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30.10.19
14:07 Uhr
Landtag

100 Jahre deutsch-dänische Grenze: Landtagspräsident Schlie und Landesbeauftragter Meyer-Heidemann eröffnen Vortragsreihe

Nr. 19 / 30. Oktober 2019

SPERRFRIST 19.00 UHR

100 Jahre deutsch-dänische Grenze: Landtagspräsident Schlie und Landesbeauftragter Meyer-Heidemann eröffnen Vortragsreihe
Am heutigen (30.10.) Mittwoch, 19.00 Uhr, findet die Auftaktveranstaltung der Vortragsreihe „Regional oder national? Sichtweisen auf 100 Jahre deutsch- dänische Grenze 1920 – 2020“ mit dem Landesbeauftragten für politische Bildung Christian Meyer-Heidemann und Landtagspräsident Klaus Schlie im Kieler Landeshaus statt. Den Eröffnungsvortrag hält Professor Oliver Auge, Direktor der Abteilung für Regionalgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel.
„Heute können wir die Grenzregion mit gutem Recht als Vorbild für Europa bezeichnen“, so Christian Meyer-Heidemann. „Die Minderheitenpolitik diesseits und jenseits der Grenze ist ein Musterbeispiel für andere Grenzregionen in Europa. Doch wir dürfen nicht davon ausgehen, dass die deutsch-dänische Geschichte zwangsläufig zu dem heutigen guten Miteinander führte. Die Geschichte, auf die wir heute zurückblicken, war vor allem geprägt durch Auseinandersetzungen, Konflikte, Kriege“, so der Landesbeauftragte weiter.
Zwar würden die Bonn-Kopenhagener Erklärungen von 1955 heute als entscheidender Schritt hin zu einer erfolgreichen Minderheitenpolitik gelten. „Doch wenn wir ehrlich sind: Es hat noch einige Jahrzehnte gedauert, bis wir zu diesem wirklich friedlichen Miteinander zwischen Minderheits- und Mehrheitsgesellschaft gekommen sind“, so Meyer-Heidemann.
Landtagspräsident Klaus Schlie ergänzt, die Beschäftigung mit der Geschichte des Mittelalters könne vieles dazu beitragen, in der bewegten Gegenwart das Bewusstsein nicht dafür zu verlieren, dass sich Gesellschaften verändern können. „Und das müssen sie sogar, wenn sie erfolgreich weiterbestehen wollen. Diese Einsicht gilt ja auch und 2

gerade für das deutsch-dänische Verhältnis.“ Schlie weiter: „Nach zwei Kriegen 1848 und 1864, nach der Besetzung Dänemarks durch die Wehrmacht 1940 und nach Jahrzehnten des ,Grenzkampfes‘ und der Versuche, die Region Schleswig ohne Rücksicht auf seine multikulturelle Bevölkerung jeweils ganz einem der beiden Nationalstaaten anzuschließen, siegte schließlich doch die Einsicht, dass ein Zusammenleben zwischen Deutschen und Dänen, zwischen friesisch-, dänisch- und deutschsprachigen Bewohnern des Grenzlandes möglich, sinnvoll und vor allem für alle gewinnbringend ist.“
Eines sei gewiss, so der Landtagspräsident: „In den vergangenen 1200 Jahren gab es Entwicklungen, die bis heute zu unterschiedlichen Blicken und Bewertungen auf dänischer und deutscher Seite Anlass geben. Aber: daraus ist mittlerweile ein gemeinsamer Blick geworden. Das mag zwar etwas anderes sein als eine tatsächlich als gemeinsam empfundene Geschichte, heißt aber auch, dass die Zeiten des Grenzkampfes und der Instrumentalisierung von Geschichte vorbei sind.“
Hintergrund:
Anlässlich der 100. Wiederkehr der Volksabstimmungen und der Grenzziehung von 1920 veranstaltet der Landesbeauftragte für politische Bildung in Kooperation mit der Abteilung für Regionalgeschichte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und dem ADS-Grenzfriedensbund im Zeitraum vom Oktober 2019 bis März 2020 eine Vortragsreihe, die an verschiedenen Orten in Schleswig-Holstein und in Apenrade stattfinden wird. Der heutige Eröffnungsvortrag trägt den Titel „1200 Jahre gemeinsame Geschichte. Der deutsch-dänische Grenzraum vom Mittelalter bis zur Gegenwart“.
Weitere Informationen zur Vortragsreihe sind abrufbar unter https://www.politische- bildung.sh/deutsch-daenische-grenze
Für Rückfragen steht Ihnen Herr Dr. Hauke Petersen, Stellvertreter des Landesbeauftragten für politische Bildung, unter Tel.: 0431/988-1643 zur Verfügung.