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26.09.18
16:38 Uhr
FDP

Dennys Bornhöft zu TOP 14 "Verkehrsfluss optimieren, Schadstoffe reduzieren"

Presseinformation Sperrfrist Redebeginn! Es gilt das gesprochene Wort Christopher Vogt, MdL Vorsitzender Anita Klahn, MdL Stellvertretende Vorsitzende Oliver Kumbartzky, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer
Nr. 337/2018 Kiel, Mittwoch, 26. September 2018
Umwelt/Verkehrsfluss optimieren



www.fdp-fraktion-sh.de Dennys Bornhöft zu TOP 14 „Verkehrsfluss optimieren, Schadstoffe reduzieren“ In seiner Rede zu TOP 14 (Verkehrsfluss optimieren, Schadstoffe reduzieren und alternative Mobilitätskonzepte voranbringen) erklärt der umweltpoliti- sche Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Dennys Bornhöft:
„Die kontinuierlich wachsende Verkehrsdichte, Staus und Stop-and-go- Verkehre auf Fernstraßen, aber vor allem im innerstädtischen Raum stellen eine hohe Belastung für Mensch, Umwelt und auch Wirtschaft dar. In Ver- kehrsstaus passieren mehr Unfälle, es werden Zeit und Energie verschwen- det. Ein gleichmäßiger Verkehrsfluss bedeutet deshalb Energieeinsparung, Schadstoffminderung und Zeitgewinn. Das schont die Nerven der Menschen und ist daher ein ökologisch als auch ökonomisch sinnvolles Ziel.
Stockender Verkehr führt zu einem gravierenden Mehrverbrauch von Treib- stoff bzw. Energie bei allen Verkehrsmitteln. Je niedriger die Staugeschwin- digkeit, desto höher der Verbrauch pro Wegstrecke durch Abbremsen und Anfahren. Bei Lastwagen zeigt sich ein prozentualer Mehrverbrauch bis auf etwa 45 Prozent, bei PKW ist es ähnlich. Bei anderen Werten wie Stickoxi- den kann der Ausstoß beim Stop-and-go sogar auf 400 Prozent ansteigen. Emissionen, die durch entsprechende Maßnahmen und einen fließenden Verkehr verhindert werden können. Stockender Verkehr und Einschränkun- gen der Mobilität sind eine Gefahr für Klima und Umwelt – vermeidbare Ge- fahren, wenn wir das Verkehrswesen neu denken.
Innerorts sind Vorkehrungen gegen Staus kompliziert. Hier geht es nicht nur darum, die Geschwindigkeit in die jeweilige Fahrtrichtung untereinander an- zugleichen. Insbesondere innerorts müssen auch die Mobilitätsbedürfnisse z.B. von Fußgängern und Radfahrern, des Liefer- und des Parksuchverkehrs mitgedacht werden. Nehmen wir unsere Landeshauptstadt als Beispiel: Kiel wächst. Um den ebenfalls wachsenden Mobilitätsansprüchen gerecht zu werden und sie zugleich mit den berechtigten Forderungen nach Umwelt- Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de schutz, Verkehrssicherheit und Wohnumfeldqualität in Einklang zu bringen, braucht es neue, innovative Maßnahmen und Denkweisen.
Fahrverbote gehören nicht zu diesen innovativen Maßnahmen. Die Schad- stoffbelastung sinkt allenfalls in der betroffenen Straße, in den angrenzen- den Stadtgebieten dagegen steigt sie an. Viele Menschen sind auf ihr Fahr- zeug angewiesen und lassen ihr Auto nicht einfach stehen, nur weil eine Straße gesperrt ist. Nein, die Leute umfahren die Strecke und durch die län- gere Strecke kommt es letztendlich zu einem höheren Schadstoffausstoß. Das haben auch die ersten Ergebnisse der Fahrverbote in Hamburg gezeigt. Die Stickoxid-Konzentrationen liegen in der Stresemann-Straße jetzt zwar knapp unter dem Grenzwert, auf den Ausweichrouten hingegen liegen die Konzentrationen jetzt darüber. Solche Fahrverbote durchzusetzen ist reiner Aktionismus und im Zweifel umweltschädlich.
Was wir brauchen, ist ein umfassendes Verkehrskonzept, das den Bedarfen aller Verkehrsteilnehmer gerecht wird. Das heißt, dass die alleinige Stär- kung des ÖPNV das Problem kaum lösen wird. Warum? Deutschland ist eine Pendlernation und Schleswig-Holstein überwiegend ländlicher Raum. Dieje- nigen, die innerstädtisch nahe ihres Arbeitsortes wohnen und daher per Fahrrad oder Bus zur Arbeit kommen, sind eine Minderheit in der arbeiten- den Bevölkerung. Dies hat mit der Lebensrealität der Pendlerinnen und Pendler, die täglich z.B. den Theodor-Heuss-Ring langschleichen müssen, wenig zu tun und hilft ihnen schlichtweg nicht weiter.
Mit der vorliegenden Drucksache möchten wir Best-Practice-Lösungen für Mobilität und dessen Lenkung erheben und breit zugänglich machen. Digita- lisierung und die Nutzung von Datensätzen können viele Chancen für eine intelligente Verkehrsführung eröffnen, insbesondere um die Verknüpfung zwischen motorisiertem Individualverkehr, ÖPNV und Radverkehr auszubau- en. Modellprojekte auf Initiative von beispielsweise Kommunen oder Priva- ten gibt es in Schleswig-Holstein, Deutschland und vor allem im EU-Ausland. Mit diesem Antrag sollen Ideen, die Mobilität für die Menschen zu verbes- sern, schneller in die Fläche gehen.
Eine Verbesserung des Verkehrsflusses kann die Schadstoffbelastung redu- zieren, ohne dabei die Mobilität und Freiheit des Einzelnen einzuschränken. Verkehr bleibt damit ökologisch und ökonomisch tragfähig. Denn fließender Verkehr, ist umweltfreundlicher Verkehr.“



Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de