Rainer Wiegard (CDU), Abschiedsworte vor der Landtagswahl / 18. Wahlperiode:
„Ich werde in den nächsten 20 Jahren das Tun in diesem Haus von draußen begucken. Da ich mich schon etwas länger kenne, werde ich wahrscheinlich in spätestens einem Jahr zu der Erkenntnis gelangen, dass Sie hier wirklich nur noch oberflächlich daherschwafeln und dass logischerweise früher, als ich noch da war, alles viel besser war. Vielleicht kandidiere ich in 20 Jahren noch einmal und komme wieder.“ (März 2017)
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Heike Franzen (CDU), Abschiedsworte vor der Landtagswahl / 18. Wahlperiode:
„Ich werd Se’n bissken vermissen. Meine Omma würde sagen: Allet Prachtexemplare hier, alle wie Sie da sind. Auch Sie, Herr Stegner. Alle! Machet wat fürs Land, ich mach jetzt was anderes – und dat is auch schön.“ (März 2017)
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Peter Eichstädt (SPD), Abschiedsworte vor der Landtagswahl / 18. Wahlperiode:
„Weil dies eine Bildungsdebatte ist, und weil ein solcher Moment auch immer durch ein Zitat einer berühmten Persönlichkeit begleitet wird, möchte ich Lukas Podolski zitieren: ‚Das waren geile Jahre. Am liebsten würde ich mit euch allen ein Selfie machen. Eine Träne im Auge ist nicht da. Aber da sind noch der Bauch und das Herz, und da ist ordentlich was los.‘“ (März 2017)
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Hans-Jörn Arp (CDU) zu seinem Fraktionskollegen Volker Dornquast, der nicht wieder kandidierte:
„Volker, wenn Du demnächst nicht mehr da bist, ist mein letzter Klatscher weg.“ (März 2017)
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Ralf Stegner (SPD):
„So dachten Sie sich wohl: ‚Drum prüfe, wer sich ewig bindet, ob sich das Herz zum Herzen findet!‘ Herr Ministerpräsident, Sie wissen schon, wie es in Schillers ‚Glocke‘ weitergeht: ‚Der Wahn ist kurz, die Reu’ ist lang.‘“ (28. Juni)
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Martin Habersaat (SPD):
„In diesem 100-Tage-Programm erfreuen Sie den kulturinteressierten Menschen mit einigen Kleinoden der Sprachkultur. Da ist die Wortschöpfung vom ‚Lehrkräftebedarfsanalysekonzept‘. Ich hoffe, Sie haben dafür auch eine Lehrkräftebedarfsanalysekonzepterstellungsstrategie.“ (19. Juli)
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Jörg Nobis (AfD):
„Sollte es Jamaika auch in den kommenden fünf Jahren nicht hinbekommen, dann werden wir in der nächsten Legislaturperiode vorschlagen, das Projekt A20 einem chinesischen Konsortium zu übertragen. Dann haben sie nämlich in zwei Jahren die Autobahn bis zur Elbe gebaut, und sämtliches Getier am Rande der Strecke landet auf dem Grill der Bauarbeiter.“ (19. Juli)
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Sandra Redmann (SPD):
„Es ist so: Sie haben den Schweinebraten gebraten. Die Grünen haben ein kleines grünes Salatblättchen draufgelegt, und jetzt nennen Sie das Essen vegetarisch.“ (21. Juli)
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Lasse Petersdotter (Grüne):
„Wir sind dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk sehr dankbar für investigative Recherchen, beispielsweise bei den Panama-Papers, bei den Cum-Ex-Geschäften und bei der Korruption in der FIFA, und natürlich dafür, dass durch ‚Bares für Rares‘ eine unscheinbare Münze 20.000 Euro wert ist.“ (20. September)
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Lukas Kilian (CDU):
„Der Vergabemindestlohn wird nicht angefasst. Das war schon geklärt, bevor der Antrag zur Durchführung der Aktuellen Stunde kam. Deswegen kann ich Ihnen jetzt allgemeine Belehrungen erteilen.“ (20. September)
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Serpil Midyatli (SPD):
„Liebe Kollegin Aminata Touré, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer, wie ich finde, sehr gelungenen Rede. Nichtsdestoweniger tut es mir leid, dass ich sie nun ein bisschen auseinanderpflücken werde.“ (21. September)
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Kai Dolgner (SPD):
„Ich bin einfach neugierig. Ich bin immer gern bereit, etwas Neues zu lernen. Können Sie mir sagen, welche Richtlinie die Dicke des Pizzabodens in Europa in den Ländern verbindlich regelt?“ – Stephan Holowaty (FDP): „Ich beziehe mich auf die Verordnung 97/2010. Mit Ihrer Erlaubnis, Herr Präsident, zitiere ich: ‚Die Pizza Napoletana … ist eine kreisförmige Backware mit variablem Durchmesser von höchstens 35 Zentimeter mit erhabenem Teigrand … Das Innere ist 0,4 Zentimeter dick, wobei eine Toleranz von plus/minus zehn Prozent zulässig ist.‘“ (21. September)
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Innenminister Hans-Joachim Grote (CDU):
„Die Zeremonie einer Eheschließung – das ist auch hier wiederholt besprochen worden – kostet in Deutschland nichts. Der eigentliche Trauungsakt als solcher ist kostenfrei.“ – Wolfgang Kubicki (FDP): „Das denken die meisten bis zur Scheidung!“ (21. September)
