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23.09.21
16:55 Uhr
B 90/Grüne

Lasse Petersdotter zur Arbeitszeit von Beamt*innen

Presseinformation

Landtagsfraktion Schleswig-Holstein Es gilt das gesprochene Wort! Pressesprecherin Claudia Jacob TOP 5, 20 – Krankenversicherung und Arbeitszeit Landeshaus von Beamt*innen Düsternbrooker Weg 70 24105 Kiel Dazu sagt der finanzpolitische Sprecher der Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53 Lasse Petersdotter: presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 307.21 / 23.09.2021


Überstunden sind keine Maßnahme für mehr Work-Life-Balance

Wer in der Pandemie für das Land gearbeitet hat, hat sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Während viele Jobs in der freien Wirtschaft von Kurzarbeit und Kündigungen bedroht waren, war und ist eine Beschäftigung beim Land krisenfest.
Auf der anderen Seite erlebten viele Beamt*innen und Angestellte im öffentlichen Dienst eine extrem herausfordernde Zeit und sammelten unerwartete Überstunden.
Das letzte Jahr zeigte wie unter einem Brennglas die Vor- und Nachteile des Beamten- tums. Ein sicherer Job, aber auch eine besondere Aufopferungserwartung.
Der SSW schlägt nun zwei Maßnahmen für mehr Work-Life-Balance und eine verbes- serte Wettbewerbsfähigkeit vor.
Zunächst wäre da die Arbeitszeitreduzierung von 41 auf 40 Stunden für Beamt*innen mit Kindern oder Pflegeverpflichtungen. Grundsätzlich brauchen wir dringend eine Diskus- sion über reduzierte Arbeitszeiten, für den öffentlichen Dienst und auch für die private Wirtschaft. Eine pauschale Stunden Reduzierung um eine Stunde ohne Begleitmaßnah- men wird das aber nicht leisten.
Ich möchte auch sehr deutlich sagen, dass ich diesen Vorschlag des SSW für kaum um- setzbar halten, so lange diese Maßnahme nicht einen herausgehobenen Schwerpunkt darstellt. Denn es würden beispielsweise deutlich mehr Stellen notwendig. Rund 200-300 weiter Stelle, also 10 bis 15 Millionen Euro im Jahr. Das gibt weder der Haushalt so ohne
Seite 1 von 2 Weiteres her, noch ist es mit Blick auf den Fachkräftemangel einfach Umsetzbar. Dazu kommt, dass eine Reduzierung um eine Stunde keine besonders große Wirkung entfa- chen würde.
Stattdessen haben wir bereits eine Familienzeit für Beamt*innen eingeführt. wir haben eine Teilzeit aus familiären Gründen geschaffen und Sonderurlaubsregeln beispielsweise zur Betreuung erkrankter Kinder und Pflege umgesetzt. Auch der Vorbereitungsdienst kann mittlerweile aus familiären Gründen und bei Schwebehinderung in Teilzeit absolviert werden.
Außerdem ist da noch die zweite Forderung nach einer Ausweitung der Langzeitkonten. Übersetzt bedeutet das, dass Beamt*innen mehr Überstunden ansammeln dürfen. Ich halte diese Forderung für nicht nachvollziehbar.
Aktuell sind bis zu 205 Überstunden möglich, also das 5-fache der Wochenarbeitszeit. Ich halte das für eine ausgewogene Höhe, die auch dem Schutzgedanken Rechnung trägt.
Überstunden sind keine Maßnahme für mehr Work-Life-Balance, dauerhafte Überstun- den erhöhen nachweislich das Risiko, Schlaganfälle und Herzinfarkte zu bekommen.
Der SSW möchte, dass künftig bis zu 1400 Überstunden möglich sind. Das entspricht gut 34 Wochen bei einer 41-Stunden-Woche, die die Beamt*innen freinehmen könnten. Um dieses Konto auszuschöpfen, müssten sie aber erst einmal bei 10 Überstunden in der Woche für 140 Wochen, also - unter Berücksichtigung von Urlaubszeiten - mehr als drei Jahre lang durchgehend 51 Stunden in der Woche arbeiten
Nein danke.
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