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13.11.19
17:53 Uhr
SPD

Sandra Redmann: Auf dem ehemaligen Todesstreifen blüht heute das Leben

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de Es gilt das gesprochene Wort!

Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek

LANDTAGSREDE – 13. November 2019


Sandra Redmann: Auf dem ehemaligen Todesstreifen blüht heute das Leben TOP 29: Das Grüne Band bundesweit zum Naturdenkmal erklären (Drs. 19/1790)
„1989 war das Geburtsjahr des Grünen Bandes. Heute gibt es an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze 1393 Kilometer wunderschöne Natur, Artenreichtum und Erinnerung an unsere gemeinsame Geschichte. Auf dem ehemaligen Todesstreifen blüht heute das Leben. Das ist so beeindruckend. Nun feiert das Grüne Band seinen 30. Geburtstag und BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN haben im Bundestag mit ihrem umfangreichen Antrag das Thema erneut auf die Tagesordnung gesetzt. Gut so! Denn es ist eine bundesweit bedeutende Naturschutzmaßnahme, die allerdings naturschutzrechtlich von den Ländern zu regeln ist. Worum geht es? Entlang des ehemaligen Todesstreifens ist eines der größten Naturschutzprojekte Deutschlands entstanden. Der Wert für die Biodiversität ist einmalig: Heideflächen, Moore, Bäche, Schwarzstörche, alte heimische Pflanzen. Hier ist der Begriff der „Artenvielfalt“ gut gewählt. Das Grüne Band ist daher auch im Bundesnaturschutzgesetz verankert. Dort, wo Menschen sichtbar voneinander getrennt wurden, an dessen Ort Menschen ihr Leben ließen, Symbol der Teilung, haben wir ein Schutzgebiet, das durch zunehmende Vernetzung dazu beiträgt, dass zerschnittene Lebensräume zusammengeführt werden. Wir schaffen genau dort Wanderkorridore. Wer hätte das einmal gedacht?
Dem Engagement vieler NaturschützerInnen, beispielhaft ist hier der BUND zu nennen, ist es zu verdanken, dass wir hier schon einen guten Biotopverbund haben. Ziel muss es aber sein, die Flächen weiter zu vernetzen. Sicher kein einfacher Prozess, aber das sollte uns nicht aufhalten. Die Diskussion vor Ort war in den letzten Jahren keine einfache, im Gegenteil! Heftige Auseinandersetzungen um die Flächen und auch den Schutzstatus haben immer wieder für Unruhe gesorgt. Niemand möchte an den Menschen vor Ort vorbei Dinge beschließen, das ist selbstverständlich. Aber 30 Jahre nach dem Mauerfall und nach dem bisher Erreichten ist es an der Zeit, die vorhandenen Lücken zu schließen. Der Bund und das Land müssen dazu beitragen, weiter voranzugehen. Die wertvolle Natur muss dauerhaft als bundesweites Naturdenkmal geschützt werden. Ebenso ist es damit ein Erinnerungs- und Gedenkort von großer nationaler Bedeutung.
Wir fordern die Landesregierung auf, die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um die noch vorhandenen Lücken in der Schutzkulisse in Schleswig-Holstein zu schließen. Dies soll verbunden werden mit Fahrrad- und Wanderrouten und der Schaffung von Lern- und Gedenkorten im Sinne eines nachhaltigen Tourismus. Die einzelnen Punkte haben wir in unserem Antrag konkret aufgeführt. Die SPD-Fraktion möchte sich ausdrücklich bei allen AkteurInnen, die zu dem bisher Erreichten ihren Beitrag geleistet haben, bedanken. Nun sollten wir politisch weitere Wege ebnen.“



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