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20.02.20
16:54 Uhr
B 90/Grüne

Joschka Knuth zum Industriestandort Schleswig-Holstein

Presseinformation

Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein TOP 22 – Eine starke Industrie für Schleswig-Holstein, Pressesprecherin vorhandene Arbeitsplätze sichern und neue Claudia Jacob Beschäftigung schaffen Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Dazu sagt der wirtschaftspolitische Sprecher der Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 Joschka Knuth: presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 063.20 / 20.02.2020
Die Energiewende braucht unternehmerische Lösungen Sehr geehrte Damen und Herren,
Schleswig-Holstein ist ein Industrie-Standort und das begrüße ich ausdrücklich. Und: Schleswig-Holstein wird in der Zukunft als Industrie-Standort noch an Bedeutung ge- winnen. Ich denke, es liegt auf der Hand, warum das zu begrüßen ist. Die Industrie- Unternehmen schaffen eine enorme Wertschöpfung, sie bringen wichtige Steuerein- nahmen ins Land und sie bieten gute Arbeitsplätze.
Einige weitere Vorteile sind nicht ganz so offensichtlich, für uns aber nicht minder rele- vant: Solange wir Industrieunternehmen hier im Land haben, können wir auch hier vor Ort beweisen, wie wir mit der Wirtschaft, wie wir mit der Industrie die großen Herausfor- derungen der Zukunft angehen. Das heißt, wir können hier im Land zeigen, wie wir die Energiewende auch in die Industrie tragen, um das Klima zu schützen, wir können hier zeigen, wie die digitale Transformation erfolgreich umgesetzt werden kann, wir können hier im Land zeigen, wie auch in Zukunft gute Arbeitsplätze im Land entstehen. Und ich möchte auch ganz klar sagen: wir brauchen unternehmerische Lösungen, wir brauchen die großen Unternehmen, um die Energiewende wirklich Realität werden zu lassen, um die Vereinbarkeit von Ökologie und Ökonomie in die Wirklichkeit zu übersetzen.
Aus guten Gründen sind die ersten schleswig-holsteinischen Industrie-Unternehmen schon auf der Suche nach Möglichkeiten, ihre Geschäftsmodelle und Produktionspro- zesse zu dekarbonisieren. Raus aus den Fossilen, rein in die Erneuerbaren ist die De- vise für die Zukunft. Und wir in Schleswig-Holstein können die notwendigen Kapazitäten bieten, damit beispielsweise perspektivisch die industrielle Produktion von Wasserstoff auch wirklich ausschließlich aus erneuerbaren Energien erfolgt. Voraussetzung dafür ist aber auch, dass wir beim Ausbau der Erneuerbaren weiter vorankommen.
Hier in Schleswig-Holstein haben wir die variablen Lasten, die eine Umstellung auf Er- neuerbare Energien selbstverständlich mit sich bringen, mit denen große Industrie- Seite 1 von 2 Unternehmen schon heute erproben können, wie sie ihre Produktionsprozesse so steu- ern können, dass sie dann produzieren, wenn viel Strom im Netz ist. Beispielsweise im Projekt NEW 4.0. Das ist nicht nur für das Klima gut, das kann auch gut sein für die Un- ternehmen, die dann künftig günstigeren Strom verwenden können. Und damit bewei- sen die Unternehmen auch heute schon, dass Digitalisierung und Energiewende Hand in Hand gehen müssen. Denn eine Steuerung der Systeme im Sinne einer effizienten Nutzung vorhandener Lasten ist nur möglich, wenn smarte Systeme zum Einsatz kom- men. Auch die werden hier in Schleswig-Holstein entwickelt und erprobt.
Damit wird die Energiewende gleich mehrfach zum Vorteil für den Industrie-Standort Schleswig-Holstein. Wir sichern die Zukunft des Industrie-Standortes. Wir schaffen gute Arbeitsplätze. Wir bringen die Energiewende voran. Wir zeigen, wie die Digitalisierung in verschiedenen Sektoren konkret funktionieren kann. Und damit wandelt sich auch das Bild, das wir von Industrie haben. Wir reden eben nicht mehr über rauchende Schlote. Wir reden über hoch-technologische, hoch-effiziente und erneuerbar betriebe- ne Industrien.
Ich möchte aber auch noch einmal deutlich sagen: um unserem selbst gesteckten Ziel von mehr Industriestandorten und gleichzeitig dem allgemeingültigen, verpflichtenden Flächensparziel zu genügen, ist es unumgänglich, ein umsichtiges Flächenmanage- ment mit Wiederaufnahme von Industriebrachen und Umwidmungen von nicht mehr benötigten Werkhallen interkommunal zu etablieren. Es ist auch deshalb gut, wenn in- dustrielle Produktion hier stattfindet, weil wir dann wissen, dass Unternehmen sich an Arbeitsschutzstandards, an Mindestlöhne und Tarifverträge halten. Dann entstehen gu- te Jobs und keine prekären Arbeitsverhältnisse an anderen Orten dieser Erde.
Selbstverständlich haben wir noch ein gutes Stück des Weges zu gehen. Aber das in- dustriepolitische Papier der Landesregierung legt die Grundlage dafür, dass der Weg einer ist, der dazu beiträgt, die Klimaziele der Landesregierung, die sich aus dem Paris- Abkommen ableiten, zu erreichen. Und dass dies ein Weg ist, Wirtschaftskraft und gute Arbeitsplätze im Land zu halten. Das breite Bündnis, das dieses Papier trägt, unter- streicht das noch. Das begrüßen wir ausdrücklich.
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