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25.08.21
17:58 Uhr
CDU

Tobias von der Heide: TOP 17 u.a.: Schule ist ein sicherer Ort!

Bildung | 25.08.2021 | Nr. 241/21
Tobias von der Heide: TOP 17 u.a.: Schule ist ein sicherer Ort! Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrte Frau Landtagspräsidentin,
sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Kolleginnen und Kollegen,
am Montag haben wir eine umfassende Anhörung mit Experten zu den Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung in unseren Schulen durchgeführt. Die Ergebnisse waren für uns alle sehr aufschlussreich. Die wichtigste Botschaft unserer Experten war: Schule ist ein sicherer Ort.
Die Hygienemaßnahmen der Landesregierung greifen! Und trotz steigender Inzidenzen in den vergangenen Wochen, können wir kein erhebliches Infektionsgeschehen in den Schulen feststellen. In den vergangenen Wochen seit Schulbeginn haben wir wöchentlich 400.000 bis 500.000 Antigen-Tests durchgeführt. Davon waren um die 200 Tests, manchmal sogar deutlich weniger, pro Woche positiv. Von denen wiederum auch einige als falsch-positiv gewertet werden können. Wir können damit keine belastbare Inzidenz ausrechnen. Aber durch diese Zahlen steht fest: Schulen sind keine Hotspots oder gar Hochinzidenzzonen. Es ist nicht richtig, das zu behaupten. Schule ist ein sicherer Ort!
Wir können uns darauf einstellen und das haben uns die Experten in der Anhörung auch bestätigt: Wir werden Schulen im Regelbetrieb halten können. Flächendeckende Schulschließungen werden kein Thema mehr sein. Das ist eine gute Nachricht, weil wir wissen, dass der Präsenzunterricht die Basis für Bildungsgerechtigkeit in unseren Schulen ist. Die Ministerin hat das in ihrem Bericht eindrücklich deutlich gemacht.
Mehr noch: Wir sind mit dieser Entwicklung auch in der Lage, darüber nachzudenken, dass wir das Testregime in den Schulen herunterfahren können. Und warum ist das überhaupt wichtig? Die Tests erzeugen Aufwand, erheblichen Aufwand. Durch die Tests geht wertvolle Unterrichtszeit verloren. Und Tests sind immer noch ein Eingriff in die körperliche Unversehrtheit unserer Kinder und Jugendliche. Und das müssen wir genau abwägen und immer wieder auf Verhältnismäßigkeit überprüfen. Kinder und Jugendliche haben ein Recht auf Normalität, wenn das möglich ist. In vielen Lebensbereichen gehen wir zurück in die Normalität. Das sollten wir auch für unsere


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Kai Pörksen (Pressesprecher) | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de Schulen anstreben.
Ein Weg könnte zum Beispiel sein, dass wir uns auf anlassbezogene Tests und auf Testungen in Regionen mit einer großen Zahl von Infektionen konzentrieren. Das allerdings sollten wir nicht übereilen, zumal sich die Ministerpräsidentenkonferenz erst einmal auf eine Fortsetzung der Tests zwei Mal die Woche verständigt hat. Aber wir sollten nach den Herbstferien mit einer Übergangszeit – wegen der Reiserückkehrer – auf eine Umstellung vorbereitet sein.
Genauso gilt das grundsätzlich auch für die Maskenpflicht. Allerdings mit dem Hinweis, dass die Maske ein einfaches und sinnvolles Mittel bei den Hygienemaßnahmen bleibt. Das Maskentragen wird nach meiner Beobachtung bei vielen Eltern als ein viel größeres Problem wahrgenommen als von Kindern und Jugendlichen.
Es geht also darum, dass wir Pläne für mehr Normalität in den Schulen entwickeln. Wir müssen definieren, wie es nach den Herbstferien weitergehen wird. Ich finde, wir sollten dabei auf die Hinweise unserer Experten hören.
Daneben haben uns die Experten mitgegeben, dass es nicht auszuschließen ist, dass sich viele Kinder und Jugendliche mit dem Virus anstecken werden. Die Meinungen gehen hier auseinander, wie die Entwicklung sein wird. Es ist nicht klug, dazu Panik zu verbreiten. Denn anders als bei älteren Menschen, ist das Virus für die allermeisten Kinder und Jugendlichen keine große Gefahr. Schwere Erkrankungen und Long-Covid-Folgen sind äußerst, äußerst selten in diesen Altersgruppen zu beobachten.
Klar ist: Der beste Schutz bleibt das Impfen. Deshalb ist es richtig, dass wir auch für jüngere Altersgruppen mit niedrigschwelligen Angeboten sehr schnell dafür sorgen müssen, dass die Impfquote erhöht wird. Das wird die Schlüsselmaßnahme sein, um Kinder und Jugendliche vor Ansteckungen und schweren Verläufen dauerhaft zu schützen. Deshalb richtet sich der Antrag der AfD gegen die Gesundheit unserer Kinder. Keiner wird gezwungen, sich impfen zu lassen, aber wir müssen alles dafür tun, dass sich möglichst viele impfen. Ich würde sogar sagen, das ist unsere Pflicht.
Und eines kann ich der SPD-Fraktion heute auch nicht ersparen. Thema Luftfilter. Sie haben kurz vor der Expertenanhörung noch suggeriert, es gäbe eine einfache Lösung, man müsse einfach nur Luftfilter beschaffen und viele Probleme hätten sich erledigt. Nachdem vor einigen Monaten schon das Bundesumweltamt sich hier in diesem Raum eindeutig positioniert hat, haben das die Experten am Montag noch einmal bestätigt. Luftfilter können höchstes in schlecht belüftbaren Räumen helfen, sind aber kein Allheilmittel. Sie können bei schlechter Aufstellung eher noch die Raumluft verschlechtern. Hören Sie bitte auf, die Menschen mit diesem Thema zu verunsichern!
Selbstverständlich müssen wir auch dauerhaft über Gesundheit in Schule sprechen. Das ist übrigens kein neues Thema. Seit Beginn der Legislaturperiode beschäftigen wir uns mit dem Thema „Gesunde Schule“. Gerade die Lehrkräfte haben wir dabei


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Kai Pörksen (Pressesprecher) | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de bis jetzt in den Fokus genommen. Es ist aber auch richtig, dabei stärker Schülerinnen und Schüler in den Fokus zu nehmen. Deshalb ist der Antrag der SPD zu Schulgesundheitsfachkra?ften ein spannender Ansatz. Wir sollten in den Ausschüssen dazu sprechen. Wobei jetzt schon dazu gesagt sein muss, dass wir nicht bei Null anfangen.
Gesundheit in Schule ist uns wichtig. Ich glaube, dass wir das gerade in der Corona- Zeit unter Beweis gestellt haben. Das sollte aber auch darüber hinaus für uns ein wichtiges Thema bleiben.
Danke, dass Sie mir zugehört haben.



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Kai Pörksen (Pressesprecher) | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de