Die AfD ist mit ihrer Forderung, das betäubungslose Schlachten von Tieren aus religiösen Gründen zu verbieten, an einer breiten Mehrheit im Plenum gescheitert. CDU, SPD, Grüne, FDP und SSW sahen dafür keinen Handlungsbedarf. Seit 2004 habe es in Schleswig-Holstein keine Schächtung gegeben, hieß es unisono.
Hintergrund des AfD-Vorstoßes ist ein Passus im Bundestierschutzgesetz, der das Schlachten von Tieren ohne Betäubung über eine Ausnahmegenehmigung ermöglicht. In der Debatte forderte Doris von Sayn-Wittgenstein (AfD) für eine Streichung dieses Passus aus. Unnötiges Leid der Tiere müsse vermieden werden. Die AfD-Abgeordnete verwies in diesem Zusammenhang auf die Haltung der Bundestierärztekammer, die in dem Schächten einen „klaren Fall von Tierquälerei“ sehe.
CDU, SPD, Grüne, FDP und SSW warfen der AfD dagegen vor, den Tierschutz zu missbrauchen, um religiöse und ethnische Vorurteile zu befeuern. Dafür reiche ein Blick ins Wahlprogramm der Partei, wo sich nichts zu Tierversuchen und zur Tierhaltung finde, hieß es. Das wahre Ziel der AfD sei es, einen Keil zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen zu treiben, sagte beispielsweise Tobias von Pein (SPD). Lasse Petersdotter (Grüne) bezeichnete die AfD als „Wolf im Schafspelz in der Tierschutzpolitik“.
Weitere Hauptredner:
Heiner Rickers (CDU), Flemming Meyer (SSW), Landwirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne)