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28.10.21
17:30 Uhr
SPD

Kai Vogel zu TOP 33: Den Deutschlandtakt schnell auf Schiene bringen

Heimo Zwischenberger Pressesprecher der SPD-Landtagsfraktion
Adresse Düsternbrooker Weg 70, 24105 Kiel Telefon 0431 988 1305 Telefax 0431 988 1308 E-Mail h.zwischenberger@spd.ltsh.de Webseite www.spd-fraktion-sh.de Es gilt das gesprochene Wort!

Hinweis: Diese Rede kann hier als Video abgerufen werden: http://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/mediathek

LANDTAGSREDE – 28. Oktober 2021
Kai Vogel: Den Deutschlandtakt schnell auf Schiene bringen TOP 33: Fernzuganbindung in Schleswig-Holstein sicherstellen (Drs. 19/3363) „Manchmal erkennt man auf den ersten Blick nicht, welche besondere Wegweisung von einzelnen Anträgen ausgeht. Dieses trifft auch auf diesen Antrag zu. Zudem ist es schon eher ein Spezialthema, wenn wir uns hier mit dem 3. Gutachterentwurf des Zielfahrplans zum Deutschlandtakt befassen. Aber sei es drum. Der Deutschlandtakt ist ein absolut sinnvoller Ansatz, der deutlich bessere Verzahnung aller Zugverbindungen ermöglicht. Bundesweit sollen alle Zugverbindungen damit immer so aufeinander abgestimmt werden – es wird hier von einem nullsymmetrischen Taktfahrplan gesprochen -, dass beispielsweise in Kiel im Stundentakt genau losgefahren wird und die unmittelbaren Anschlüsse, ob beispielsweise nach Hamburg, Eutin oder Flensburg, immer verlässlich kurze Zeit später starten. Dieses soll dann garantiert werden auf dem Hin- und Rückweg. Wichtig und sinnvoll daher, weil vor der Initiative „Deutschlandtakt“ alle Bundesländer eher unabhängig voneinander ihre Zugverkehre geplant hatten. Dem ehemaligen Geschäftsführer der Nah.SH, Bernhard Wewers, haben wir hier viel zu verdanken, weil es ohne ihn diesen Deutschlandtakt wohl so nicht geben würde. Mittlerweile kursiert in allen Koalitionsvereinbarungen des Bundes seit 2009 und allen Zukunftspapieren der Bahn der Begriff des Deutschlandtaktes. Ob jetzt einmal „Zukunftsplan Schiene“ oder ein anderes Mal „Masterplan Schiene“ genannt, haperte es bisher nie an den Planungen, aber immer an der wirklichen Umsetzung durch den glücklicherweise nicht mehr lange agierenden Bundesverkehrsminister Scheuer. Da er alle Latten für seine Ansätze in Sachen Mobilität auf der Schiene immer gerissen hat, kann es auch wirklich nur noch besser werden. Die Ziele des Deutschlandtaktes bis 2030 die Fahrgastzahlen für die Schiene zu verdoppeln, die innerdeutschen Kurzstreckenflüge zu ersetzen und die Kapazitäten für den Güterverkehr zu steigern, sind allesamt sinnvoll. Wenn man sich dann den dritten Gutachterentwurf anschaut, finden sich darin auch für SH sehr wichtige Projekte: Kapazitätsausbau zwischen Elmshorn und Hamburg, was u.a. den Bau der S4-West beinhaltet, Stabilisierung der Knotenstruktur – das heißt den Ausbau und die Beschleunigung von Strecken, Reaktivierungen von Strecken, Angebotssteigerungen, d.h. z.B. ein Halbstundentakt von Hamburg nach Kiel bzw. nach Flensburg und vieler anderer Strecken.

1 In der Begründung Ihres Antrages steht nun, dass der Deutschlandtakt keinen Halt mehr für die Tourismusorte der Lübecker Bucht vorsehe. Ich lese allerdings in diesem fast 200 Seiten Gutachten folgendes: Halbstundentakt von Hamburg über Lübeck nach Travemünde und Neustadt als Flügelkonzept. Dies beinhaltet für mich, dass damit weiterhin Züge aus Hamburg auch zukünftig in Neustadt und Travemünde halten sollen – und – kurz dahinter: Ausbau des Angebots Hamburg-Lübeck-Kopenhagen. Dass damit entschieden ist, dass es definitiv keine Zughalte mehr an der Lübecker Bucht geben solle, kann ich nicht herauslesen. Ob die Züge, die von Hamburg gen Lübeck fahren, dann evtl. Regionalbahnen sind oder Fernverkehrsverbindungen, die bereits vor Hamburg starten, steht dort nicht. Fernverkehrshalte - ob auf der Marschbahn oder der Strecke Hamburg-Fehmarn - sind natürlich sinnvoll. Auch wenn der Minister Buchholz nicht in der Arbeitsgruppe Mobilität bei den Koalitionsverhandlungen mitmischt, sind wir uns bewusst, dass er wie alle anderen aus SH ebenfalls in viele Bereiche hineinwirkt. Wir wünschen ihm und allen Verhandlerinnen und Verhandlern ein glückliches Händchen, wenn es um die Zukunft unseres Landes geht. Gemeinsam wird es hoffentlich gelingen, den Deutschlandtakt schnell auf die Schiene zu bringen und für unser Land mehr Elektrifizierung, Planungsbeschleunigung für viele Infrastrukturvorhaben wie der Marschbahn, aber auch anderer Schienenprojekte zu ermöglichen. Damit könnten dann auch die vielfältigen Halte der Fernzüge in den Tourismusdestinationen an Nord- und Ostsee möglich bleiben. Diesen Verhandlungserfolg gönnen wir allen, die derzeit in Berlin dabei sind. Wenn dieser Wunsch durch diesen Antrag von der Landesregierung nicht nur unterstützt, sondern sogar in Berlin umgesetzt wird, haben wir alle etwas davon. Wir stimmen Ihrem Antrag zu.“



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