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11.03.22
09:59 Uhr
Landtag

Die Kampagne „Contenance“ startet am Montag im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus

Nr. 2 / 11. März 2022

Die Kampagne „Contenance“ startet am Montag im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus

Mit der Onlinekampagne „Contenance“ leisten der schleswig-holsteinische Beauftragte für Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsfragen und das Theater Kiel erstmals einen gemeinsamen Beitrag zu den Internationalen Wochen gegen Rassismus, die vom 14. bis zum 27. März stattfinden.
Das jährlich wechselnde Motto der Internationalen Wochen gegen Rassismus, das in diesem Jahr „Haltung zeigen“ lautet, nehmen der Zuwanderungsbeauftragte Stefan Schmidt und das Theater Kiel wörtlich und arbeiten die Körpermetapher und das Theatralische der öffentlich sichtbaren Gesinnung heraus. Sechs Schleswig-Holsteiner*innen, die sich in ihren Strukturen und Institutionen für Teilhabe und Demokratie einsetzen, werden in der Kampagne gefragt, welche gesellschaftlichen Werte ihnen wichtig sind und wofür sie Haltung zeigen. Gemeinsam mit vier Tänzer*innen der Ballettkompanie unter der Leitung von Yaroslav Ivanenko, deren Mitglieder aus aller Herren Länder stammen, finden diese Werte sichtbar Ausdruck. Das Ergebnis ist ab heute (Freitag) auf den Websites des Zuwanderungsbeauftragten und des Theaters zu sehen. Im Verlauf der nächsten zwei Wochen, also über den gesamten Zeitraum der Internationalen Wochen gegen Rassismus, werden die Motive über die Social-Media-Kanäle der beiden Einrichtungen verbreitet. Die Hashtags lauten: #contenance, #IWgR22 und #Haltungzeigen. Auch alle anderen Schleswig- Holsteiner*innen sind im Rahmen der Kampagne aufgefordert, sich über ihre gesellschaftlichen Werte auszutauschen.
Am Theater Kiel ist die Theaterpädagogin Denise von Schön-Angerer auch für Themen wie Diversität und Teilhabe zuständig. Zu den Gründen, warum das Theater sofort zugesagt hat, in der Kampagne mitzumachen, sagt sie: „Das Theater Kiel zeigt Haltung gegen Rassismus, gegen Diskriminierung, gegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Wir begreifen Theater als Mikrokosmos, als Spiegel der Gesellschaft und auch als Impuls für neue Narrative. Theater sind, sowohl bezogen auf den Inhalt der Kunst, als auch in den Arbeitsprozessen und im Kontakt mit dem Publikum, Orte der Begegnung, des Experimentierens, des Zusammenhalts, der Freiheit, 2

Akzeptanz und auch des Ringens um Gerechtigkeit. Was allerdings die Contenance betrifft: die bewahren unsere Figuren auf der Bühne eher selten.“
In den vergangenen Jahren ist unsere Gesellschaft mehrfach mit rassistischen Taten konfrontiert gewesen, die von exzessiver Gewalt geprägt und deshalb besonders augenfällig waren. Für die meisten nicht-weißen Menschen und in den meisten Situationen allerdings tritt Rassismus in diskriminierenden Alltagshandlungen oder in Zugangshürden und damit der Schwierigkeit auf, eigene Fähigkeiten zur Entfaltung zu bringen. In den zwei Pandemiejahren seit 2020 ist auch deutlich geworden, dass Zugewanderte, Geflüchtete und People of Colour zu den Gruppen gehören, für die gesellschaftlicher Zusammenhalt besonders wichtig ist. Rassistische, antisemitische und demokratiefeindliche Gruppen haben leider aufgrund ihrer Haltung in der Pandemie Zulauf bekommen. Die Kampagne „Contenance“ weist auf die positiven Werte einer offenen Gesellschaft hin, indem sie zeigt, was Menschen wichtig ist, die sich oft mit geringem öffentlichen Profil in Institutionen, Organisationen und Vereinen für das Zusammenleben einsetzen.
Mit Blick auf den Krieg in der Ukraine, in dessen zeitlichem Zusammenhang „Contenance“ erscheint, sagt der Zuwanderungsbeauftragte Stefan Schmidt: „In der Vorbereitung der Kampagne wurde die zusätzliche Aktualität, die sie durch die Invasion Putins in der Ukraine erhält, erst allmählich klar. Meine Hoffnung ist, dass die Kampagne in den kommenden Herausforderungen dazu anregt, sich auf die Werte zu besinnen, die uns als Gesellschaft gemeinsam fortkommen lassen. Wie der ehrenamtliche Flüchtlingshelfer Shabdiz Mohammadi, der selbst aus Afghanistan zu uns geflohen ist, sagt, können diese Werte von jedem Menschen vertreten werden. Unsere erste gemeinsame Kampagne mit dem Theater Kiel soll helfen, sich das zu gegenwärtigen.“
Für die Beteiligung an der Kampagne danken der Zuwanderungsbeauftragte und das Theater Kiel den Tänzer*innen Erika Asai, Leisa Martínez Santana, Filippo Valmorbida und Didar Sarsembayev aus der Ballettkompagnie des Theaters Kiel unter der Leitung von Yaroslav Ivanenko sowie Ellen Dorn (Schauspielerin Theater Kiel), Shabdiz Mohammadi (ehrenamtlicher Flüchtlingshelfer), Jana Nau (kulturgrenzenlos e. V.), Marie-Louise Petersen-Scharff (Sisters e. V.), Robert Pfeifer (Marienpastor zu Lübeck) und Bernd Küpperbusch (Landessportverband) für ihre Stimmen.