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26.03.21
14:04 Uhr
SPD

Kai Vogel zu TOP 18,19+37: Wir können wirklich stolz auf unsere engagierten Eltern- und Schülervertretungen sein

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de Es gilt das gesprochene Wort!

Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek

LANDTAGSREDE – 26. März 2021
Kai Vogel: Wir können wirklich stolz auf unsere engagierten Eltern- und Schülervertretungen sein TOP 18, 19+37: Landeselternvertretungen und Landesschülervertretungen stärken und weitere Unterstützungsmaßnahmen für Schülerinnen und Schüler (19/2849, AltA19/293, 19/2850, AltA19/2894, 19/2737, 19/2827) „Wegen der Pandemie: Nachhilfe für 50.000 Hamburger Schüler, stach mir heute Morgen als Überschrift auf der Titelseite des Hamburger Abendblattes entgegen und ich bin gespannt auf die Rede der Ministerin, ob SH rund 70.000 Schülerinnen und Schüler ein ähnliches Programm präsentieren kann. Gerade die Schwächsten, die sich in der Schule am schwersten tun, bedürfen unserer besonderen Unterstützung. Ich weiß von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund, die vor einem Jahr wirklich gut Deutsch sprechen konnten und sich nun nur noch brüchig verständlich machen können. Und jeden Tag wird dieses Sprachdefizit größer und größer.
Die Koalition scheint die Dringlichkeit nicht so richtig zu teilen, sonst würde sie unmittelbare Handlungsempfehlungen mit ihrem Antrag geben und nicht primär die Erwartungen für die gemeinsamen Gespräche mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung in den Vordergrund stellen. Im Ziel scheinen wir uns einig, doch mit unserem Programm könnten wir sofort nach den Osterferien mit unseren Maßnahmen starten, während ich bei Ihnen keinen einzigen verlässlichen Zeithorizont finde. Wenn in den unteren Jahrgängen der Grundschule insbesondere Grundfertigkeiten vermittelt werden, können die aktuell entstandenen Defizite nur durch zusätzliches Personal kompensiert werden. Erste Schreibfertigkeiten, die ersten Lesefertigkeiten und die ersten Rechenoperationen können nicht einfach etwas schneller unterrichtet werden, weil die umfassende Unterrichtszeit nun fehlt. Verlieren Sie hier ein Kind, haben Sie es vielfach für immer schulisch abgehängt. Die Volkshochschulen und die Nachhilfeorganisationen verfügen über wirklich gut ausgebildetes Personal und stehen mit vielen Personen sofort zur Verfügung. Den privaten Nachhilfeorganisationen und den Volkshochschulen könnten wir damit finanziell helfen, da die meisten Mitarbeiter*innen zurzeit ohnehin keine Einkünfte haben oder maximal Kurzarbeitergeld erhalten. Das Bundesland Bremen hat für alle Schulen mit Itslearning genau

1 die Lernplattform, die auch unsere Landesregierung präferiert. Die Hansestadt Bremen hat aber zusätzlich noch mit Sofatutor für alle Schülerinnen und Schüler eine online-Lernhilfe kostenfrei dazu geschaltet. Mir hätte es als Schüler schon sehr geholfen, wenn ich so manche englische oder lateinische Grammatikhürde nicht über das Fachbuch hätte lernen und verstehen müssen. Wenn Sie Sofatutor ebenfalls auf die schleswig-holsteinische Lernplattform draufschalten, könnten ganz viele Schülerinnen und Schülern sofort durch richtig gute Lernvideos gefördert werden. Hamburg hatte bereits in den Skiferien im März diesen Jahres Lernangebote an den Schulen angeboten, in Schleswig-Holstein gibt es für die Osterferien nichts Vergleichbares. Schade, irgendwie hängen wir mit allen Maßnahmen immer hinter vielen Bundesländern hinterher.
Wir können wirklich stolz auf unsere engagierten Eltern- und Schülervertretungen sein. Häufig erhalten wir die neueste Coronaschulinfo deutlich früher von einem der Elternverbände, als uns das Ministerium an dieser Information teilhaben lässt. Aber Eltern- und Schülervertretungen erledigen ihre Aufgabe unentgeltlich und mit großem zeitlichem Aufwand. Was sie daher berechtigt einfordern ist Wertschätzung. Wertschätzung wäre, dass sie nicht hinter allen Informationen hinterherlaufen müssen. Wertschätzung wäre, wenn man vom Ministerium mit offenen Armen empfangen würde und nicht wie ein nerviger Bittsteller immer wieder vertröstet zu werden. Wir können wirklich dankbar sein, dass wir aktuell so engagierte Eltern- und Schülervertretungen haben. Doch damit sie überhaupt Personen für diese wichtigen Funktionen finden, sollte den Elternvertretungen eine Landesgeschäftsstelle zur Verfügung gestellt werden, die ganz viel Verwaltungsarbeit übernehmen könnte. Auch für die Landesschülervertretungen ist die aktuelle Situation unbefriedigend. Früher stand ein Lehrer zur Verfügung, der dafür abgeordnet war. Die jetzige Betreuung durch eine Dienststelle im Ministerium, die auch andere Aufgaben wahrzunehmen hat, hat sich offensichtlich nicht bewährt. Wir dürfen auch die Landeselternvertretung der Kindertagesstätten nicht aus dem Auge verlieren. Eine Anbindung an eine Geschäftsstelle für die Landeselternvertretungen der Schulen ist wahrscheinlich nicht zielführend, weil sie ganz andere Ansprechpartner hat. Aber mehr Unterstützung ist gerade dort jetzt dringend nötig.“



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