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24.03.21
13:00 Uhr
B 90/Grüne

Andreas Tietze zur Stärkung des Binnenlandtourismus

Presseinformation

Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein TOP 10, 24 - Binnenlandtourismus stärken, Pandemiefolgen Pressesprecherin abmildern, besonnen wieder starten Claudia Jacob Landeshaus Dazu sagt der tourismuspolitische Sprecher der Düsternbrooker Weg 70 Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Andreas Tietze: Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 116.21 / 24.03.2021


Respekt und Rücksicht sind zentrale Schlüssel für eine Öffnung
Sehr geehrtes Präsidium, Sehr geehrte Damen und Herren,
und wieder eine notwenige Debatte im Hinblick auf eine der wichtigsten Branchen in un- serem Land, die unter den Folgen der Pandemie extrem leidet – das ist wirklich schlimm. In Anbetracht der massiv verkürzen Tourismussaison im letzten Jahr waren die Zahlen und Ergebnisse gar nicht so schlecht. Campingplätze und Ferienwohnungen waren ge- fragt wie nie, Einbrüche gab es aber in der Hotellerie.
Als einziges Reisegebiet konnte die Ostsee mit einem leichten Plus von 1,3 Prozent bei den Übernachtungen ein positives Ergebnis erzielen. Wir betrachten hier wohlgemerkt den Zeitraum Mai - Oktober 2020 – das Ostergeschäft fiel bereits im letzten Jahr aus. Und jetzt ein zweites Mal. Die Lage ist und bleibt angespannt, niemand kann verlässlich sagen, wie sich die Pandemie entwickelt und so gern ich mich dem Bereich Tourismus für die Grüne Fraktion widme: In diesen Tagen fällt mir das besonders schwer!
Es fällt mir so schwer, weil wir uns in einem extremen Spannungsverhältnis befinden: öffnen wir zu früh oder zu spät? Was auf keinen Fall geht, ist mal öffnen und dann gleich wieder schließen – solch ein Fahrstuhlverfahren frustriert und verursacht hohe Kosten. Neben der Sehnsucht, überhaupt wieder reisen zu dürfen, kann ich sehr gut nachvollzie- hen, dass manchem von uns zu Hause schlicht die Decke auf den Kopf fällt. Wir fühlen uns eingesperrt und haben die herrlichste Natur vor der Haustür: viel Platz, Strände, Bin- nenland, Seen, Wälder und noch mehr frische Luft – ohne gefährliche Aerosole. Ich hoffe sehr, dass wir das den Menschen zugänglich machen können.

Seite 1 von 2 Es findet eine Veränderung statt: Naturtourismus heißt der Trend, mehr Qualität im Sinne von Entschleunigung, Slow Tourism – nicht mit dem Auto durch das Land rasen, sondern im Rad- oder Wandertempo die spektakuläre Natur auf sich wirken lassen. In diesem Sinne bin ich begeistert, wenn der Minister für Tourismus sich klar positioniert und sagt: „Wir wollen mehr Wertschöpfung aus dem Tourismus und nicht Bettenburgen an die Ost- seeküste nageln.“
Wunderbar, da sind wir uns einig, das wollen wir auch nicht. Wir wollen auch keine neuen Schilder an den Grenzen zu unseren Nachbarn, keine Einreiseverbote. Wir wollen eine Norddeutsche Lösung, eine Einigkeit und einen Verbund.
Unsere Grenzen zu Hamburg sind nicht sichtbar, da macht man einen Schritt weiter und die Verordnungslage ist eine komplett andere? Das ist nicht logisch. Ebenso wenig ver- ständlich ist die Tatsache, dass es möglich ist, im engen Flieger nach Mallorca zu jetten, eine Übernachtung in einer Ferienwohnung mit Selbstversorgung auf der Hallig aber nicht.
Ja, der Stufenplan gilt, er sieht konkrete Maßnahmen bei unterschiedlichen Szenarien vor. Und ich stelle mir eine Öffnung des Tourismus vor. Ich verstehe die Gastronom*innen und Vermieter*innen, die das fordern. Allerdings haben wir klare Vorstellungen, wie das gehen kann, zum Beispiel eine Öffnung für alle Segmente, um eine Ungleichbehandlung zu vermeiden. Eine Anreise nur mit Negativtest sowie immer wieder weitere Testungen vor Ort von Personal, Gästen und Mitarbeiter*innen. Natürlich das Einhalten der bekann- ten Regeln und Tragen der FFP2- oder OP-Maske. Eine digitale und engmaschige Nach- verfolgung. Und auch eine Besucher*innenlenkung mit Gebietsmanagement bis hin zu Straßensperrungen und Regulierung über verringerte Parkplatzkapazitäten, wenn Orte überlaufen sind.
Auch hier sind wir auf die Solidarität und die Vernunft aller angewiesen. Die Urlauber*in- nen sind gefragt. Sie müssen mitmachen und unter Umständen die Ansprüche herunter- schrauben. Menschenauflaufe dürfen nicht entstehen. Respekt und Rücksicht sind zent- rale Schlüssel für eine Öffnung. Diese Zeit fordert maximale Achtsamkeit von allen Ak- teur*innen. Ich schließe mit der Hoffnung, dass wir dennoch in ein schönes und gutes Frühjahr gehen.
Vielen Dank
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