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16.05.19
12:09 Uhr
SPD

Sandra Redmann zu TOP 22: Wenn die AfD plötzlich ihre Liebe zur Vielfalt entdeckt

Es gilt das gesprochene Wort!


Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden:
http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek

Kiel, 16. Mai 2019



TOP 22: Straßenbegleitgrün aufwerten – Blühstreifen am Fahrbahnrand anlegen (Drs. 19/1479, 19/1439)



Sandra Redmann:
Wenn die AfD plötzlich ihre Liebe zur Vielfalt entdeckt

Artenvielfalt, insektenfreundliche Gärten und Landschaften, Biodiversität – alles Begriffe, die zurzeit in aller Munde sind. Da darf die AfD natürlich nicht fehlen. Allerdings schon erstaunlich, denn Vielfalt ist doch sonst nicht so ihr Ding. Der Antrag fordert Punkte, die schon umgesetzt werden, sich gerade in einer Projektphase befinden oder geplant sind, soweit sie denn aus Verkehrssicherheitsgründen möglich sind. Dieser Punkt findet in Ihrem Antrag gar keine Berücksichtigung.
Lassen Sie mich kurz einige Maßnahmen zur Artenvielfalt benennen:
• Schleswig-Holstein blüht auf: Land und DVL stellen u. a. kostenloses Saatgut für Landwirte, Kommunen und Unternehmen zur Verfügung, um Blühflächen zu schaffen. Regio- Saatgut (Wildsaat aus Gras- und Krautarten in Schleswig-Holstein gewonnen) wird zusammengestellt und sorgt so für blühende Flächen.
• Der Heimatbund mit verschiedenen Projektpartnern hilft mit seinem Projekt „BlütenReich Schleswig-Holstein“ blütensuchenden Insekten und sorgt mit seiner Beratung und Netzwerkbildung für ein gutes Wissen im Bereich der Biologischen Vielfalt. 2



• Der Bauernverband, beispielgebend in Ostholstein, hat ein gut angenommenes Blühstreifenprogramm auf den Weg gebracht. Damit sollen maximal 12 Meter breite Streifen an Wegen, Straßen und Knicks angelegt werden. Die Blühflächen werden als ökologische Vorrangfläche anerkannt.
• Und natürlich das Blütenmeer 2020 der Stiftung Naturschutz. Arnika, Heide-Nelken, Flockenblume und viele Arten mehr sollen wieder ein Zuhause finden. Mit vielen Partnerinnen und Partnern schafft das Stiftungsteam „Blütenmeer 2020“ ein Netzwerk für blütenbunte Wildwiesen. In vielen Kommunen haben wir begeisterte Mitmacher gefunden. Z. B. in Sollerup, Trappenkamp, Bad Schwartau, um nur einige wenige zu nennen. Die Nachfrage ist so groß, dass die Stiftung das Projekt ausweiten wird, ausweiten muss.
• Und natürlich hat auch der LBV bereits Maßnahmen durchgeführt, gestartet und geplant, wie z. B. an der A 7, wo es um die Anlage und Pflege artenreicher Wiesen- und Rasenflächen an Straßen und Wegen geht.
Vor wenigen Wochen wurden in Koblenz auf einem Kongress zur Landschaftspflege auch Maßnahmen vorgestellt, wie man u. a. an Böschungen, also an eigentlich eher „schwierigen“ Flächen mehr für Insekten tun kann. Dies wird aufgegriffen werden.
Bundesweit haben wir ca. 3 % Straßenbegleitflächen, natürlich muss und wird auch an zukünftigen Projekten und Ideen gearbeitet. Wie z. B. am Entwicklungsvorhaben Klappertopf, wo es genau auch um die aktive Entwicklung von biologischer Vielfalt im Straßenbegleitgrün geht. Der Klappertopf ist in der Lage, die Gräserdominanz zu brechen und wäre daher gerade in dem Bereich gut geeignet. Untersuchungsergebnisse werden zurzeit genauer unter die Lupe genommen.
Die Stiftung Naturschutz, CAU und LBV sind hier Kooperationspartner. Sie merken, vieles ist auf dem Weg, allerdings muss dies vernünftig abgestimmt sein, wie im Antrag von CDU, SPD, Grüne, FDP, SSW beschrieben. Verkehrssicherheit und biologische Vielfalt sollten sich nicht ausschließen, daran arbeiten wir.
Den Antrag der AfD lehnen wir ab. Um Zustimmung zu unserem Antrag brauche ich nicht zu bitten, da ich davon ausgehe, dass wir alle unserem Antrag zustimmen.