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25.08.19
12:00 Uhr
Landtag

Landesbeauftragter für politische Bildung: Antisemitismus und Rassismus im Alltag widersprechen!

Nr. 14 / 25. August 2019

Landesbeauftragter für politische Bildung: Antisemitismus und Rassismus im Alltag widersprechen!

Der Landesbeauftragte für politische Bildung, Christian Meyer-Heidemann, hat heute (Sonntag) gemeinsam mit der Aktion Kinder- und Jugendschutz Schleswig- Holstein e. V. die Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ in der St. Nikolai-Kirche in Kiel eröffnet. Die Ausstellung des Anne-Frank-Zentrums Berlin erzählt von Anne Franks Leben und kann von Schulklassen und einem interessierten Publikum bis zum 25. September 2019 kostenlos besucht werden.
„Anne erzählt uns mit ihren Worten, was es bedeutet, ausgegrenzt, entrechtet und verfolgt zu werden. Von den sechs Millionen jüdischen Männern, Frauen und Kindern, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden, lernen wir auf diese Weise ein Mädchen ganz persönlich kennen. Die unvorstellbaren Opferzahlen bekommen so ein Gesicht, einen Namen und eine Geschichte“, so Christian Meyer-Heidemann in seiner Eröffnungsrede. Der Landesbeauftragte für politische Bildung unterstrich ebenso die Bedeutung der Ausstellung für die Gegenwart und rief zum Engagement gegen Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung auf: „Als Staat müssen wir diese Tendenzen entschlossen verfolgen. Als Gesellschaft müssen wir ihnen konsequent entgegentreten. Und als Bürgerinnen und Bürger müssen wir alle gemeinsam Antisemitismus und Rassismus im Alltag klar und deutlich widersprechen und so ein Zusammenleben in Freiheit verteidigen, in dem jede und jeder angstfrei und unbedrängt leben kann.“


Hintergrund:
Am 12. Juni 2019 wäre Anne Frank 90 Jahre alt geworden. Sie lebte mehr als zwei Jahre mit ihrer Familie und anderen jüdischen Verfolgten des Naziregimes in einem Versteck in Amsterdam. Dort schrieb sie Tagebuch – als Heranwachsende, als Zeitzeugin und als talentierte Schriftstellerin. Die Untergetauchten wurden 1944 verraten, verhaftet und in 2

europäische Konzentrationslager deportiert. Anne Frank starb 1945 mit 15 Jahren im KZ Bergen-Belsen.
Ihr Tagebuch ist Symbol für den Völkermord an den Juden durch die Nationalsozialisten und gleichzeitig intimes Dokument der Lebens- und Gedankenwelt einer jungen Schriftstellerin. Die Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“ umfasst Stellwände, Zeitzeugenberichte, Fotos, Videos und andere Multimedia-Elemente. Sie vermitteln entlang von Anne Franks Lebensgeschichte historische Fakten zur Weimarer Republik, zum Nationalsozialismus, zur Judenverfolgung, zum Zweiten Weltkrieg und zum Holocaust.
Die Ausstellung richtet sich an Besucher/-innen jeden Alters, wendet sich aber ganz besonders an Jugendliche: Anne Frank schreibt als 13- und 14-Jährige. Es geht um das Erwachsenwerden in einer unvorstellbar gefährlichen Lebenssituation und die Hoffnung auf eine lebenswerte Zukunft. Zugleich gewährt das Tagebuch Einblicke in die Gefühls- und Gedankenwelt eines heranwachsenden Mädchens. Das bietet besonders für Gleichaltrige Identifikations- und Anknüpfungsmöglichkeiten. Entlang von Zitaten aus dem Tagebuch werden die Jugendlichen eingeladen, Fragen nach Identität, Zugehörigkeit und Ausgrenzung zu diskutieren: „Wer bin ich?“ „Wer sind wir?“ „Wen grenze ich aus?“ Auch zu eigenem Engagement wird ermutigt: „Was kann ich bewirken?“ gehört ebenfalls zu den Leitfragen der Ausstellung.
Das Ausstellungskonzept bietet Jugendlichen einen besonderen Zugang: Für Schulen und Jugendarbeit werden Begleitungen durch sogenannte Peer-Guides angeboten. Schülerinnen und Schüler aus Kieler Schulen führen durch die Ausstellung. Sie vermitteln als „Gleichaltrige“ zwischen dem Schicksal Anne Franks und den Erfahrungen der jungen Besucherinnen und Besucher. Eine Führung dauert etwa zwei Stunden. Anmelden für Führungen können sich Schulklassen ab der 7. Jahrgangsstufe, Jugendgruppen und auch junge Erwachsenengruppen bei der
Aktion Kinder- und Jugendschutz Schleswig-Holstein e.V. Kathrin Gomolzig, gomolzig@akjs-sh.de, Tel. 0431- 26068-75
Einzelpersonen können die Ausstellung während der Öffnungszeiten der St. Nikolai- Kirche täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr ohne Voranmeldung besuchen.
Die Ausstellung wird von zahlreichen Kooperationspartnern durch ein umfangreiches Begleitprogramm aus Lesungen, Konzerten, Workshops sowie besonderen Angeboten für Schulen bereichert. Das gesamte Begleitprogramm findet sich unter www.politische- bildung.sh/annefrank
Für Rückfragen steht Ihnen
Herr Michael Holldorf, Referent beim Landesbeauftragten für politische Bildung, unter Tel.: 0431/988-1645 oder 0162/1672290 zur Verfügung.