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29. Oktober 2020 – Oktober-Plenum

Wie wird das „Sportland“ finanziert?

Jamaika will den Sportentwicklungsplan trotz Pandemie umsetzen und die Marke „Sportland Schleswig-Holstein“ mit einer Marketingstrategie stärken. Doch die Frage nach der Finanzierung ist noch offen.

Coronavirus Sport Fußball
Das Sportland soll florieren, doch der neue Lockdown lässt derzeit vor allem den Amateursport ruhen. Foto: dpa, Patrick Seeger

Die schwarz-grün-gelbe Regierungskoalition steht auch in Zeiten der Corona-Pandemie weiter hinter dem Sportentwicklungsplan. Ein Kommunikations- und Marketingkonzept soll die Marke „Sportland Schleswig-Holstein“ möglichst bald bekannt machen und stärken – auch um im Wettbewerb mit anderen Bundesländern die Nase vorn zu haben. Die SPD-Fraktion wittert „heiße Luft“ und stellt offen die Frage nach der Finanzierung des Vorhabens in Krisenzeiten.

„Er soll kein Papiertiger bleiben“, sagte die CDU-Abgeordnete Barbara Ostmeier mit Blick auf den 180 Handlungsempfehlungen umfassenden Sportentwicklungsplan, den der Landtag erst letzten September ausführlich diskutiert hatte. Es gehe nun darum, in den rund 2.600 Vereinen und rund 1.100 Gemeinden im Land ein Verständnis dafür zu entwickeln, welchen Mehrwert das Konzept haben könne. In vielen Kommunen gebe es bereits eigene Pläne, doch täten sich einige mit der Umsetzung schwer, so Ostmeier.

Opposition wittert „heiße Luft“

SPD-Abgeordnete Kathrin Bockey warf der Jamaika-Regierung vor, sie habe keine Ahnung, welche Maßnahmen von welchen Mitteln finanziert werden sollen. „Sie versuchen einen Heißluftballon zu starten, der oben ein Loch hat“, sagte sie. Das „Drama“ beginne auf Seite 16 des Sportentwicklungsplans. Denn bedingt durch die COVID-19-Pandemie wären sämtliche Arbeitssitzungen zwischen März und Mai abgesagt worden. Die Diskussionen zur Sportförderung des Landes und zur Finanzierung hätten nur noch punktuell stattgefunden.

„Schon jetzt befinden sich einige Maßnahmen in Umsetzung, zum Beispiel der Bewegungscheck an Schulen“, entgegnete Sportministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU). 30 Starterprojekte seien ausgewählt worden. „Wir wollen den Handlungsentwicklungsplan Sport bekannt machen“, so die Ministerin. Dafür brauche es ein Kommunikations- und Marketingkonzept.

Weitere Hauptredner:
Burkhard Peters (Grüne), Jörg Hansen (FDP)

Im Nachklang zu einer großen Sport-Debatte in der vergangenen Tagung wird das Parlament auf Druck der Koalitionsfraktionen erneut über das Thema Sport reden. Vor vier Wochen war sich der Landtag einig geworden, Schleswig-Holstein zum „Sportland“ machen zu wollen. In dem jetzt vorliegenden Papier von CDU, Grünen und FDP wird der im September behandelte Regierungsbericht zur Sportentwicklungsplanung (Drucksache 19/2395) als „ein Meilenstein für den Sport im Land Schleswig-Holstein bezeichnet“. Weiter wird die Landesregierung gebeten, „aus den gewonnenen Erkenntnissen ein Vermarktungs- und Kommunikationskonzept für die Marke Sportland Schleswig-Holstein zu entwickeln“.

Bei diesen Planungen soll sowohl im Leistungs- wie im Breitensport auch der Sport für Menschen mit Behinderung berücksichtigt werden. Dies ist nach Ansicht von CDU, Grünen und FDP insbesondere vor dem Hintergrund der 2018 in Kiel ausgetragenen Special Olympics Deutschland „sowie der möglichen Durchführung eines entsprechenden Landeswettbewerbs“ zu sehen. Für die Einführung von „Special Olympics“-Wettkämpfen auf Landesebene hatte sich der Landtag bereits im November 2018 stark gemacht. Die Landesregierung wurde damals aufgefordert, sich unter anderem mit dem Landessportverband und dem Landesbehindertenbeauftragten dafür einzusetzen, dass solch eine landesweite Sportveranstaltung künftig im „regelmäßigen Turnus“ stattfinden kann.

(Stand: 26. Oktober 2020)

Vorherige Debatte und Meldungen zum Thema:
September 2020
November 2018 (Special Olympics / ohne Aussprache)
April 2018 (Special Olympics / ohne Aussprache)
Weitere Infos zu Special Olympics:
Landtag empfängt Athleten

Antrag

Sportland Schleswig-Holstein mit Leben füllen
Antrag der Fraktionen von CDU, B´90/Die Grünen und FDP – Drucksache 19/2499