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22.01.20
17:22 Uhr
B 90/Grüne

Ines Strehlau zum freiwilligen Jahr für Bildung für nachhaltige Entwicklung

Presseinformation

Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein TOP 11 – Jahr der Bildung für nachhaltige Entwicklung Pressesprecherin Claudia Jacob Dazu sagt die bildungspolitische Sprecherin der Landeshaus Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Ines Strehlau: Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 012.20 / 22.01.2020

Nur was ich kenne, schütze ich auch
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich möchte in einer Welt leben, in der alle Menschen gut leben können. Das ist An- sporn, auch für meine Politik hier in Schleswig-Holstein. Bildung ist für mich der Zugang zu diesem guten Leben. Ich muss die Welt und ihre Wirkungszusammenhänge verste- hen, um meinem Platz in ihr zu finden und um informierte Entscheidungen treffen zu können.
Bildung für nachhaltige Entwicklung will genau das. Sie befähigt Menschen zu zukunfts- fähigem Denken und Handeln. Sie ermöglicht es jeder*m Einzelnen, die Auswirkungen des eignen Handelns auf die Welt zu verstehen und verantwortungsvolle Entscheidun- gen zu treffen.
Wir hatten das Thema schon letztes Jahr hier im Landtag und haben deutlich gemacht, dass es schon viele tolle Projekte in der gesamten Bildungslandschaft in Schleswig- Holstein gibt: zum Beispiel die nachhaltigen Kitas21. Hier wird von Anfang an Identifika- tion mit der natürlichen Umgebung geschaffen, denn nur was ich kenne und verstehe, werde ich auch schützen. In den Haushalts-Verhandlungen für 2020 haben wir dafür extra noch Gelder rausgehandelt, damit dieses Projekt weiter laufen kann.
Im Bereich Schule haben wir die Auszeichnung als Zukunftsschule und auch sonst An- knüpfungspunkte in so gut wie allen Fächern. Im Februar wird es einen Kongress in Zu- sammenarbeit mit der CAU zum Thema BNE geben. Schüler*innen, Lehrkräfte und Wissenschaftler*innen sollen hier zusammenkommen. Das ist ein wichtiger und richtiger Baustein!
An unseren Hochschulen haben wir auch sonst exzellente Forschung auf dem Gebiet wie z.B. am Geomar oder auch in Studiengängen wie „Transformationsstudien“ in Flensburg, um nur zwei Akteure zu nennen. Seite 1 von 2 Im außerschulischen Bereich haben wir das ganze Ehrenamt: Freiwilliges soziales Jahr, Freiwilliges ökologisches Jahr, Bundesfreiwilligendienste. Und auch so tolle Formate wie die Jugendaktionskonferenz, die am 17. Januar stattgefunden hat, und einen Bogen zur politischen Bildung schlägt. Und, und, und…
Es ist mir sehr wichtig zu betonen, dass BNE nicht nur Umweltbildung ist. Denn es geht um viel mehr. Die Nachhaltigkeitsziele der UN empfehlen sich als Leitfaden. Dort geht es um die Beendigung der weltweiten Armut und des Hungers, um Gesundheit, Gleich- heit und Wohlergehen. Diese Ziele können wir, glaube ich, alle unterschreiben. Aber die kommen nicht von allein. Wir müssen uns ins Zeug legen, um sie zu erreichen.
Konkrete Beispiele sind die nachhaltige Versorgung mit sauberem Wasser und saube- rer Energie. Es geht um nachhaltige Städte und Gemeinden, um nachhaltige Produktion und Konsum.
Auch hochwertige Bildung ist eine Maßnahme zur Nachhaltigkeit. Die UN Nachhaltig- keitsziele laufen im Jahr 2030 aus und die Zwischenbilanz sieht nicht gerade rosig aus. Der SDG-Report aus 2019 zeigt, dass die Weltgemeinschaft zwar viel über die Nach- haltigkeitsziele redet, aber zu wenig in ihre Umsetzung investiert. Wir müssen hier, wie beim Klimaschutz, schnell deutlich mehr erreichen!
Was müssen wir also tun? Eine zentrale Forderung ist die gemeinsame Verantwortung aller Akteure: Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Zivilgesellschaft – und jedes einzelnen Menschen. Wir brauchen eine nachhaltige Ausrichtung von Gesellschaft und Wirtschaft, damit es eine gute Zukunft für uns Menschen gibt.
Klimawandel und Umweltzerstörung sind laut brandaktuellem Global Risk Report die globalen Risiken schlechthin. Erstmals haben die fünf Risiken, die am häufigsten ge- nannt werden, allesamt mit der Umwelt zu tun. Deshalb sind diese Themen auch wun- derbare Aufhänger für BNE, weil bei diesen Themen alle gesellschaftlichen und wirt- schaftlichen Bereiche betroffen sind. Wir werden verstehen müssen, dass wir ein Teil dieser Welt sind und uns nicht aufführen können, wie wir wollen.
Das Jahr der Bildung für Nachhaltige Entwicklung kann nur ein kleiner Anfang sein. Wir müssen langfristig vom Projekt in die Struktur kommen. Dafür werden wir auch weitere Mittel brauchen und weitergehende Ansätze. Gerade wird unter Beteiligung vieler Ak- teur*innen die BNE-Strategie für Schleswig-Holstein entwickelt. Sie wird noch in diesem Jahr vorgestellt und wird uns aufzeigen, wie wir die Nachhaltigkeitsziele umsetzen kön- nen.
Ganz genau sollten wir uns die Ergebnisse des Schüler*innenkongresses dann noch- mal anschauen! Bei Jugend im Landtag wurden schon in den letzten Jahren Forderun- gen nach einer noch größeren Integration des Themas im Unterricht deutlich. Auch die Berücksichtigung im schulischen Alltag, z.B. öko-faire Beschaffung. Eine Schülerin sprach von politischer Bildung und von Bildung für nachhaltige Entwicklung als „aufstre- bende“ Querschnittsaufgaben. Ich finde, das beschreibt es sehr gut! Wir sollten auf die Kinder und Jugendlichen hören, schließlich gestalten wir ihre Zukunft.
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