Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

Pressefilter

Zurücksetzen
12.09.18
15:32 Uhr
SPD

Martin Habersaat: Politik in Bewegung?

Kiel, 12. September 2018 Nr. 288 /2018



Martin Habersaat.
Politik in Bewegung? An der Veranstaltung des Bildungsministeriums zum Bildungsbonus Schleswig-Holstein nahm für die SPD-Landtagsfraktion ihr bildungspolitischer Sprecher, Martin Habersaat, teil.
Sein Fazit:
Den Hashtag #BildungsbonusSH gab es, WLAN im Hörsaal jedoch leider nicht. Dass das ein Schlaglicht auf die Ausbildung von Lehrkräften in der digitalen Welt wirft, räumte die Ministerin eingangs selbst ein.
Die Einführung eines Ressourcen-Zuschlags fand sich zur Landtagswahl 2017 in mehreren Wahlprogrammen, bei den Grünen war vom „Bildungsbonus“ die Rede, bei der SPD vom „Sozialindex“. Nun soll es also losgehen. Die Standardkritik jeder Opposition kann der Regierung an dieser Stelle leider nicht erspart werden: zu spät, zu wenig.
Zu spät: Der Start ist geplant zum Schuljahr 2019/20. Das ist das dritte Schuljahr in der Verantwortung von Jamaika, zur vollen Entfaltung soll das System erst 2022 kommen.
Zu wenig: Los geht es 2019 laut Haushaltsentwurf mit 2 Mio. Euro (davon 20.000 Euro für „Geschäftsbedarf“, 150.000 für Fortbildungen, 70.000 für Gutachten und Veröffentlichungen, 100.000 für die wissenschaftliche Begleitung).
Die vom Verein „Schulen am Wind“ formulierten neun Erfolgsbedingungen für Schulen mit besonderen Herausforderungen werden weitgehend unerfüllt bleiben. Immerhin: Die Schulen dürfen eigene Schwerpunkte setzen und werden entscheiden können, welcher Bedingung sie nahekommen wollen. 2



Achtung, jetzt folgt ein Lob. Die Referentin, Prof. Anne Sliwka von der Universität Heidelberg, warb für drei gleichberechtigte Ziele von Schulsystemen: Leistung, Chancengerechtigkeit und Wohlbefinden. Diesen Zielen können wir uns aus sozialdemokratischer Sicht anschließen. „Wir tun uns keinen Gefallen damit, Leute aus unseren Schulen herauszuprüfen!“ Wer hätte gedacht, diesen Satz von einer Referentin bei der Veranstaltung einer konservativen Bildungsministerin zu hören? Kanada wurde auch in anderer Hinsicht als Vorbild dargestellt. Ob den Kolleginnen und Kollegen von CDU und FDP aufgefallen ist, dass es in Kanada kein gegliedertes Schulsystem gibt und alle Schulen Ganztagsschulen sind?
Wir sind gespannt, welche der guten Anregungen des heutigen Tages die Jamaika-Koalition in ihre Konzeption einfließen lässt und ob die Ressourcen den Bedarfen vielleicht noch angepasst werden. Kurz: Ob sich Jamaika in der Bildungspolitik auch nach vorne bewegen kann.