Nr. 105 / 3. November 2021


Jüdisches Leben gehört zu uns – Landtagsvizepräsidentin bei Auftakt zum Festjahr „1.700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ in Kiel

Die Jüdische Gemeinschaft Schleswig-Holstein gibt heute (Mittwoch) den Auftakt für das Festjahr „1.700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“. Bei dem Festakt in Kiel wird auch der Präsident des Zentralrats der Juden, Josef Schuster, sprechen. Parlamentsvizepräsi- dentin Kirsten Eickhoff-Weber, die für den Landtag ein Grußwort halten wird, rief im Vorfeld dazu auf, das Jubiläumsjahr zu nutzen, um jüdisches Leben sichtbar und erfahrbar zu machen. Denn: „Jeden Tag und egal, wo wir sind, gilt: Jüdisches Leben gehört zu uns.“
„Jüdisches Leben gehört zu unserer Geschichte, es gehört heute zu uns und es gehört in Zukunft zu uns“, sagte Eickhoff-Weber. Obwohl es seit 1.700 Jahren wichtiger Teil der deutschen und europäischen Geschichte sei, werde jüdisches Leben zu wenig wahrgenommen – und dadurch viel zu selten als bereichernder Teil der heutigen Gesellschaft erlebt. „Ich hoffen, dass möglichst viele Menschen die zahlreichen Veranstaltungen des Festjahres besuchen und so die Chance nutzen, diese Bereicherung selbst zu erfahren“, hob die Landtagsvizepräsidentin hervor.
„Neben dieser Möglichkeit haben wir aber auch eine Aufgabe: Wir dürfen vor dem wachsenden Antisemitismus nicht die Augen verschließen“, mahnte Eickhoff-Weber. Für Jüdinnen und Juden in Deutschland sei es eine Herausforderung, sich offen zu bekennen und „sichtbar“ zu machen. Die Gesellschaft müsse sich jederzeit mit klarer Haltung und Entschlossenheit gegen jedwede Ausgrenzung, Ablehnung und Antisemitismus stellen. „Jüdisches Leben gehört zu uns und jede Demokratin, jeder Demokrat, muss dafür Sorge tragen, dass sich jüdisches Leben heute frei entfalten kann“, betonte Eickhoff-Weber. „Lassen Sie uns gemeinsam ein Bewusstsein für jüdisches Leben in Deutschland, in Schleswig-Holstein, in Kiel und in unserem gemeinsamen täglichen Leben zu schaffen“, so der Appell der Landtagsvizepräsidentin.