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25.09.19
17:58 Uhr
FDP

Kay Richert zu TOP 11+42 "Gesetz über die Errichtung einer Friesenstiftung"

Presseinformation Sperrfrist Redebeginn! Es gilt das gesprochene Wort Christopher Vogt, MdL Vorsitzender Anita Klahn, MdL Stellvertretende Vorsitzende Oliver Kumbartzky, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer
Nr. 330/2019 Kiel, Mittwoch, 25. September 2019
Minderheiten/ Friesenstiftung und Sprachencharta



www.fdp-fraktion-sh.de Kay Richert zu TOP 11+42 „Gesetz über die Errichtung einer Friesenstiftung“ In seiner Rede zu TOP 11+42 (Gesetz über die Errichtung einer Friesenstif- tung mit der Ausführung des Ersten Staatsvertrages zum Glücksspielwesen in Deutschland und der Sprachenchartabericht 2019) erklärt der minderhei- tenpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Kay Richert:
„Heimat ist etwas sehr Wichtiges. Für jeden von uns. Vielleicht verstehen wir alle unterschiedliches darunter, aber Heimat ist für uns alle sehr wichtig. Heimat ist Liebe, Geborgenheit, Vertrautheit, Traditionen und Erinnerungen. Und Heimat ist Brauchtum und Sprache. Das ist besonders bei uns im nörd- lichen Grenzland so. Damit das so bleibt – damit die Heimat erhalten bleibt – schützen und unterstützen wir in Schleswig-Holstein die nationalen Min- derheiten dabei, ihre Sprache, ihre Bräuche und ihre Traditionen zu pflegen, zu erhalten und weiterzugeben.
Das gilt für die Minderheit der Dänen, die Minderheit der deutschen Sinti und Roma und für die Minderheit der Friesen. Alle diese Minderheiten – und natürlich auch die deutsche Minderheit in Nordschleswig – sind uns lieb und teuer. Die Minderheiten organisieren ihre Arbeit selbst und wir unterstützen sie dabei ideell und finanziell. Die Finanzierung der Minderheit der Friesen wird geregelt über eine Stiftung. Besser gesagt: Die Finanzierung soll über eine Stiftung geregelt werden, darüber wird seit 1995 geredet, gegründet ist die Stiftung bislang nicht. Dabei ist die Idee einer Stiftung sehr char- mant: Durch die Verselbstständigung wird die Finanzierung dauerhaft gesi- chert, auch unabhängig von der aktuellen Haushaltslage. Nun könnte ich natürlich sagen: Die Gründung der Stiftung ist über die Jahre immer wieder vertrödelt worden – gut, dass auch dieses Feld unter der Jamaika-Koalition aufgeräumt wird. Aber da wir hier über einen freudigen Anlass sprechen, werde ich das nicht tun. Stattdessen sage ich: Schön, dass nun so viel Stif- tungskapital – 1,5 Millionen Euro – beisammen ist, dass die Stiftung der Friesen endlich erfolgen kann! Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de Die Details hat die Landesregierung in enger Abstimmung mit der friesi- schen Volksgruppe geregelt. Das war nicht nur freundlich, das war auch weise: Schließlich zeigt uns die Geschichte, dass die Friesen gerne mal Wi- derstand leisten, wenn ihnen etwas nicht passt. Ob es im ersten Jahrhun- dert nach Christus gegen die Römer oder (der Legende nach) vereint mit Störtebekers Seeräubern gegen die Hanse ging, ‚Lever düüd as Slav‘ war immer mehr als ein Motto. Nur Karl der Große konnte Friesland dauerhaft befrieden, indem er die Friesen über ihre Angelegenheiten selbst entschei- den ließ. Als Freier Demokrat kann ich das gut verstehen: Es gibt nach der Liebe keine größere Kraft als den Willen nach Freiheit. Wenn nun also die Vorsitzende des Friesenrats Ilse Johanne Christiansen sagt: ‚Bislang durften wir mitschnacken, jetzt können wir mit entscheiden!‘, dann ist hier wohl al- les richtig gelaufen.
Die Heimat ist etwas sehr Wichtiges. Dass das nicht nur wir Schleswig- Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner so sehen, das kann man an der Charta der Regional- und Minderheitensprachen sehen. Das ist eine EU- Regelung für den Schutz und die Förderung der geschichtlich gewachsenen Regional- und Minderheitensprachen zur Bewahrung des kulturellen Erbes. ‚In Schleswig-Holstein prägt ein konsensorientierter Ansatz zwischen Parla- ment, Landesregierung und der kommunalen Ebene die Minderheitenpolitik ebenso wie die Sprachenpolitik für die geschützten Chartasprachen‘ heißt es in dem Bericht, den der Ministerpräsident uns gerade vorgelegt hat. Da haben Sie Recht und das ist auch gut so. Herr Ministerpräsident, Sie haben uns von den Akzenten in der Sprachförderung, von der Unterstützung der pädagogischen Arbeit und von der Anmeldung weiterer Verpflichtungen bei der Bundesregierung berichtet. Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihren Be- richt.
Durch Ihren Einsatz leisten die Minderheiten einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Sprache, des Brauchtums und der Traditionen, zum Erhalt unserer vielfältigen Heimat. Das ist wichtig und deswegen freue ich mich über die heute debattierten Ergebnisse!“



Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de