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29.11.18
15:33 Uhr
Landtag

Symposium "Die Vergangenheit im Kopf - die Zukunft in der Hand"

Nr. 193 / 29. November 2018

Symposium „Die Vergangenheit im Kopf – die Zukunft in der Hand“
Zum Symposium „Die Vergangenheit im Kopf – die Zukunft in der Hand“ erklären Werner Kalinka und Wolfgang Baasch, Vorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des Sozialausschusses des Landtages:
Beim zweitägigen Symposium „Die Vergangenheit im Kopf – die Zukunft in der Hand“ im Landeshaus haben Betroffene von schweren Verfehlungen von Mitarbeitern, von kriminellen Delikten, von Verstößen gegen die Menschenwürde berichtet. Elektroschocks, Medikamenten- Experimente, sexuelle Übergriffe, Einsperren im „Bunker“, Schläge, Drohungen, Schikanen, eine Vielzahl weiterer Verfehlungen von Mitarbeitern wie die Beifügung oder Inkaufnahme von Verletzungen der anvertrauten Kinder und Jugendlichen, Zwangsarbeit, schamloses Ausnutzen der Arbeitskraft, Arbeiten von morgens bis abends, meist sieben Tage die Woche, wenig Schule, keine Bemühungen um Ausbildung – es ist zutiefst erschütternd, was Kinder und Jugendliche erlitten haben, die der Obhut des Staates und von Institutionen anvertraut waren.
Menschenrechte wurden verletzt. Daran kann – auch unter Würdigung der Ausführungen der Wissenschaftler – kein vernünftiger Zweifel bestehen. Ermittlungsbehörden sind aufgefordert, zügig alles zu unternehmen, um mehr Licht in das zutiefst erschreckende Dunkel zu bringen. Träger von Einrichtungen stehen in der Pflicht, sich ihrer Verantwortung voll zu stellen. Dies gilt auch uneingeschränkt für diejenigen, die vom Pharma-Missbrauch profitiert haben.
Alle Akten müssen sich öffnen. Es sollte versucht werden zu klären, wo welche Verantwortlichkeiten auch beim Land Schleswig-Holstein lagen und wieso diese schlimmen Geschehnisse Realität werden konnten. Es ist unsere Aufgabe, die Aufarbeitung nachhaltig zu unterstützen und zu fördern. Wir werden über das weitere Vorgehen, eine mögliche Beschleunigung der Aufarbeitung und Möglichkeiten, mehr Hilfe anzubieten, zu sprechen haben.
Menschenrechte müssen immer gewahrt werden. Teilhabe und Partizipation müssen immer im Vordergrund stehen. Gewalt und der Missachtung der Menschenwürde ist aktiv entgegenzutreten. Wir danken allen Betroffenen, die den Mut und die Bereitschaft hatten, ihr Wissen darzulegen. Es 2

ist zu hoffen, dass dies die Aufarbeitung vertieft und schneller möglich macht. Sie haben auch denjenigen geholfen, die dazu nicht mehr die Kraft oder nicht mehr die Möglichkeit haben.