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28.03.19
13:29 Uhr
FDP

Dennys Bornhöft zu TOP 37 "Branchencheck Pflegekräfte"

Presseinformation Sperrfrist Redebeginn! Es gilt das gesprochene Wort Christopher Vogt, MdL Vorsitzender Anita Klahn, MdL Stellvertretende Vorsitzende Oliver Kumbartzky, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer
Nr. 143/2019 Kiel, Donnerstag, 28. März 2019
Soziales/Branchencheck Pflege- kräfte



www.fdp-fraktion-sh.de Dennys Bornhöft zu TOP 37 „Branchencheck Pflegekräfte“ In seiner Rede zu TOP 37 (Mündlicher Bericht zum Branchencheck Pflege- kräfte) erklärt der sozialpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Den- nys Bornhöft:
„Vielen Dank Minister Garg für die Vorstellung der Ergebnisse aus dem Branchencheck Pflegekräfte. Gleichzeitig möchte ich Herrn Prof. Dr. Björn Christensen von der Fachhochschule Kiel für die Erarbeitung und Durchfüh- rung des Branchenchecks danken. Schon seit geraumer Zeit diskutieren wir deutschlandweit in den Parlamenten das Problem des Fachkräftemangels, auch im Bereich der ambulanten und stationären Pflege. In Schleswig- Holstein stehen wir ebenso vor dieser Herausforderung, denn in 69 Prozent aller hiesigen Altenpflegeeinrichtungen herrscht Fachkräftemangel.
Der Fachkräftemangel grassiert in allen Berufen und Branchen, von Polizei, Bildungswesen, Sozialberufen, Einzelhandel bis hin zu den Fischwirten. Und trotz des Fachkräftemangels gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Anbietern von Pflegedienstleistungen bei Personalbestand und -fluktuation. Diese Unterschiede zu untersuchen und hieraus Ableitungen zu treffen, wel- che Rahmenbedingungen oder Maßnahmen z.B. zu einer höheren Mitarbei- terzufriedenheit oder geringeren Krankheitsständen führen, ist wichtig, denn die Ergebnisse werden uns gute Wege aufzeigen. Nachdem die vorherige Landesregierung das Schulgeld für die Altenpflege abgeschafft hat, hat die Jamaika-Koalition für die Gesundheitsfachberufe die Beiträge für die Ausbil- dung ebenfalls abgeschafft. Damit hat Schleswig-Holstein eine der ersten Hürden zum Eintritt in den Beruf in diesem Sektor beseitigt und einen wich- tigen Schritt in Richtung zur Nachwuchskräftesicherung getan. Dass das al- lein nicht reicht, um die Versorgung langfristig und flächendeckend sicher- zustellen, ist allen Beteiligten natürlich klar. Nicht nur der Berufseinstieg in die Pflege muss erleichtert werden, sondern eben auch der langfristige Ver- bleib im erlernten Beruf. Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de Damit sind direkt die Arbeitsbedingungen für das Personal wie beispielswei- se ein verlässlicher Dienstplan oder ‚geregelte Arbeitszeiten‘ angesprochen oder auch das zu viel an Bürokratie in der Pflege. Hierauf weisen wir Freie Demokraten aber auch andere schon seit langer Zeit hin. Zeitnot und Do- kumentationspflichten beschränken die individuelle Zuwendung für den Ein- zelnen. Fast jede dritte Minute wird daher nicht für originäre Pflege am Menschen, sondern für Aufzeichnungen und Berichtswesen verwendet. Es ist gerade die soziale Komponente, weswegen sich viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu Beginn ihrer Berufskarriere einmal für den Pflegeberuf entschieden hatten – nicht um eine Verwaltungsfachkraft zu sein. Eine Verminderung des Aufwands für die Dokumentation sollte daher definitiv weiter verfolgt werden. Ein Lösungsansatz ist unter anderem die verstärkte Nutzung von IT- und Assistenzsystemen. Hierzu haben wir auch bereits in dieser Legislaturperiode gesprochen.
Ein weiterer Aspekt ist die Anbindung der Arbeitsstätte mit öffentlichen Verkehrsmitteln, insbesondere in den Flächenkreisen. Nicht jede Arbeit- nehmerin und nicht jeder Arbeitnehmer besitzt ein Auto. Eine Erreichbarkeit der Einrichtung muss also auch auf anderem Wege möglich sein. Eine Ver- knüpfung zu anderen Themen, die die Jamaika-Koalition bewegt, sind neue Formen der Mobilität. Potential hätte hier der in Schleswig-Holstein gerade anlaufende ‚ÖPNV on demand‘ mit autonomen Kleinbussen sein. Vorstellbar wäre, dass diese irgendwann auch noch abends nach der Spätschicht und morgens vor der Frühschicht, wenn der Bedarf besteht, fahren könnten.
Die Arbeit mit Demenzerkrankten oder im Verhalten auffälligen Heimbe- wohnerinnen und -bewohnern oder Patientinnen und Patienten ist körper- lich aber auch mental sehr belastend. Umso wichtiger ist es, die Gesund- heitsprävention und –förderung sowie das betriebliche Gesundheitsma- nagement arbeitgeberseitig anzubieten und hochzuhalten. Über die Finan- zierung der Pflege und vor allem die notwendige Erhöhung der Personalaus- gaben für mehr Kolleginnen und Kollegen in der Pflege haben wir häufig ge- sprochen, ich erneuere diese Forderung hiermit. Ich möchte mich abschlie- ßend bei allen Pflegekräften, bei allen Arbeitgebern bedanken, die bei dieser Evaluation mitgemacht haben und bei all denjenigen, die diese aufbereiten. Ich finde diesen Ansatz ausgesprochen gut und freue mich auf weitere Er- kenntnisse, mit denen wir die Arbeitsbedingungen in der Pflege verbessern können.“



Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de