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25.01.23
15:43 Uhr
CDU

Rixa Kleinschmit: TOP 13: Wir holen alle Beteiligten an einen Tisch

Ökolandbau | 25.01.2023 | Nr. 27/22
Rixa Kleinschmit: TOP 13: Wir holen alle Beteiligten an einen Tisch Es gilt das gesprochene Wort!
Sehr geehrte Landtagspräsidentin,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
im Jahr 2010 wirtschafteten in Schleswig-Holstein 440 ökologische Betriebe. Zehn Jahre später waren es 700 der insgesamt ca. 12.200 Betriebe. Dieser Anstieg liegt hiermit sogar leicht über dem Bundestrend und die Anzahl ist seitdem noch weiter gestiegen. Auch die Nachfrage für ökologisch erzeugte Produkte ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Corona hat diesen Trend noch beflügelt und im zweiten Coronajahr lag der Branchenzuwachs sogar bei + 6 Prozent.
Wir kennen die Gründe,
viele waren zuhause, es wurde wieder mehr selbst gekocht und Geld, das oft in Restaurantbesuche u.ä. investiert wurde, gab man für hochwertige, höherpreisige und oft auch regional und biologisch erzeugte Lebensmittel aus.
Nur ein Jahr später sieht die Welt ganz anders aus, das wissen wir alle. Die Unsicherheiten durch Krieg, Energiekrise und Inflation lassen die Menschen zwangläufig vorsichtiger und sparsamer werden.
Dies macht sich besonders an der Supermarktkasse bemerkbar. Lag der Preisanstieg für Lebensmittel von 2000 bis 2019 bei lediglich 1,5 Prozent (was auch kritisch zu hinterfragen wäre, aber das ist ein anderes Thema), sind die Preise laut Verbraucherzentrale von Dezember 2021 bis Dezember 2022 um 20,7 Prozent gestiegen. Dadurch geht der Griff des Verbrauchers quasi automatisch in die unteren Regionen der Regale und zu Discountprodukten. Die Verlierer diese Entwicklung sind die hochpreisigen Produkte, die Mehrwertprogramme (wie z.B. die Initiative Tierwohl) und insbesondere die Bioprodukte. Es kam in den letzten Monaten sogar zu der absurden Situation, dass konventionell erzeugte Milch teilweise höher vergütet wurde als biologisch erzeugte Milch.
Zahlen aus dem Oktober sprechen von einem Rückgang von 4,1 Prozent, im


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Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de Fachhandel hört man von Größenordnungen in Höhe von 13 Prozent. Aber das ist nicht mal die halbe Wahrheit. Der Rückgang trifft überwiegend die heimischen Bioprodukte, die Hofläden, die regionalen Schlachter und Molkereien. Das Biosegment im Discounter ist dagegen weniger betroffen und dort werden die großen Mengen abgesetzt.
Daher trifft es die heimischen Betriebe besonders hart,
die Vorort, die mit den kurzen Wegen. Die, die wir gerne vermehren wollen. Die, die aktuell aber gehalten werden müssen.
Dies ist nur ein Grund von vielen dafür, dass ein Runder Tisch Ökolandbau schnell seine Arbeit aufnehmen muss.
Die Betriebe haben sich für die biologische Erzeugung entschieden, aus welchen Gründen auch immer, ob ideologische oder ökonomische. Sie haben sich aber auch dafür entschieden, weil die Forderung nach mehr biologischer Produktion immer wieder und in allen Studien von der Gesellschaft formuliert wurde.
Nun ist es wichtig für und mit den Betrieben nach Lösungen zu suchen. Der Runde Tisch soll als Kommunikationsplattform dienen, um Branchenvertreter und Politik regelmäßig an einen Tisch kommen und sich austauschen zu lassen. Es soll miteinander und nicht übereinander geredet werden. Nur so können die Rahmenbedingen für den ökologischen Landbau im Einvernehmen weiterentwickelt werden. Und zwar für die „Alteingesessenen“, für die Umsteller und für die, die in der Zukunft noch umstellen wollen. Und dazu gehören alle Beteiligten an einen Tisch.



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Pressesprecher Max Schmachtenberg | Düsternbrooker Weg 70, Landeshaus, 24105 Kiel 0431/988-1440 | info@cdu.ltsh.de | http://www.cdu.ltsh.de