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28.10.21
12:14 Uhr
CDU

Hans Hinrich Neve: Top 17: Ersthelfer-App kann Leben retten!

Digitalisierung | 28.10.2021 | Nr. 298/21
Hans Hinrich Neve: Top 17: Ersthelfer-App kann Leben retten! Es gilt das gesprochene Wort!

Anrede,
ob ein Unfall auf einer Landstraße oder ein plötzlicher Herzstillstand in der Stadt, oft wissen die Menschen, die zum Ereignis dazu stoßen nicht was sie machen sollen.
Sie sind hilflos, weil der letzte Erste-Hilfe-Kurs häufig schon Jahrzehnte her ist.
Die Situation, plötzlich Erste Hilfe leisten zu müssen, überfordert viele Betroffene, physisch wie psychisch.
Aber genauso kann es passieren, dass ein Arzt einen Notfall in seiner Nachbarschaft erst mitbekommt, wenn der Rettungswagen vorfährt.
Dann ist bereits wertvolle Zeit verstrichen. An dieser Problematik setzt die Ersthelfer- App an.
Es gibt viele Menschen, die regelmäßig jährlich ihre Erste-Hilfe-Kenntnisse auffrischen. Dazu gehören zum Beispiel Mitglieder des DRK, der Feuerwehren, DLRG, Malteser oder auch medizinisches Personal, das Erste-Hilfe-Kompetenzen schon von Berufswegen benötigt und im ganzen Land verteilt sind.
Es gibt also schon viele Menschen in Schleswig-Holstein, die gut darüber Bescheid wissen, wann und wie Erste Hilfe geleistet werden muss und die für eine Registrierung bei der Ersthelfer-App geeignet sind und über diese schnell Erste Hilfe vor Ort leisten können.
Die App funktioniert so, dass registrierte Ersthelfer, die sich in der Nähe eines Notfalls aufhalten, von der Leitstelle alarmiert werden.
Wenn der Alarm eingeht, hat der Helfer bzw. die Helferin 30 Sekunden Zeit, die Anfrage bzw. den potenziellen Einsatz anzunehmen.
Erst dann erhält er oder sie von der Leitstelle die genauen Standortangaben, wo seine oder ihre Hilfe benötigt wird.


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Kai Pörksen (Pressesprecher) | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de Bleibt die erste Alarmierung erfolglos, durchläuft das System die Alarmierung noch zweimal, denn Notfallsituationen können sich schnell ändern, weil zum Beispiel ein anderer Ersthelfer zufällig mit dem Auto in der Nähe der Einsatzstelle unterwegs ist oder ein anderer, der vorher in der Tiefgarage war, nun wieder Empfang hat.
Die Ersthelfer-App wird bereits in vielen Gebietskörperschaften sehr erfolgreich eingesetzt. Vorreiter war der Landkreis Gütersloh, ein vielversprechendes Projekt lief im Landkreis Vorpommern-Greifswald.
Ähnlich wie bei den Warn-Apps für die Bevölkerung gibt es bei den Ersthelfer-Apps je nach Landkreis unterschiedliche technische Lösungen, die aber letztlich alle nach dem gleichen Prinzip funktionieren.
Allerdings ist diese Kleinstaaterei der technischen Lösungen ein sehr erheblicher Nachteil.
Wenn Kreise und Kreisleitstellen unterschiedliche Systeme anwenden, bleiben Ersthelfer aus einem anderen System unberücksichtigt und können, obwohl sie vielleicht gerade vor Ort sind, keine schnelle Erste Hilfe leisten. Kreisgrenzen dürfen keinesfalls zur Grenze oder zum Hindernis einer effektiven Ersthelferrettung werden. Ein einheitlicher Standard ist hier unbedingt anzustreben.
Eine weitere wichtige digitale Möglichkeit, die Arbeit des Rettungsdienstes zu erleichtern bzw. zu verbessern ist der Telenotarzt. Im Landkreis Vorpommern- Greifswald wurde der Telenotarzt in dem Projekt Landrettung sehr erfolgreich erprobt und eingesetzt.
Die Rettungswagen benötigen dafür eine Zusatzausrüstung, wie Kamera, Mikrofon und weitere Einrichtungen, so dass Blutdruck, Puls, andere Gesundheitsdaten sowie Sprach- und Bildmaterial direkt zum Telenotarzt übermittelt werden können.
Gerade in entfernten Regionen, Flächenkreisen, Inseln und Halligen in Schleswig- Holstein ist eine sehr schnelle Verfügbarkeit des Notarztes nicht immer gegeben. Durch den Telenotarzt können hier frühzeitig Maßnahmen eingeleitet und notärztliche Expertise genutzt werden. Oder in kritischen Situationen kann entsprechendes Spezialwissen schnell zugeschaltet werden. Dadurch wären tragische Folgen eines Notfalleinsatzes, wie vor Kurzem im Kreis Herzogtum-Lauenburg, evtl. vermeidbar gewesen.
Dies wäre ein riesiger Gewinn für alle Notfallpatienten.
Auch die Rechtssicherheit bei der Durchführung von Notkompetenzmaßnahmen der Rettungsdienstmitarbeiterinnen und Rettungsdienstmitarbeitern würde hier gesteigert.
Die Digitalisierung bietet in sehr vielen Bereichen der Gesundheitsversorgung viele Chancen: vor allem auch für den Notfall!
Lassen sie uns alle diese Chancen nutzen, fördern und unterstützen!


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Kai Pörksen (Pressesprecher) | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de Seite 3/3
Kai Pörksen (Pressesprecher) | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de