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30.09.22
11:44 Uhr
B 90/Grüne

Malte Krüger zum Schwimmunterricht in der Schule

Presseinformation

Landtagsfraktion Es gilt das gesprochene Wort! Schleswig-Holstein TOP 7 – Verbindlichen Schwimmunterricht Pressesprecherin in der Schule sicherstellen Claudia Jacob Landeshaus Dazu sagt der schulpolitische Sprecher Düsternbrooker Weg 70 der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, 24105 Kiel
Zentrale: 0431 / 988 – 1500 Malte Krüger: Durchwahl: 0431 / 988 - 1503 Mobil: 0172 / 541 83 53
presse@gruene.ltsh.de www.sh-gruene-fraktion.de
Nr. 215.22 / 30.09.2022

Jedes Kind soll schwimmen lernen
Sehr geehrte Präsidentin, liebe Kolleg*innen,
liebe FDP-Fraktion, um mit etwas Positivem zu starten, nachdem wir nun zwei Tage lang sehr hitzige Debatten hatten: Das Thema ihres Antrages ist mir sehr sympathisch. Schwimmen ist eine wichtige Fertigkeit. Meine Großmutter kann bis heute nicht schwim- men und das liegt daran, dass sie als Kind eben nicht Schwimmen gelernt hat. Umso wichtiger finde ich es, dass wir früh mit Schwimmkursen Kindern und Jugendlichen den sicheren Weg ins Schwimmbad, ans Meer und den Badesee ebnen.
So weit sind wir uns einig. Nun musste ich allerdings gestern von Frau Abgeordneter Krämer in den Kieler Nachrichten lesen, ich zitiere mit Erlaubnis der Präsidentin die KN von gestern: „Ich kenne KEIN Kind, das sicheres Schwimmen in der Schule erlernt hat”, Zitat ende. Und es geht noch weiter. In ihrem Antrag schreiben sie davon, dass in den Schulen „in der Regel nur unzureichend“ Schwimmunterricht stattfinden würde. Und da frage ich sie ganz ehrlich: Was glauben Sie denn eigentlich was Lehrkräfte in Schleswig- Holstein, die Schwimmunterricht erteilen, von solchen Aussagen denken?
Die Arbeiten hart, um in den wenigen Schwimmstunden, die sie bei einem vollen Stun- denplan zur Verfügung haben, das Beste zu geben um jeder*jedem Schüler*in Schwim- men beizubringen. Sie sagen, sie kennen kein einziges Kind, das in der Schule sicheres Schwimmen gelernt hat? Kommen Sie gerne mal mit mir an eine Schule. Ich und mein Team organisieren das sehr gerne!
Meine Damen und Herren, wir erleben derzeit eine Krise, die von Woche zu Woche an Fahrt aufnehmen wird. Mit jedem Grad weniger in Schwimmbädern und Innenräumen wird die Debatte über die Energiekrise noch einmal an Fahrt aufnehmen. In dieser Zeit eine solch absolute Forderung aufzustellen, wie es die FDP mit ihrem Antrag tut, halte ich für fahrlässig. Und Frau Krämer, sie haben gestern zu unserer Fraktion gesagt, dass Seite 1 von 2 wir alle keine Ahnung von Kommunalpolitik haben. Natürlich blanker Unsinn. Wir wissen, was gerade in Kommunen für Debatten geführt werden. Wir wissen, wie sich die Heiz- kosten entwickeln, wir wissen, wie die Preise für Baustoffe sich entwickelt haben. Wir wissen, dass der Neubau von Schwimmbädern für Kommunen nicht mal einfach so mit einem Fingerschnippen erfolgen kann. Diese Neubauwelle bräuchten wir aber, um die Ziele, die sie in ihrem Antrag formulieren, erreichen zu können. Sie fordern in ihrem An- trag schlicht und ergreifend etwas, was so nicht bis nächstes Jahr möglich ist.
Jetzt habe ich auch den Vorschlag gesehen, dass es Klassenfahrten und Kompaktkurse geben soll für Schulen, die kein Schwimmbad in ihrer Nähe haben. Das kann eine sinn- volle Ergänzung sein. Diese Lösung ersetzt aber eben nicht regelmäßigen Schwimmun- terricht. Motorische Fähigkeiten entwickeln sich nicht per Knopfdruck, sondern brauchen Zeit und regelmäßiges Üben. Es führt also kein Weg dran vorbei, dass wir in zumutbarer Nähe mehr Schwimmbäder bräuchten, um das Angebot auszubauen.
Das Ziel eint uns: Jedes Kind soll schwimmen lernen. Wir können und werden natürlich Anstrengungen unternehmen, um das Schwimmangebot auszubauen. Das steht bereits in unserem Wahlprogramm und so steht es auch im Koalitionsvertrag. Dort können Sie lesen: wir haben bereits eine Schwimmlernoffensive. Die Landesregierung wird diese mit den vorhandenen Möglichkeiten weiter fördern.
Grundschulen wollen Schwimmunterricht anbieten, das höre ich von den Schulleitungen. Ca. 100 Grundschulen haben aber begrenzte Kapazitäten und manchmal fehlt die Mög- lichkeit. Deswegen werden die DLRG, die Wasserwacht, die Sportverbände die Schwimmstättenbetreiber*innen, weitere Organisationen und Verbände sowie natürlich auch die Eltern wichtige Akteur*innen für das Schwimmen lernen bleiben. Wir werden sie einbeziehen und bestmöglich mit den Schulen vernetzen. An dieser Stelle vielen Dank für ihren Einsatz in der Schwimmausbildung.
Unser Antrag ist ein Versprechen, das Mögliche umzusetzen und zu einer Verbesserung beim Schwimmunterricht zu kommen.
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