links vom Hauptportal. Im Gebäude selbst ist es ruhig – in der sitzungsfreien Zeit pausiert der parlamentarische Betrieb weitgehend.

Rechts und links neben dem Eingangsportal stehen 3.60 Meter große  Gorilla-Skulpturen. Zahlreiche passanten bewundern und fotografieren die Bronze-Plastiken.
Begehrte Foto-Motive in der sitzungsfreien Zeit: Die NordArt-Gorillas vor dem Landeshaus. Foto: NordArt, Jörg Wohlfromm

In den sogenannten Parlamentsferien, die sich zeitlich mit den Schulferien decken, finden keine regulären Landtags-, Ausschuss- oder Fraktionssitzungen statt. Die Politiker, so sie nicht urlauben, sind in diesen Wochen vornehmlich in ihren heimatlichen Wahlkreisen anzutreffen. Viele nutzen die sitzungsfreie Zeit zu Gesprächen mit der Bevölkerung oder mit der Parteibasis, zu Vor-Ort-Besuchen von kommunalen Einrichtungen oder sie widmen sich im heimischen Büro liegengeblieben Dingen beziehungsweise planen und durchdenken neue politische Initiativen.

Auch Landtagspräsident Klaus Schlie ließ das vor den Ferien abgelaufene erste Parlamentsjahr nach der Landtagswahl im Mai vergangenen Jahres Revue passieren. Ein Fazit: Schlie wünscht sich lebhaftere Landtagsdebatten. Wichtig sei beispielsweise, dass Abgeordnete öfter in freier Rede sprechen, sagte der Präsident in einem Sommerinterview mit dem NDR. Zu viele Reden würden vom Blatt abgelesen. „Das macht es nicht gerade spannender“, so Schlie. Außerdem könne er sich eine Art Fragestunde vorstellen – so wie es sie neulich im Bundestag gab, als die Bundeskanzlerin den Abgeordneten Rede und Antwort stand. Schlie will versuchen, die Diskussion darüber nach der Sommerpause voranzutreiben.

Verwaltung schwitzt in den Büros

Während Schlie inzwischen seinen traditionellen Mallorca-Urlaub angetreten hat, wird im Landtag die ruhige Zeit für Renovierungs- und Wartungsarbeiten genutzt. So sind in vielen Räumen Maler anzutreffen, und in den großen Empfangs- und Ausschussräumen frischen Arbeiter die im Alltagsbetrieb arg strapazierten Bodenbeläge auf. Auch nur in der sitzungsfreien Zeit möglich sind systematische Wartungsarbeiten der vielen Sicherheits- und Brandschutztüren im Haus.

In den Fraktionsbüros werden nur hier und da Abgeordnete angetroffen, die liegengebliebene Arbeitsmaterialien sichten, sortieren oder nicht mehr Benötigtes entsorgen. Die Verwaltungsposten sind natürlich besetzt, wenn auch in den Ferien in ausgedünnter Personalstärke. Besonders in den Büros zur Wasserseite hin ist die Arbeit allerdings kein Spaß: Hier hat sich das dicke Mauerwerk des historischen Landtagsgebäudes derart aufgeheizt, dass die Temperaturen kaum mehr unter 30 Grad gedrückt werden können. Hitzefrei gibt es nicht. Dafür versorgt die Hausleitung seine Mitarbeiter aber mit etlichen Kisten Selterswasser.

Gorillas trotzen der Hitze

Den von der NordArt Mitte Juli angereisten zehn Bronze-Gorillas scheint die derzeitige „Affenhitze“ dagegen nichts auszumachen. Stoisch stehen die 3.60 Meter großen Hünen vor dem Landeshaus und lassen sich geduldig von etlichen Passanten den ganzen Tag über fotografieren. So ist zumindest von außen der Landtag so stark frequentiert wie oft selbst bei laufendem Parlamentsbetrieb nicht. Ein echter Hingucker in der sitzungsfreien Zeit.

Mehr zu den Skulpturen:
Gorillas bewachen den Landtag