Navigation und Service des Schleswig-Holsteinischen Landtags

Springe direkt zu:

Diese Webseite verwendet ausschließlich für die Funktionen der Website zwingend erforderliche Cookies.

Datenschutzerklärung

Pressefilter

Zurücksetzen
20.05.21
16:51 Uhr
B 90/Grüne

Eka von Kalben zu Erasmus+

Presseinformation

Landtagsfraktion Rede zu Protokoll gegeben! Schleswig-Holstein TOP 25 – Erasmus+ ab 2021: Eine zukunftsorientierte Pressesprecherin Programmausgestaltung während und nach der Pandemie Claudia Jacob ermöglichen Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 Dazu sagt die Fraktionsvorsitzende der 24105 Kiel Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Eka von Kalben: Mobil: 0172 / 541 83 53 presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 175.21 / 20.05.2021

Europa wächst durch Austausch und Auslandserfahrungen zusammen
Sehr geehrte Damen und Herren,
bei Erasmus denken viele junge Menschen an spannende Erfahrungen. An neue Freund- schaften, an andere Kulturen, an Reisen. An ein Programm für Studierende. Andere den- ken vielleicht eher an Erasmus von Rotterdam, den großen Denker der Neuzeit, der selbst in den verschiedensten Ländern Europas gelernt und gelehrt hat.
Auf jeden Fall kommt es mir komisch vor, über europäischen Austausch zu sprechen, wenn doch genau dieser Austausch gerade ausgebremst scheint. Aber auch Erasmus von Rotterdam musste wegen einer Pandemie seine Hochschulpläne erst auf Eis legen.
Seit 2014 sind die verschiedenen Bildungsprogramme der EU unter dem Dach Erasmus+ vereint. Mit einem Budget von fast 15 Milliarden Euro konnten so in den vergangenen sechs Jahren – bis zum Beginn der Corona-Pandemie – mehr als vier Millionen jungen Menschen Auslandsaufenthalte innerhalb Europas ermöglicht werden.
Und – anders als früher – richtet sich Erasmus+ nicht mehr ausschließlich an den kleinen Kreis Studierender, sondern steht auch Schüler*innen, Auszubildenden sowie Fachkräf- ten aus allen Bildungsbereichen offen.
Uns ist dieser Austausch innerhalb Europas wirklich ein Herzensanliegen, denn dadurch wächst nicht nur unser Kontinent zusammen, sondern auch die jungen Menschen wach- sen durch den Austausch und die Auslandserfahrungen.
Deshalb ist es wichtig, dass diese Bildungsmobilität nicht nur für einen kleinen Kreis, sondern für alle da ist. Mit der neuen Förderperiode sind wir – als eines von nur zwei
Seite 1 von 2 Kultusministerien deutschlandweit – für den Schulbereich akkreditiert, sodass bis 2027 über 8.000 Schüler*innen die Möglichkeit eines Auslandsaufenthaltes bekommen wer- den.
Nun startet Erasmus+ zwar mit einem fast verdoppelten Volumen von insgesamt 26Milli- arden Euro, aber eben auch mitten in der Pandemie in die nächste Förderperiode. Und leider macht die eingeschränkte internationale Mobilität auch vor den Auslandsaufenthal- ten keinen Halt. Ein weiterer Rückschlag nach dem Brexit.
Umso überraschender finde ich, dass die Anzahl der Erasmus-Auslandsaufenthalte nur um 25 Prozent zurückgegangen ist. Das liegt sicherlich auch daran, dass ad hoc digitale Alternativen geschaffen wurden, sodass zum Beispiel Vorlesungen digital besucht wer- den konnten.
Trotzdem ist ein Auslandsaufenthalt in Pandemie-Zeiten natürlich anders – und digitale Lehrveranstaltungen sollten auch nicht der neue Standard sein. In einem digitalen Format hätte mein sizilianischer Schwiegersohn auch sicher nicht meine Tochter in Berlin ken- nengelernt.
Wir stimmen mit dem SSW darin überein, dass der Aufenthalt im Gastland die präferierte Mobilitätsform bleiben sollte. Die neu entwickelten Ansätze müssen – auch da hat der SSW Recht – aber nicht gänzlich über Bord geworfen werden. Da sind wir gespannt, wie diese zukünftig genutzt werden können.
Der geringe Rückgang der Erasmus-Auslandsaufenthalte zeugt für mich auch davon, dass, trotz aller mit der Corona-Pandemie einhergehenden Widrigkeiten, das Interesse an einem Auslandsaufenthalt weiterhin groß ist. Das freut mich, denn wir werden lang- fristig nur erfolgreich sein, wenn wir uns als Europäer*innen verstehen und Probleme gemeinsam angehen. Das zeigt das Corona-Virus. Das zeigt die Klimakrise. Solche Prob- leme scheren sich nicht um Landesgrenzen und lassen sich nur im Verbund lösen.
Wir schlagen vor, den Antrag in den Bildungsausschuss zu überweisen und sind bei so viel inhaltlicher Einigkeit zuversichtlich, dass wir einen gemeinsamen Antrag hinbekom- men.
Vielen Dank. ***



2