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18.06.22
11:01 Uhr
Landtag

Zusammenleben mit Vorbildcharakter: Landtagsvizepräsidentin Eka von Kalben beim Knivsbergfest der deutschen Minderheit in Dänemark

Nr. 61 / 18. Juni 2022


Zusammenleben mit Vorbildcharakter: Landtagsvizepräsidentin Eka von Kalben beim Knivsbergfest der deutschen Minderheit in Dänemark

Landtagsvizepräsidentin Eka von Kalben hat heute (Sonnabend) das traditionelle Knivsbergfest des Deutschen Jugendverbands für Nordschleswig besucht. Besonders würdigte sie das vorbildhafte Miteinander in der deutsch-dänischen Grenzregion. Von Kalben betonte, das Sport-, Kultur- und Musikfest in Rødekro schaffe Begegnungen und trage so zum gelungenen Zusammenleben bei: „Die Menschen in Nordschleswig stehen gemeinsam mit den dänischen Südschleswigerinnen und Südschleswigern und der friesischen Volksgruppe für eine kulturell und sprachlich einzigartige Region.“
Aus gegenseitigem Respekt und Toleranz sei innerhalb weniger Generationen ein vertrauensvolles und freundschaftliches Miteinander geworden, sagte die Vizepräsidentin. Die Nordschleswiger- innen und Nordschleswiger hätten im Laufe einer wechselvollen Geschichte zu einer Gemeinschaft gefunden, die ihre kulturelle Identität im Einklang mit ihrer Heimat und allen Menschen dort lebe. „Das spiegelt sich in dem guten Miteinander der Minderheit mit der dänischen Mehrheitsbevöl- kerung ebenso wider wie in der Mehrsprachigkeit in der Region“, stellte von Kalben fest. „Man versteht sich einfach in Nordschleswig – ganz gleich, welches nationale oder kulturelle Bekenntnis man in sich trägt.“
Die Parlamentsvizepräsidentin betonte, die Erfolgsgeschichte der deutschen Nordschleswiger- innen und Nordschleswiger sei ein europäisches Vorbild, das gerade in der heutigen Zeit nicht hoch genug geschätzt und hervorgehoben werden könne: „Sie zeigen Europa, wie ein Zusammenleben in kultureller Vielfalt, gegenseitigem Respekt und Wertschätzung funktioniert. Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat uns allen die bittere Erkenntnis gebracht, dass das nicht selbstverständlich ist – dass nicht einmal der Frieden in Europa selbstverständlich ist.“ Umso klarer sei, dass die Ukrainerinnen und Ukrainer weiter unterstützt werden müssten. „Gerade Sie als Angehörige einer Minderheit, die in ihrer Geschichte schon vieles erlebt und auch erlitten hat, können hier eine ganz wichtige Stütze sein“, fügte von Kalben hinzu. 2

In der Grenzlandregion sei es gelungen, einstmals empfundene nationale Widersprüche in eine alle Menschen bereichernde kulturelle Vielfalt zu verändern. Gerade die älteren Generationen hätten daran mitgewirkt, erinnerte die Landtagsvizepräsidentin. Auch für die Zukunft sei die Region gut aufgestellt: „Ich habe die Menschen in Nordschleswig, gerade die jungen, als weltoffen und nach vorne schauend kennengelernt. Sie identifizieren sich mit ihrer Minderheit genauso wie mit der Mehrheitsgesellschaft in Dänemark – und sind sich darüber hinaus ihrer Beziehung zum Land Schleswig-Holstein bewusst. Es ist faszinierend und bewundernswert, wie die jungen Menschen der beiden Minderheiten in Nord- und Südschleswig kulturelle und nationale Identitäten nicht von Grenzen bestimmen lassen, sondern mit großer Selbstverständlichkeit in beiden Kulturen und Nationen zu Hause sind.“
Zu den Erfolgsgeheimnissen der deutschen wie auch der dänischen Minderheit gehöre aber auch das, wofür das Knivsbergfest stehe, konstatierte von Kalben: gemeinsames Feiern, gemeinsame Aktivitäten und sportliche Wettkämpfe, Musik und Theater. „Die Begegnung von Groß und Klein, Jung und Alt rückt die Frage nach der Zugehörigkeit in den Hintergrund.“ Der Blick auf den Jugendverband für Nordschleswig, der Hauptorganisator des Sommerfestes ist, stimme sie auch für die Zukunft optimistisch. Die Jugend habe eine besondere Dynamik, einen frischen und unverstellten Blick nach Vorn und eine offene Haltung. „Darüber hinaus erlebe ich hier junge Menschen, die ganz selbstverständlich zugleich selbstbewusste Angehörige einer Minderheit und überzeugte Europäerinnen und Europäer sein können“, bemerkte die Vizepräsidentin.
Neben dem Deutschen Jugendverband für Nordschleswig wirken Vereine, Gruppen und Verbände der deutschen Minderheit in Dänemark an der Gestaltung des Sommerfestivals mit. Traditionell gehören die morgendliche Andacht, ein Empfang sowie eine Gedenkfeier zu dem überregional bekannten Volksfest, das 1894 zum ersten Mal gefeiert wurde. „Den Organisatorinnen und Organisatoren dieses Festes möchte ich meine Bewunderung und meinen Dank aussprechen. Sie haben diesen Tag zu einem echten Festtag für alle gemacht, die hier gemeinsam Sport treiben, das Kulturprogramm erleben und gemeinsam feiern“, schloss von Kalben.