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Die dänische Minderheit

Der dänischen Minderheit im Landesteil Schleswig gehören etwa 50.000 Menschen deutscher Staats­angehörigkeit mit dänischer Gesinnung an.

Die Volksabstimmung von 1920 ist die Grundlage für die Grenze zwischen der Bundes­republik Deutschland und dem Königreich Dänemark. Mit dem Willen, sich als Dänen in einer deutschen Gesellschaft zu behaupten, begannen sich die Menschen, die als Minderheit südlich der Staats­grenze verblieben, zu organisieren. Während der national­sozialistischen Zeit musste die dänische Minderheit um ihre Existenz ringen. Das Jahrzehnt nach 1945 war von starken national­politischen Auseinander­setzungen geprägt. 1955 begann mit der Bonn-Kopenhagener Erklärung ein weiterer politischer Abschnitt für diese Bevölkerungs­gruppe.

Die dänische Minderheit gliedert sich in Organisationen, die nahezu alle Bereiche des gesell­schaftlichen Lebens wie Kultur, Politik, Bildung, Gesundheits­wesen, Sport, Altenfürsorge, Kirche und die Presse­bericht­erstattung mit der Zeitung „Flensborg Avis“ abdecken. Die größte Organisation und Haupt­ansprech­partner der dänischen Minderheit ist der Sydslesvigsk Forening e.V. Der SSF ist Kulturträger der dänischen Minderheit im Landesteil Schleswig. Seine Zentral­verwaltung, das Dansk General­sekretariat, befindet sich in Flensburg im Flensborghus.

Ebenso wie die friesische Volksgruppe genießt die dänische Minderheit seit 1990 Schutz und Förderung nach Artikel 6 der Verfassung des Landes Schleswig-Holstein.

Mit der gemeinsamen Partei der Friesen und Dänen in Schleswig-Holstein, dem Süd­schleswigschen Wählerverband (SSW), wird aktive politische Partizipation ausgeübt. Auch dank der Befreiung von der 5 Prozent Sperrklausel ist der SSW im Schleswig-Holsteinischen Landtag vertreten. Der SSW engagiert sich nicht nur für die Belange der Minder­heiten, sondern beteiligt sich landesweit an der Politik­gestaltung. Derzeit ist der SSW mit vier Abgeordneten im Schleswig-Holsteinischen Landtag vertreten.

Bonn-Kopenhagener Erklärung

Am 28. März 1955 flog der dänische Minister­präsident Hans Christian Hansen nach Bonn. Er wurde am Flughafen von Bundes­kanzler Konrad Adenauer empfangen. Am Tag darauf tauschten sie Erklärungen über die Rechte der Minder­heiten auf beiden Seiten der Grenze aus: die Bonn-Kopenhagener Erklärung.