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21.06.19
13:44 Uhr
SPD

Kai Vogel zu TOP 46: Bewusstsein schaffen und wertschätzen - REDE ZU PROTOKOLL!

REDE ZU PROTOKOLL!



Kiel, 21. Juni 2019



TOP 46: Gesunde Ernährung und Wertschätzung von Lebensmitteln an Schulen voran bringen (Drs. 19/1540)


Kai Vogel:


Bewusstsein schaffen und wertschätzen

„Am 15. Januar empfing US-Präsident Donald Trump die Clemson Tigers, den diesjährigen Meister im College Football, aber wegen des Government Shutdown musste die Verpflegung von außerhalb geordert werden. Die Welt konnte sich an Bildern von Stilmöbeln und Kerzenleuchtern im Weißen Haus erfreuen, auf denen sich gigantische Berge einzeln verpackter Hamburger, Pommes Frites und Pizzen stapelten. Donald Trump erklärte das Fastfood zum Lieblingsessen aller Amerikaner, wobei ich Schwierigkeiten habe, mir Hochleistungssportler vorzustellen, die sich hauptsächlich von Fast Food ernähren. Sie verstehen meine Irritation, dass der Bericht der Landesregierung auf eine Studie des Forschungsinstituts für Kinderernährung in Dortmund eingeht, die sich ausgerecht DONALD-Studie nennt. Nun bezieht sich der Name der Studie offensichtlich nicht auf den US-Präsidenten. Sie bezieht sich vielmehr auf Milchprodukte als Lieferanten von Kalzium und Vitamin D. Weitere Untersuchungen führen in die Tiefen der Verhaltensforschung: Da wird untersucht, welche Obst- und Gemüsesorten Kinder richtig bestimmen können, welche sie mögen und welche nicht, und wenn ja, in welcher Darreichungsform.
In der Bilanz produzierte die EU-Landwirtschaft für dieses Programm also um 127.000 Kilo Obst, 58.000 Kilo Gemüse und 92.000 Liter Milch, die an 28.000 Schülerinnen und Schüler ausgegeben wurden. Die vorhandenen Mittel wurden im ersten Jahr des Programms bei weitem 2



nicht ausgeschöpft, vor allen Dingen bei der Milch mit nur 58 Prozent. Das hat sich im laufenden Schuljahr verbessert, wo sich wesentlich mehr Schulen beworben haben, aber zum größten Teil nicht berücksichtigt werden konnten. Unsere damaligen Bedenken, dass das Programm einen hohen Verwaltungs- und Arbeitsaufwand mit sich bringt, haben sich bestätigt. Es ist jetzt die missliche Lage eingetreten, dass man einen Bedarf geweckt hat und ihn jetzt nicht befriedigen kann. Laut Bericht wären 500.000 Euro zusätzlich erforderlich, um allen Schulen, die sich für eine Teilnahme beworben haben, die erforderlichen Lebensmittel zukommen zu lassen. Es war unserer Auffassung nach ein Fehler, überhaupt in dieses Programm einzusteigen, das nach unserer Einschätzung in erster Linie der Entlastung der landwirtschaftlichen Produzenten in der EU dienen sollte, statt die gesunde und vielfältige Ernährung im Zusammenhang mit Ganztagsangeboten an Schulen im Zusammenwirken von Land und Kommunen fachgerecht zu lösen.
Da man nun einmal in dieses Programm eingestiegen ist, sollte die Landesregierung diese nicht besonders hohe Finanzlücke so schließen, dass die Schulen, die sich für eine Teilnahme beworben haben, auch bedient werden können, aber keine weiteren Bewerbungsverfahren einleiten. Der Bericht sollte zur abschließenden Beratung in den Bildungsausschuss und in den Agrarausschuss überwiesen werden.“