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26.09.18
15:32 Uhr
B 90/Grüne

Bernd Voß zum Bericht der Landesregierung zur E-Mobilität

Presseinformation

Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein TOP 33 – Bericht der Landesregierung: Fortschreibung der Pressesprecherin Landesstrategie zur Elektromobilität Claudia Jacob Landeshaus Dazu sagt der energiepolitische Sprecher der Landtagsfrakti- Düsternbrooker Weg 70 on von Bündnis 90/Die Grünen, 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Bernd Voß: Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 349.18 / 26.09.2018

Den Verkehr aus dem fossilen Zeitalter in die Moder- ne führen Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrter Herr Minister,
vielen Dank an das Ministerium für die Fortschreibung der Landesstrategie E-Mobilität. In kaum einem anderen Bundesland sind die Anwendungsmöglichkeiten der Erneuerba- ren Energien im Verkehrsbereich so attraktiv wie in Schleswig-Holstein. Es wird Zeit, die Möglichkeiten der Erneuerbaren zügig vor Ort zu nutzen, um Klimaschutz und Effizienz im Verkehrsbereich voran zu bringen.
Besonders freue ich mich, dass die Initiativen nicht allein von Seiten der Politik kom- men: Dörpsmobil, Greentec-Campus, E-Carsharing und die ersten Wasserstofftankstel- len in Schleswig-Holstein gehen auf private und bürgerliche Initiativen zurück. Das ist für mich ein Zeichen, dass wir mit der Strategie für E-Mobilität auf einem guten Weg sind. Auch durch lokale Bündnisse aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik können wir viel bewegen und erreichen.
Auf europäischer Ebene – etwa bei den Verhandlungen um neue Emissionsgrenzwerte für PKW – gibt es deutlich mehr Widerstand gegen ambitionierte Klimaschutzziele. Die Beharrungskräfte in der alten Automobilindustrie sind nicht zu unterschätzen. Umso wichtiger ist, dass wir hier in Schleswig-Holstein ein deutliches Zeichen setzen!
Ich möchte gerne unterscheiden zwischen der Antriebswende und der Verkehrswende, die sich beide ergänzen. Die Antriebswende unterstützen wir durch unsere Landesstra- tegie auf verschiedenen Ebenen: Ladesäuleninfrastruktur, E-Busse, Dörpsmobil, Co- Finanzierung von Forschungsprojekten an den Fachhochschulen, Öffentlichkeitsarbeit, Erweiterung der Vernetzungsstelle E-Mobilität bei der WTSH, Unterstützung im Bereich ÖPNV und Busverkehre sowie zuletzt die Ausschreibung des Schienenverkehrs auf Basis von alternativen Antrieben. Seite 1 von 2 Außerdem begrüße ich das Entstehen einer Infrastruktur für Grünen Wasserstoff hier in Schleswig-Holstein. Netzdienliche Elektrolyseanlagen mit Abwärmenutzung sind das ideale Bindeglied zwischen den Sektoren Strom, Wärme und Mobilität.
Auch in der Antriebswende spielt Effizienz eine wichtige Rolle: Die direkte Stromnut- zung steht dabei an erster Stelle. Je kleiner das Fahrzeug, desto eher ein Akku. Drei Millionen Pedelecs gibt es inzwischen. Die Zahl der E-PKWs wächst mit der Infrastruk- tur. Größere Fahrzeuge wie LKW, Baumaschinen etc. werden auf Wasserstoff oder auf aufbauenden erneuerbaren Kraftstoffen basieren.
Selbstverständlich haben wir hier in Schleswig-Holstein auch das Potential, syntheti- sche Kraftstoffe auf Basis von Erneuerbaren Energieträgern herzustellen. Das ist auf- wändiger und lohnt sich nur für spezielle Bereiche, etwa für den Flugverkehr. Auch die- ses Potential sollte genutzt werden. Aber bilanziell CO2-neutral heißt nicht automatisch null Emissionen. Besonders beim Flugzeugverkehr findet der CO2-Ausstoss weiterhin in klimatisch relevanten Höhen der Atmosphäre statt.
Als zweiten Punkt freue ich mich, dass die Elektromobilitätsstrategie des Landes auch die Verkehrswende insgesamt im Blick hat: Etwa mit Projekten zum Carsharing, auto- nomen Fahren und Mobilitätshubs. Sicher zählen darüber hinaus auch ein attraktiver ÖPNV, Park-und Ride-Stationen und eine gute Fahrradinfrastruktur zu einer echten Verkehrswende dazu.
Hier setzen wir wieder auf ein starkes Dreierbündnis aus Gesellschaft, Wirtschaft und Politik, das entsprechende Initiativen vorantreibt. Autonome Taxis könnten den Verkehr revolutionieren, doch der Weg dorthin ist durch die erforderliche 5G-Infrastruktur einen Schritt länger.
Preissignale, Infrastruktur und auch das Angebot auf dem Fahrzeugmarkt stammen lei- der noch immer aus einer veralteten fossil orientierten Zeit. Der Aufbruch in die moder- ne Mobilitätswelt braucht – wie schon bei der Stromwende – unser aller Engagement. Unermüdlich sollten wir uns auch auf Bundesebene für entsprechende Signale einsetz- ten. Etwa für den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien, für hohe Effizienzstan- dards, eine wirksame CO2-Bepreisung und entsprechende Rahmenbedingungen zur Sektorenkopplung.
Lokal ernten wir dadurch dreifachen Nutzen: Saubere Luft, Klimaschutz und mehr Wert- schöpfung vor Ort. Und darum hoffe ich, dass wir durch die E-Mobilitätsstrategie des Landes und durch unser Engagement darüber hinaus in diesem Bereich sprichwörtlich etwas bewegen können.
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