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09.11.18
12:21 Uhr
B 90/Grüne

Aminata Touré zum 100-jährigen Frauenwahlrecht

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 409.18 / 09.11.2018

100 Jahre Frauenwahlrecht und noch immer viel zu tun
Zum 100-jährigen Frauenwahlrecht in Deutschland sagt die frauenpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Aminata Touré:
Am 12.11.1918 wurde das Frauenwahlrecht eingeführt. In den 100 Jahren danach ha- ben Frauen in vielen Kämpfen eine ganze Menge für die Rechte der Frauen erreicht. Aber es gibt noch viel zu tun.
Frauen sind gerade in den Parlamenten nach wie vor unterrepräsentiert. Das Ergebnis der Bundestagswahl im Jahr 2017 ist gleichstellungspolitisch desaströs. Seitdem sind nur noch 30,9 Prozent der Abgeordneten weiblich und auch in Schleswig-Holstein sind Frauen nur zu 30 Prozent vertreten. Die Ergebnisse der Landtagswahlen in Bayern und Hessen sehen nicht besser aus: Nur 55 Frauen von 205 Abgeordneten im bayerischen Landtag und 45 Frauen von 137 Abgeordneten im Hessischen Landtag sind Frauen. Mehr als die Hälfte der Bevölkerung ist in den Parlamenten unzureichend repräsentiert. Im 100. Jahr nach der Einführung des Frauenwahlrechts ist das beschämend und kein gutes Zeugnis für unsere Demokratie.
Nicht nur in der Politik, auch in der Arbeitswelt und im Privaten ist noch jede Menge zu tun. Von einer wirklichen gesellschaftlichen Gleichstellung sind wir immer noch weit ent- fernt. Es sind meistens Frauen, die sich um Haushalt und Familie kümmern. Sie ste- cken beruflich zurück, zugunsten der Karriere ihrer Partner. Sie gehen länger in Eltern- zeit und arbeiten in Teilzeit. Die fehlende Gleichstellung ist nicht nur ein privates, son- dern ein gesellschaftliches Problem.
Wir haben die Zielsetzung der paritätischen Besetzungen im öffentlichen Dienst und ei- ne 30-Prozent-Quote für börsennotierte Unternehmen für Führungspositionen. Beides
Seite 1 von 2 hilft aber nicht, wenn Frauen beim Erklimmen der Karriereleiter die Sprossen versperrt werden. Quote und Frauenförderung sind ein Anfang.
Wir brauchen weitere gesetzliche Regeln, um Karrieren von Frauen zu fördern. Rück- kehrrecht in Vollzeit, echte Teilzeitmöglichkeiten auch für Männer. Bedarfsgerechte Kinderbetreuung und familienfreundliche Unternehmen sind andere wichtige Punkte. Heutzutage sollte es selbstverständlich sein, dass in einer Partnerschaft beide den Haushalt schmeißen und Karriere machen. In vielen Köpfen ist es das bereits, um die Rahmenbedingungen müssen wir uns noch kümmern.
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