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09.12.20
16:59 Uhr
B 90/Grüne

Lasse Petersdotter zum Zukunftsvertrag

Presseinformation

Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein TOP 34 – Zielvereinbarungen zum Zukunftsvertrag Pressesprecherin Studium und Lehre stärken Claudia Jacob Landeshaus Dazu sagt der hochschulpolitische Sprecher der Düsternbrooker Weg 70 Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, 24105 Kiel Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Lasse Petersdotter: Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 402.20 / 09.12.2020

Zukunftsvertrag: Entfristung und Stärkung unserer Hochschulen Sehr geehrte Damen und Herren,
drei Universitäten, zwei künstlerische Hochschulen und vier Fachhochschulen: Schles- wig-Holstein hat eine starke und breit aufgestellte staatliche Hochschullandschaft. Auch deswegen entscheiden sich rund 11.000 junge Menschen jedes Jahr für ein Studium in Schleswig-Holstein. In 2005 waren es übrigens noch etwa 7.000 Menschen, die ein Stu- dium hier begonnen haben. Wir sehen also einen deutlichen Anstieg. Trotzdem ist es richtig, dass Schleswig-Holstein keine aggressive Wachstumsstrategie verfolgt.
Das wichtigste bleibt: Die rund 60.000 Studierenden in Schleswig-Holstein sollen gut und gerne studieren. Denn unser Ziel bleibt auch künftig, ausreichend akademische Fach- kräfte für Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft auszubilden. Dafür legt der Zukunfts- vertrag die richtige Grundlage. Als Nachfolger der Hochschulpakte werden so in den kom- menden Jahren bundesweit rund zwei Milliarden Euro jährlich verteilt. Für Schleswig- Holstein bedeutet das 77 bis 85 Millionen Euro im Jahr. Etwa 47 Millionen Euro vom Bund und 38 Millionen Euro vom Land. Das ist sehr gut investiertes Geld.
Dazu kommt ein neues Finanzierungssystem. Es ist strategisch, nachvollziehbar und breit akzeptiert. Das hat die Anhörung im Ausschuss gezeigt. Dieses Finanzierungssys- tem - ebenso wie der Zukunftsvertrag im Ganzen - trägt eine ganz eindeutige Handschrift des Staatssekretärs. Und das meine ich durchaus positiv, vielen Dank, lieber Oliver Grundei. Wenn selbst lang gediente Hochschulpräsidenten wie Prof. Reinhardt von der Europauniversität Flensburg sagen, dass man sich noch nie so einig mit dem Wissen- schaftsministerium war wie heute, ist das eine gute Grundlage für kommende, aber auch für bereits bestehende Herausforderungen. Dazu gehört auch die in einer Protokollnotiz angesprochene angespannte Finanzlage der Hochschule Flensburg. Hier werden wir uns noch zusammensetzen müssen.
Seite 1 von 2 Endlich sind die Finanzbeziehungen zwischen Bund, Land und Hochschule langfristig abgesichert. Durch die Entfristung des Hochschulpaktes werden die Hochschulen ge- stärkt. Es erhöht sich die Planbarkeit und Zuverlässigkeit. Nur so entsteht ein Rahmen, der Innovation möglich macht und Freiraum zur Qualitätsentwicklung schafft. So wird die Arbeit unserer Hochschulen besser.
Das gilt aber übrigens nicht nur für Hochschulen im Generellen, sondern auch für Dozie- rende im Speziellen. Deswegen ist es gut, dass wir den Zukunftsvertrag an dieser Stelle noch deutlich ambitionierter formuliert haben. Mit einer Entfristungsquote von 40 Prozent als klare Zielansage senden wir ein wichtiges Zeichen an die Beschäftigten in den Hoch- schulen unseres Landes. Das ist auch ein wichtiges Zeichen in diesen Tagen, zehn Jahre nach Beschluss des Templiner Manifests der Gewerkschaft für Erziehung und Wissen- schaft.
So stärken wir unsere Hochschulen. Ebenso übrigens mit der zweiten parlamentarischen Nachbesserung des Zukunftsvertrages. Bis 2024 wird jede Hochschule ein Diversity-Au- dit durchgeführt, oder eine Diversity-Strategie erstellt haben. So werden die Lehre und Forschung besser. Beispiele gibt es viele und eines ist doch ganz klar: Eine Hochschule, die sich selbst ernst nimmt, muss sich diesem Thema sehr intensiv widmen.
Der Zukunftsvertrag ist in der Lage, die dynamisch wachsende und gut aufgestellte Hoch- schullandschaft in Schleswig-Holstein abzusichern. Und ja, wir sind gut aufgestellt und haben noch einiges an Potenzial.
Gestatten Sie mir zum Schluss noch wenige grundsätzliche Worte. Denn dieser Tage erscheint es mir besonders bedeutend: Wissenschaft ist wichtig. Gute Wissenschaft ist nicht elitär oder exklusiv. Sie ist egalitär und inklusiv. Sie schafft Chancen und Verständ- nis. Wir müssen uns als Gesellschaft wieder mehr zur Wissenschaft bekennen. Wir dür- fen die Deutungshoheit nicht jenen überlassen, die ihre Ablehnung von Wissenschaft als bodenständig oder subversiv verklären. Es ist gut, über Dinge Bescheid zu wissen.
In diesem Sinne: Ein herzlicher Dank in die Bibliotheken, Labore, Werkstätten und Hörsäle dieses Landes.
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