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18.12.19
16:34 Uhr
B 90/Grüne

Marlies Fritzen zum Wolf in Dithmarschen

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Pressesprecherin Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 440.19 / 18.12.2019

Probleme werden nicht durch Populismus gelöst Zur aktuellen Diskussion über den Wolf in Dithmarschen sagt die umweltpolitische Sprecherin der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Marlies Fritzen:
Wir Grüne wollen, dass Tiere auf der Weide gehalten und wir wollen, dass seltene Tiere geschützt werden. Die Schafsrisse durch durchziehende Wölfe machen es nicht leicht, beides miteinander zu vereinbaren.
Wir unterstützen deshalb, dass das Wolfsmanagement stetig weiter entwickelt wird und auf die aktuellen Situationen reagiert. Das Land stellt kostenlos wolfabweisende Zäune zur Verfügung. Das Land entschädigt für jedes gerissene Tier sogar dann, wenn nicht eindeutig nachgewiesen werden kann, dass ein Wolf der Verursacher war. Das Land setzt sich für Ausnahmeregelungen an den Küsten ein, um die Deichschäferei bei Vor- sorgemaßnahmen zu entlasten. Das Land hat eine Abschussgenehmigung erteilt, um einen wiederholt auffälligen Wolf zu erschießen und wird dies gegebenenfalls ein zwei- tes Mal tun.
Die Schäfereien sind nicht wegen des Wolfes in einer wirtschaftlich schwierigen Situati- on, sondern wegen zu niedriger Preise für Schafsfleisch und -wolle. Auf das Konto von Wölfen gingen bislang rund 200 Schafe, deren Verlust entschädigt wurde, bei einer Zahl von rund 300.000 Tieren in Schleswig-Holstein insgesamt.
Die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht nützt den Schäfereien gar nichts. Der Wolf bleibt streng geschützt und darf weiterhin nur in Ausnahmefällen geschossen werden. Sollte nachgewiesen werden, dass der aktuell in Dithmarschen aktive Wolf wiederholt geschützte Schafe reißt, wird darüber erneut zu entscheiden sein. Dieser Nachweis fehlt aber bislang. Die Schäfer*innen, die die für einen solchen Nachweis notwendigen Rissgutachter*innen bei ihrer Arbeit behindern, müssen sich fragen lassen, was sie da- mit bezwecken.

Seite 1 von 2 Probleme werden nicht durch Populismus gelöst. Wie schwer es ist, einen wandernden Wolf zu erlegen, haben wir erlebt. „Wolfsfreie Gebiete“ sind faktisch nicht zu realisieren. Deshalb müssen wir aus den Erfahrungen lernen, damit Weidehaltung trotz Wolf mög- lich bleibt.
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