Energiewende | 26.08.2021 | Nr. 247/21
Andreas Hein: TOP 25+33: Sektorenkopplung technologieoffen weiter vorantreiben Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrter Herr Landtagspräsident, sehr geehrte Damen und Herren, liebe Gäste,
um die Ziele der Energiewende zu erreichen, ist auch ein entsprechender Netzausbau unabdingbar. Auch im Falle der 380 kV-Leitung in Kreis Ostholstein ist deshalb auf eine breite Bürgerbeteiligung sowie größtmögliche Transparenz und Bürgernähe zu achten.
Seit vielen Jahren engagiere ich mich kraftvoll für das Thema Wasserstoff, in Schleswig-Holstein und darüber hinaus, auch gegen anfänglich Widerstände und Bedenken. Spätestens mit den Entscheidungen des Bundeswirtschaftsministeriums zu den Reallaboren hat sich der Wind auch bei uns im Land spürbar gedreht. Die immensen Chancen, die grüner Wasserstoff bietet, sind mittlerweile überall anerkannt.
Eines der ersten Reallabore, welches nun tatsächlich umgesetzt werden soll, ist das Reallabor Westküste100 mit einem 30 Megawatt Elektrolyseur. Um das mal einzuordnen: Das wird dann eine der größten Anlagen in Europa sein. Die enorme Skalierung davon ist das IPCEI Projekt HYSCALE100. In zwei Schritten soll schon 2025 mit einem etwa 300 Megawatt großen Elektrolyseur begonnen werden, aufwachsend auf über zwei Gigawatt Elektrolyse Leistung - das sind mehr als 2000 Megawatt - im Jahr 2028. Das Entscheidende dabei: Hier wird aus erneuerbarem Strom Wasserstoff, im weiteren Verlauf aber auch synthetisches Erdgas, Methanol und einige weitere Produkte für die Industrie hergestellt.
Daraus sollen dann beispielsweise Kerosin für den Hamburger Flughafen, synthetische Kraftstoffe sowie einige erneuerbare Nebenprodukte für die chemische Industrie hergestellt werden. Auch an die Nutzung der entstehenden Wärme wird dabei gedacht.
Das ist dann nicht nur Champions League, sondern absolute Weltklasse – und: Made in Schleswig-Holstein! Das ist genau das, wofür ich immer gekämpft habe: die reale und funktionierende Koppelung unserer Sektoren Strom, Mobilität und Wärme. Die Nutzung unseres Windstroms vor Ort, anstatt ihn abzuschalten oder abzuleiten. Das ist Wertschöpfung vor Ort. Das schafft Zukunft.


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Kai Pörksen (Pressesprecher) | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de Das zweite IPCEI Projekt ist AquaVentus mit seinen verschiedenen Projektteilen und Ausbaustufen. Hier geht es darum, Offshore-Windkraft direkt vor Ort zur Erzeugung von Wasserstoff zu nutzen. In einem weiteren Projektteil geht es darum, eine Wasserstoff-Pipeline zu bauen, die den dann produzierten Wasserstoff ans Festland bringt, beispielsweise zur Weiterverarbeitung nach Brunsbüttel. Auch hier gibt es sehr ehrgeizige Ziele von möglichst fünf Gigawatt Elektrolyseurs-Leistung schon bis 2030.
Und noch ein weiteres IPCEI Projekt, welches ebenfalls auch in Schleswig-Holstein umgesetzt werden soll, das ist HyPerLink. Eine Wasserstoff-Pipeline von Dänemark bis in die Niederlande und nach Wolfsburg. Eine 610 Kilometer lange Wasserstoff- Pipeline, die in der Lage sein soll, etwa sieben Gigawatt zu transportieren. Fertigstellung ebenfalls bis 2030.
Entscheidend für die Investition der Konsortien von einigen Milliarden Euro für den Markthochlauf ist es, die regulatorischen, genehmigungsrechtlichen und politischen Rahmenbedingungen für die Umsetzung solcher Leitprojekte zu schaffen. Das gilt auch bei der Verwertung von Nebenprodukten, wie beispielsweise Sauerstoff oder auch Abwärme und dabei um die Unterstützung bei der Schaffung notwendiger Infrastrukturen wie Pipelines oder großskaliger Speicher.
Mit unseren Anträgen, sowie den Wasserstoffstrategien und Förderprogrammen wurde schon einiges auf den Weg gebracht. Nun geht es darum, die Sektorenkopplung technologieoffen weiter vorantreiben, dem Klimawandel auch so zu begegnen, bei uns nachhaltige gute Arbeitsplätze und damit Zukunft zu schaffen.
Ich bitte um Zustimmung für unseren Antrag und damit den Landtag und auch die Landesregierung die ausgewählten Projekte nach Kräften zu unterstützen.
Vielen Dank!



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Kai Pörksen (Pressesprecher) | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de