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16.12.21
10:44 Uhr
B 90/Grüne

Lasse Petersdotter zur Schulgeldfreiheit in den Gesundheitsfachberufen

Presseinformation

Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein TOP 25 – Schulgeldfreiheit in den Pressesprecherin Gesundheitsfachberufen sicherstellen Claudia Jacob Landeshaus Düsternbrooker Weg 70 Dazu sagt der Abgeordnete der 24105 Kiel Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Lasse Petersdotter: Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 377.21 / 16.12.2021


Schulgeldfreiheit in den Gesundheitsfachberufen:
Eine Investition in die Zukunft
Die Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen in Schleswig-Holstein kostenfrei zu stel- len, war eine Investition in unsere Zukunft. Jamaika ist mit gutem Beispiel voran gegan- gen, weil der Bund nicht auf die Reihe bekommen hat, was eigentlich im Koalitionsvertrag stand. Jetzt gibt es neue Hoffnung: die Ampel wird das Problem grundlegend angehen und bundesweit einheitlich regeln.
Wir brauchen motivierte und engagierte Menschen in den Gesundheitsfachberufen, in der Physiotherapie, in der Logopädie, in der Ergotherapie und in der Pflege. Alle diese Behandlungen haben einen Nutzen für die Menschen. Sie führen dazu, dass Patient*in- nen sich besser fühlen, dass Schmerzen und Beeinträchtigungen verschwinden, Erkran- kungen geheilt oder gelindert werden. Ganz wichtig ist das zum Beispiel in der Schlag- anfallbehandlung.
Gesundheitsfachberufe helfen dabei, dass Menschen ein möglichst gesundes Leben füh- ren können. Und das ist nicht nur im Privaten gut, sondern auch für das Arbeitsleben. Das ist für jede*n einzelne*n schön und auch für das Funktionieren unserer Gesellschaft wichtig.
Der Fachkräftemangel in den Pflege- und Gesundheitsberufen ist riesig, und das schon seit Jahren. Zu wenig Personal, keine Pausen, mehrere Schichten hintereinander, Zu- rückholen aus dem „frei“ - all das ist Alltag in der Gesundheitsversorgung. Patient*innen bekommen keinen Therapietermin, sie müssen Wochen auf ihre „Physio“ warten oder weite Wege in Kauf nehmen.
In der Corona-Pandemie ist alles noch komplizierter geworden. Die Belastung ist enorm
Seite 1 von 2 gestiegen, für Patient*innen und für die Menschen, die in den Gesundheitsfachberufen arbeiten. Die demografische Entwicklung und etliche fundierte Prognosen mahnen uns, dass der Fachkräftemangel noch schlimmer werden wird. Das können wir so nicht laufen lassen.
Wir brauchen junge Menschen, die aus Überzeugung einen dieser Berufe ergreifen. Und wir dürfen ihnen keine unnötigen Hindernisse in den Weg legen. Eine große Hürde: Die Auszubildenden müssen nicht nur Motivation, sondern auch noch eigenes Geld mitbrin- gen.
Für viele Familien und Auszubildende ist das ein Problem. Es gibt keine Statistiken dar- über, wie viele junge Menschen ihren Traum-Ausbildungsberuf nicht umsetzen können, weil sie Geld verdienen müssen. Aber ich versichere Ihnen, wenige sind es nicht. Also werden sie Verkäuferin anstatt Physiotherapeutin, Friseur anstatt Ergotherapeut, Büro- kauffrau und nicht Altenpflegerin. Damit muss Schluss sein.
Wir brauchen jeden engagierten Mann und jede motivierte Frau, die oder der eine Aus- bildung in einem der vielen spannenden Gesundheitsfachberufe oder in der Pflege ma- chen möchte. Wer für die Gesundheit anderer Menschen arbeitet, sollte nicht für die ei- gene Ausbildung bezahlen müssen. Wir müssen heute säen, damit wir morgen und über- morgen ernten können.
Deshalb haben wir in Schleswig-Holstein als erstem Bundesland die Ausbildung in den Gesundheitsfachberufen kostenfrei gestellt und das setzen wir fort. Für 2022 erhöhen wir den Platzkostensatz um 50 Euro und stocken über das SHIBB die Förderung der Ge- sundheitsfachberufe und der Pflegeausbildung auf. Zusätzlich investieren wir in das Stu- dium der Pflegepädagogik und legen mit 500.000 Euro einen neuen Pflegecampus auf.
Die Kostenfreiheit der Ausbildung ist das eine. Eine ausreichende Zahl an Ausbildungs- plätzen ist das andere. Wir müssen beides zusammen denken und dafür Sorge tragen, dass es genug Ausbildungsplätze gibt. Wir sollten nicht darauf vertrauen, dass der freie Markt allein es richten wird. Lassen Sie uns gemeinsam sicherstellen, dass jede und jeder eine Ausbildung in der Pflege oder einem der Gesundheitsfachberufe machen kann. Sor- gen wir dafür, dass das kein schöner Traum bleiben muss, sondern Wirklichkeit werden kann.
Danke für Ihre Aufmerksamkeit! ***



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