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19. November 2018 – Nordschleswig-Gremium tagt

Ein Museum zum Grenzjubiläum

Die Vorbereitungen für das deutsch-dänische Grenzjubiläum 2020 laufen vielerorts bereits auf Hochtouren. So auch im Nordschleswig-Gremium. Dort im Fokus: die Pläne für ein Minderheitenmuseum in Sonderburg.

Landtagspräsident Schlie im Gespräch mit dem Parlamentsdirektor des dänischen Folketing, Carsten U. Larsen, und dem deutschen Botschafter in Dänemark, Andreas Meitzner. Eine Übersetzerin sorgt für eine reibungslose Verständigung.
Informationsaustausch in Kopenhagen: Landtagspräsident Schlie (li.) im Gespräch mit dem Parlamentsdirektor des dänischen Folketing, Carsten U. Larsen (re.), und dem deutschen Botschafter in Dänemark, Andreas Meitzner (hinten). Eine Übersetzerin sorgt für eine reibungslose Verständigung. Foto: Landtag, Mareike Watolla

Anlässlich des Grenzjubiläums im Jahr 2020 wird die Kulturarbeit der deutschen Minderheit in Dänemark kräftig unterstützt. Das wurde bei der Sitzung des Nordschleswig-Gremiums in der vergangenen Woche in Kopenhagen deutlich. So stehen Millionenzuschüsse vom Bund, vom Land und von der dänischen Seite für ein Minderheitenmuseum in Sonderburg bereit. Das Jubiläum biete „trotz unterschiedlicher historischer Betrachtungsweisen viele Chancen für die enge Partnerschaft“ zwischen Schleswig-Holstein und Dänemark, unterstrich der Vorsitzende des Nordschleswig-Gremiums, Landtagspräsident Klaus Schlie, nach Abschluss der Gespräche in der dänischen Hauptstadt.

Im Landeshaushalt für 2019 sind 150.000 Euro für das Museumsprojekt am Nordufer der Flensburger Förde eingestellt. Die gleiche Summe ist für 2020 vorgesehen. Dänemark hat fünf Millionen Kronen zugesagt (etwa 670.000 Euro). Berlin steuert eine Million Euro bei. Mit den Geldern sollen der Bau und die Ausstellung bezuschusst werden. Es ist geplant, dass das Gebäude bereits im Feierjahr 2020 steht.

„Aabenraa“ / „Apenrade“

Wie der Landtag, so unterstützt auch die dänische Regierung das Ziel, die Minderheitenpolitik im Grenzraum als UNESCO-Weltkulturerbe auszuzeichnen. Das betonte die dänische Kulturministerin Mette Bock gegenüber der Delegation aus Kiel. Sie machte sich dafür stark, die Ortsschilder in Nordschleswig zweisprachig zu gestalten – so wie es südlich der Grenze vielerorts der Fall ist. Dann stünde beispielweise unter dem dänischen „Aabenraa“ auch das deutsche „Apenrade“ am Ortseingang. Eine zweisprachige Beschilderung würde die Wertigkeit der Minderheiten betonen, waren die Gesprächsteilnehmer überzeugt. 

Bisherige Versuche, in Nordschleswig mehrsprachige Schilder einzuführen, waren an der dänischen Kommunalpolitik und an Protesten in der Bevölkerung gescheitert. Und auch südlich der Grenze machen noch nicht alle Kommunen von dieser Möglichkeit Gebrauch, wie Landtagspräsident Schlie anmerkte.

15.000 Nordschleswiger

Das Jahr 2020 markiert das 100. Jubiläum der deutsch-dänischen Grenze. Der heutige Grenzverlauf wurde in einer Volksabstimmung im Jahr 1920 festgelegt. Seitdem gibt es Minderheiten auf beiden Seiten der Grenze. Die deutsche Minderheit im nördlichen Nachbarland umfasst etwa 15.000 Menschen.

Finanzen, Kultur und politische Repräsentation der Nordschleswiger werden seit 1975 im zweimal jährlich tagenden Nordschleswig-Gremium erörtert. Den Vorsitz hat der Landtagspräsident. Weitere Mitglieder sind Landtagsabgeordnete, schleswig-holsteinische Bundestagsabgeordnete und Mitglieder des Bundes Deutscher Nordschleswiger (BDN).