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20.05.21
11:06 Uhr
FDP

Anita Klahn zu TOP 23 „Pakt für mehr Schulsozialarbeit“

Presseinformation Sperrfrist Redebeginn! Es gilt das gesprochene Wort Christopher Vogt, MdL Vorsitzender Anita Klahn, MdL Stellvertretende Vorsitzende Oliver Kumbartzky, MdL Parlamentarischer Geschäftsführer
Nr. 153/2021 Kiel, Donnerstag, 20. Mai 2021
Bildung/ Schulsozialarbeit



Anita Klahn zu TOP 23 „Pakt für mehr Schulsozialarbeit“



www.fdp-fraktion-sh.de In ihrer Rede zu TOP 23 (Pakt für mehr Schulsozialarbeit) erklärt die stellver- tretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der FDP- Landtagsfraktion, Anita Klahn:
„Durch fallende Infektionszahlen und fortschreitende Impfungen kommen wir langsam aber sicher in einen Bereich, wo wir allen Schülerinnen und Schülern wieder Präsenzunterricht in der Schule anbieten können. Das be- deutet aber leider nicht, dass wir nun einfach auf den Regelbetrieb zusteu- ern. Masken, Tests und Impfungen werden uns auch im Schulbetrieb leider noch weit in das nächste Schuljahr begleiten. Schülerinnen und Schüler werden auch weiterhin mit Hygieneregeln konfrontiert sein.
Daher ist es umso wichtiger, dass wir klären, wie wir den Folgen des letzten Jahres begegnen wollen, wie wir weitere Folgen vermeiden können. Auch wenn wir heute noch nicht genau wissen, welche konkreten Auswirkungen wir bei den Lernrückständen und Entwicklungsverzögerungen bei den Schü- lerinnen und Schülern am Ende der Pandemie wirklich festgestellt werden. Aber viele Untersuchungen deuten heute bereits darauf hin, dass wir es hier flächendeckend mit gravierenden Auswirkungen über alle Jahrgänge hinweg zu tun haben werden.
Insofern ist es natürlich begrüßenswert, wenn der Bund mit seinem ‚Akti- onsprogramm Aufholen‘ zwei Milliarden Euro bereitstellt, damit in den Län- dern unterstützende Maßnahmen ergriffen werden können. Ich sage aber vorweg: Mit einmalig 200 Euro pro Kind wird es nicht getan sein. Ich erwar- te, dass der Bund hier seiner Verantwortung gerecht wird und mittelfristig weitere Mittel in Aussicht stellt.
Die sogenannte Lernmilliarde muss mit Landesmitteln kofinanziert werden, die Sozialmilliarde nur bedingt. Das wird ein finanzieller Kraftakt für Schles- wig-Holstein werden. Aber wir können damit zusätzlich zu den bereits lau- fenden Maßnahmen wie dem Vertretungsfonds, dem Lernchancen.SH- Programm, zusätzlichen Planstellen und Fortbildungsangeboten für Lehr- Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de kräfte zum Aufbau von digital gestützten Unterrichtsangeboten nun eine Reihe von weiteren Maßnahmen im kommenden Schuljahr einführen. Wir wollen zügig einen Aufholprozess in Gang setzen, damit die Schülerinnen und Schüler die fachlichen Lücken schließen können und gleichzeitig bei so- zial-emotionalen Belastungen wirksame Unterstützung erfahren. Die Maß- nahmen müssen aus liberaler Sicht so konzipiert sein, dass individuelle Lö- sungen möglich sind, das Fördern und Fordern gleichermaßen im Fokus stehen.
Auch wenn wir grundsätzlich der Meinung sind, dass es Aufgabe der Schule mit ihren Lehrkräften ist, dafür Sorge zu tragen, dass jedes Kind sein Lern- ziel erreicht, so sehen und erkennen wir die Belastungsgrenzen der Lehr- kräfte in der Pandemie. Weitere FSJ-Stellen tragen zu einem Teil zur Entlas- tung bei. Denn eines ist auch klar: Für jede weitere Lernstunde oder jedes Zusatzangebot, nicht nur in den Ferien, brauchen wir Fachkräfte, die schon ohne Corona und ohne Krise die Schulen vor große Probleme gestellt ha- ben. Insofern ist es gut, wenn wir auch private Anbieter einbinden.
Nun fordert die SPD mit dem vorliegenden Antrag ja einen Pakt für die Schulsozialarbeit. Und ich will nicht verhehlen, dass ich durchaus Sympathie dafür habe. Aber bevor wir die Schulsozialarbeit ausweiten, müssen wir de- finieren, was wir von Schulsozialarbeit erwarten. Wir brauchen mittelfristig ein fachliches Profil, was Schulsozialarbeit leisten und was sie in Abgren- zung zu anderen Systemen nicht leisten soll. Erst dann können wir in einem zweiten Schritt über personelle, sachliche und räumliche Ressourcen ent- scheiden, um gute Schulsozialarbeit für unsere Schulen bereitzustellen.
Als Freie Demokratin bin ich der Meinung, dass es alle Beteiligten und Be- troffenen verdient haben, unabhängig von Corona, dass wir die Schulsozial- arbeit ein Stück weit professionalisieren und wertschätzen und damit auch Finanzierungsverantwortung klarer gestalten. Diese Ansprüche formulieren wir in unserem Alternativantrag und werden den SPD –Antrag daher ableh- nen.“



Eva Grimminger, Pressesprecherin, v.i.S.d.P., FDP-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag, Landeshaus, 24171 Kiel, Postfach 7121, Telefon: 0431 / 988 1488, Telefax: 0431 / 988 1497, E-Mail: fdp-pressesprecher@fdp.ltsh.de, Internet: http://www.fdp-fraktion-sh.de