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20.02.20
17:46 Uhr
FDP

Dennys Bornhöft zu TOP 31 "Erhalt seltener Nutztierrassen und Kulturpflanzen"

Presseinformation Sperrfrist Redebeginn! Es gilt das gesprochene Wort Christopher Vogt, MdL Vorsitzender Anita Klahn, MdL Stellvertretende Vorsitzende Oliver Kumbartzky, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer
Nr. 074/2020 Kiel, Donnerstag, 20. Februar 2020
Landwirtschaft/ Erhalt seltener Nutztierrassen



www.fdp-fraktion-sh.de Dennys Bornhöft zu TOP 31 „Erhalt seltener Nutztierrassen und Kulturpflanzen“ In seiner Rede zu TOP 31 (Förderung zum Erhalt seltener Nutztierrassen und Kulturpflanzen) erklärt der Abgeordnete der FDP-Landtagsfraktion, Dennys Bornhöft:
„Die Erhaltung unserer seltenen Nutztierrassen und seltenen Kulturpflanzen liegt uns Freien Demokraten am Herzen. Deren Erhaltung ist notwendig, um die Vielfalt unserer genetischen Ressourcen zu sichern. Sie sind wichtig, wenn sich unsere Zucht auf immer weniger Arten und Sorten konzentriert.
Der Drang zu immer mehr Leistung auf dem Acker und im Stall ist prinzipiell nichts Verwerfliches. Schließlich setzen unsere Züchter und Saatgutunter- nehmer alles daran, um Schädlingsbefall zu vermindern und um die Leistung der Rassetiere und des Saatgutes zu optimieren. Das führt wiederum zu ei- nem höheren Flächenertrag, es kann mehr Nahrung aus weniger Fläche er- zeugt werden. Dieser Optimierungsprozess – dieses Streben nach Effizienz – ist daher ein Beitrag zur Ressourcenschonung und zum Verbraucher- schutz. Denn wenn eine neue Sorte weniger anfällig ist für Pilzbefall oder Krebs, dann müssen weniger Pflanzenschutzmittel oder weniger Medizin eingesetzt werden. Wir dürfen aber die Nutztierrassen und die Kulturpflan- zen, die aus der aktiven Bewirtschaftung fallen, nicht in Vergessenheit gera- ten lassen. Der Erhalt alter Rassen und Sorten ist mehr als ein Hobby, mehr als eine Leidenschaft wie z.B. der Erhalt alter Landmaschinen. Lanz Bulldog und Angler Sattelschwein sind zwar beide ‚alt‘ – die alten Rassen und Sor- ten sind aber weitaus anspruchsvoller als ein 80 Jahre alter Schlepper. Und sie haben auch heute noch einen potentiellen und realen wirtschaftlichen Wert. Deshalb ist auch die Arche Warder mehr als ein Tierpark.
Der vorgelegte Bericht macht deutlich, dass die Haltung und Zucht von alten Nutztierrassen, aber auch der Anbau alter Kulturpflanzen nicht selbstver- ständlich sind. Der Erhalt der Biodiversität liegt in den Händen vieler Initiati- Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de ven und Landwirte, die sich freiwillig um den Fortbestand der selten gewor- denen Arten und Sorten kümmern. Das ist ein unschätzbarer Dienst für den Erhalt der über Jahrhunderte gewachsenen genetischen Vielfalt der Nutztie- re und Nutzpflanzen. Diese genetische Diversität sollten wir nicht nur aus nostalgischen Gründen erhalten. In der genetischen Vielfalt von Pflanzen und Tieren liegt ein wertvoller Schatz, ein natürliches Erbe, das es zu erhal- ten gilt. So wie wir versuchen zu verhindern, dass Arten unwiderruflich aus- sterben, müssen wir dies auch bei den jeweiligen Unterarten der Tiere und Pflanzen im Fokus haben.
Der erwähnte Drang zu mehr Effizienz auf dem Acker und im Stall führt da- zu, dass sich die Zucht auf immer weniger Rassen und Sorten beschränkt. Das führt mit der Zeit zu Inzucht und zur Degeneration, woraus wiederum Leistungsverlust und erhöhter Einsatz von Ressourcen resultieren. Dann ist der Punkt gekommen, dass wieder alte Rassen und Sorten eingekreuzt wer- den müssen. Dafür kann die Geschichte des Schwäbisch-Hällischen Land- schweins aus Baden-Württemberg als Beispiel dienen. Gerade die kleineren landwirtschaftlichen Betriebe haben von dieser Züchtung profitiert. Der Er- halt der alten Nutztierrassen und Sorten kann und wird sich somit auch ökonomisch auszahlen. So eine Erfolgsgeschichte kann eines Tages auch aus Schleswig-Holstein kommen!
Wir danken den Bürgerinnen und Bürgern in Schleswig-Holstein, die sich für den Erhalt seltener Nutztierrassen und seltener Kulturpflanzen engagiert einsetzen. Wir danken auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Mi- nisteriums für die Erstellung des Berichts und die Darstellung der Strategie des Landes. Das Land wird die regionalen Akteure weiter stärken. Wir wer- den die Stiftung Naturschutz und Arche Warder bei ihren Aufgaben zum Er- halt seltener Nutztiere und –pflanzen weiterhin unterstützen. Und unsere Landesregierung wird sich weiter auf Bundes- und Europaebene für den Fortbestand der genetischen Diversität unserer Nutztiere und –pflanzen einsetzen. Die Vielfalt in unserer schleswig-holsteinischen Landwirtschaft muss erhalten werden.“



Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de