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25. November 2018 – Vor Ort in Nahost

Ältestenrat reist nach Israel

Zehn Jahre nach der letzten Ältestenratsreise ist die Hausspitze des Landtages am Sonntag wieder zu einem Auslandsbesuch aufgebrochen. Ziel der siebentägigen Reise: Israel und die Palästinensischen Gebiete.

Blick auf die Klagemauer in Jerusalem. Männer und Frauen beten getrennt am größten Heiligtum für Juden weltweit. Oben ist die goldene Kuppel des Felsendoms auf dem Tempelberg zu sehen.
Fester Termin im Reiseprogramm des Ältestenrates: der Tempelberg in Jerusalem. Im Vordergrund auf dem Bild ist die Klagemauer zu sehen, oben die goldene Kuppel des Felsendoms. Foto: dpa, Stefanie Järkel

Ursprünglich war die Reise des Ältestenrates bereits vor drei Jahren fest geplant, musste aber aus Sicherheitsgründen wegen Unruhen in Jerusalem und im Westjordanland in letzter Minute abgesagt werden. Dass sie nun in diesem Jahr, 70 Jahre nach Israels Staatsgründung in das Heilige Land führt, ist für Landtagspräsident Klaus Schlie „ein Zeichen der Solidarität mit Israel und ein Ausdruck unserer historischen Verantwortung.“ Auch angesichts des kürzlich vom Landtag ratifizierten Staatsvertrages, den Schleswig-Holstein mit den jüdischen Verbänden im Land unterzeichnet hat und der das jüdische Leben hierzulande auf ein noch stärkeres Fundament stellt, sei ein guter Zeitpunkt für die Reise des Ältestenrats, so Schlie.

Oben auf dem reichhaltigen Programm der bevorstehenden Reise stehen zahlreiche Gespräche mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Bildung und Wissenschaft, beginnend mit einem Gedankenaustausch mit der deutschen Botschafterin in Israel, Susanne Wasum-Rainer sowie einer Kranzniederlegung in der internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem. Am Donnerstag, 29. November, ist zudem eine Fahrt ins Palästinensische Westjordanland vorgesehen. Dort steht ein Besuch in Ramallah an, wo der Ältestenrat unter anderem mit Hanan Ashrawi sprechen wird. Ashrawi ist Mitglied des Exekutivkomitees der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und war in den 90er Jahren bei den Nahost-Friedensgesprächen maßgeblich beteiligt.

Übernachtung im Kibbuz

Weitere Programmpunkte: Unter anderem geplant ist ein Besuch des Tempelbergs/Haram al-Sharif, der heilige Ort für Juden, Christen und Muslime in der Altstadt Jerusalems, ein Abstecher in das israelische Parlament, die Knesset, eine Stadtführung durch die Hafenstadt Tel Aviv sowie eine Besichtigung der Festung Masada am Toten Meer, ein Schauplatz des Jüdischen Kriegs gegen die Römer in den Jahrzehnten nach Christus.

Von besonderem Interesse ist auch das zwischen Tel Aviv und Jerusalem gelegene Kibbuz „Givat Haviva“, wo ein Bildungsinstitut ansässig ist, das sich für jüdisch-arabische Verständigung einsetzt. Hintergrund: Das Institut wird im Januar kommenden Jahres mit der Ausstellung „Schau mich an – Begegnungen in Israel“ zu Gast im Kieler Landtag sein. Die letzte Nacht wird die Delegation aus Schleswig-Holstein zudem in einer „Kommunen-Siedlung“ übernachten, in einem Kibbuz mitten in der Wüste Negev.

Berichte auf Instagram

Impressionen von der Ältestenratsreise werden ab Sonntag auf Instagram zu sehen sein. Zu der Delegation des Landtages gehören: Landtagspräsident Klaus Schlie, die Landtagsvizepräsidenten Kirsten Eickhoff-Weber, Rasmus Andresen und Annabell Krämer sowie die Fraktionsvorsitzenden Tobias Koch (CDU), Eka von Kalben (Grüne), Christopher Vogt (FDP) und Jörg Nobis (AfD). Seitens der SPD ist der stellvertretende Vorsitzende Martin Habersaat dabei und für den SSW dessen Vorsitzender im Landtag, Lars Harms.

In der Regel bricht der Ältestenrat einmal pro Wahlperiode zu einer Informationsreise auf. In den letzten beiden Wahlperioden (17. und 18.) fiel sie allerdings aus. In der 17. Legislaturperiode gab es vorzeitige Neuwahlen aufgrund eines Urteils des Landesverfassungsgerichts zur Beschränkung der Ausgleichsmandate, und in der letzten Wahlperiode musste die geplante Ältestenrats aus den eingangs erwähnten Gründen abgesagt werden. So liegt die letzte Ältestenratsreise mittlerweile zehn Jahre zurück. 2008 ging es mit dem damaligen Landtagspräsidenten Martin Kayenburg nach Helsinki und St. Petersburg.