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16.01.19
12:58 Uhr
SPD

Martin Habersaat: Diskussionsprozess zur Neugestaltung der Oberstufe öffnen

Kiel, 16. Januar 2019 Nr. 015 /2019



Martin Habersaat:
Diskussionsprozess zur Neugestaltung der Oberstufe öffnen

Zum Diskussionsprozess über die Neugestaltung der Oberstufe an den weiterführenden Schulen in Schleswig-Holstein erklärt Martin Habersaat, bildungspolitischer Sprecher der SPD- Landtagsfraktion:
Zum Schuljahr 2008/09 wurde in Schleswig-Holstein die Profiloberstufe eingeführt. Der Wechsel vom Kurssystem zu Profilklassen hat sich nicht durchgehend als Erfolg erwiesen. Unterricht im Klassenverband ist weniger altersangemessen als solcher in Kursen. Zuweilen ist unklar, warum bestimmte Fächer eigentlich dem Profil zugeordnet werden, eine intensive Ausrichtung aller beteiligten Fächer auf das Profil ist nicht die Regel. Wir wünschen uns mehr Wahlmöglichkeiten, mehr Möglichkeiten zur individuellen Schwerpunktsetzung und mehr Eigenverantwortung für die Schülerinnen und Schüler.
Der von der Landesregierung gewählte Zeitpunkt für eine Diskussion über die Neugestaltung der Oberstufe ist günstig. Der doppelte Abiturjahrgang an den Gymnasien hat die Schulen 2016 verlassen. Bis die neuen G9-Jahrgänge in einigen Jahren die Oberstufe erreicht haben, besteht die Chance, nicht einfach zum alten G9-System zurückzukehren, sondern die Oberstufe an Gemeinschaftsschulen, Gymnasien und beruflichen Gymnasien neu und besser aufzustellen.
Wir wünschen uns einen breiten Diskussionsprozess zur Neugestaltung der Oberstufe. Das umfasst eine Beteiligung von Schulen -mit Lehrkräften, Eltern und Schülerinnen und Schülern- sowie Hochschulen ebenso wie Debatten im Landtag und im Bildungsausschuss des Landtags. Einige Ideen der Landesregierung (z.B. Informatik als Profilfach, Reformbedarf beim Sprachprofil) unterstützen wir, generell wünschen wir uns aber eine umfänglichere Diskussion. 2



Wir haben deshalb eigene Vorschläge ebenso wie solche von GEW und Philologenverband zusammengetragen und legen diese als zusätzliche Diskussionsgrundlage dem Landtag vor. Wichtig sind uns aus Sicht der Schülerinnen und Schüler vor allem die Stärkung der Wahlmöglichkeiten, die auch individuelle Wiederholungen oder Vertiefungen beinhalten, die Idee vom ‚Abitur im eigenen Takt‘ und der zusätzliche Raum für Praktika, Auslandsaufenthalte und projektorientierten Unterricht. Für die Persönlichkeitsentwicklung liegen hier mehr Möglichkeiten als im Klassenraum. Für die Lehrkräfte wünschen wir uns bei einer Rückkehr zum Tutorensystem feste Tutorenstunden, die auf die Unterrichtsverpflichtung angerechnet werden.