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Dennys Bornhöft (FDP):
„Wir können gern eine Debatte über die Demografie aufmachen, aber Fakt ist: Der demografische Effekt muss berücksichtigt werden; denn hier haben wir ein Problem.“ – Serpil Midyatli (SPD): „Dann fang doch mal an!“ – Bornhöft: „Ja, da hast du Recht! Ich habe noch kein Kind. Insofern habe ich noch ein bisschen was zu tun – nach der Rede!“ (21. September)
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Ministerpräsident Daniel Günther (CDU):
„Sie loben ja, die letzte Regierung hätte keinen Urlaub gemacht. Ich sage Ihnen ganz ehrlich: Was hat das Land dadurch besser gemacht, dass auf den Urlaub verzichtet wurde? Ich bin stolz darauf, dass einige Urlaub gemacht haben und dann mit neuer Kraft und Dynamik an die Dinge herangegangen sind. Ich würde umgekehrt einmal überlegen und sagen: Sie könnten ruhig auch einmal einen Tag Pause machen!“ (11. Oktober)
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Landtagspräsident Klaus Schlie:
„Wer zustimmen will, den bitte ich um das Handzeichen. Das ist einstimmig so beschlossen. Vielen Dank.“ – Lars Harms (SSW): „Stopp! Ich würde gern dagegen stimmen!“ (13. Oktober)
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Heiner Rickers (CDU):
„In Kosmetika würden Sie es nicht merken, wenn diese Mikroplastikteile nicht drin wären. Meine Haut würde auch ohne Mikroplastik sauber.“ – Beate Raudies (SPD): „Ich weiß nicht, ob Männer in der Lage sind, da mitzureden!“ (15. November)
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Andreas Tietze (Grüne):
„Ich bin mir sicher, Herr Minister, dass das Motto ‚Mach die Tür zu, ich komme durch die Wand‘ für Planungsprozesse nicht immer zielführend ist.“ (15. November)
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Klaus Jensen (CDU) über Internatsschüler von den Inseln und Halligen:
„Wir müssen Wohnungen mieten. Das sind kleine Wohnungen, in denen die Schüler entweder alleine oder gemeinsam mit ein paar Freunden als WG wohnen. Wenn man 15, 16 oder 17 Jahre alt ist, hat das auch Vorteile. Man geht einigem zu Hause aus dem Weg.“ (15. November)
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Christopher Vogt (FDP):
„Ich bin nun wirklich der Letzte hier im Saal, der Ihnen etwas Böses unterstellen würde. Na gut, der Vorletzte.“ (16. November)
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Bernd Voß (Grüne):
„Ich begrüße eine ganze Reihe von Punkten im Antrag der Kollegin Eickhoff-Weber und schlage vor, sie zur weiteren Beratung in den Umwelt- und Agrarausschuss zu überweisen. Nicht die Kollegin, sondern den Antrag.“ (16. November)
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Andreas Hein (CDU):
„Wenn man von Start-ups hört, fallen oft Bezeichnungen wie Keynotes, Warm-up, Workshop, CXO-Talk, Lab und vieles mehr. Nun kummt dat gor nich op de Beteknung an. Man kann op Platt ok seggen: Wi hebbt uns tosammensett, hebbt doröver schnackt und hebbt wat dorut maakt.“ (16. November)
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Christopher Vogt (FDP):
„Mit Ihrem ‚Konzept‘ – ich füge hinzu: das Wort ‚Konzept‘ setze ich in Anführungszeichen; Sie können das nicht sehen, deswegen sage ich es – …“ (16. November)
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Volker Schnurrbusch (AfD):
„Offenbar gilt selbst das Thema Tourismus als zu heikel, als dass man es mit den Neuen im Landtag voranbringen möchte. Oder befürchten die anderen Fraktionen – Vorsicht, Satire! – dass wir uns am Begriff Fremdenverkehr stören?“ (17. November)
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Andreas Tietze (Grüne):
„Bei den Urlaubsaktivitäten lieben 78 Prozent den Einkaufsbummel, 78 Prozent Ausflüge in die Umgebung, 78 Prozent lieben das Wasser und daran zu spazieren, 77 Prozent möchten darin baden, 57 Prozent genießen landestypische Spezialitäten – es lebe der Matjes, das Krabbenbrötchen, der Grünkohl, Flens und Marzipan!“ (17. November)
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Martin Habersaat (SPD) in der Debatte über einen AfD-Antrag zum Schulprogramm „Obst, Gemüse, Milch“:
„Damit Frau von Sayn-Wittgenstein sich in unserer Gesellschaft nicht mehr gar so verlassen vorkommt, habe ich die restliche Redezeit den volkspolitisch wegweisenden Forderungen in der ‚Front deutscher Äpfel‘ reserviert. Die lauten: ‚Erstens: Keine Überfremdung des deutschen Obstbestandes mehr! … Zweitens: Südfrüchte raus! … Drittens: Weg mit faulem Fallobst!‘“ (13. Dezember)
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Vizepräsident Rasmus Andresen, Reaktion auf kurzen Lichtausfall im Plenarsaal:
„Vielleicht eine kleine Zwischenbemerkung von hier oben: Wir haben keinen Einfluss auf die Lichttechnik. Eine persönliche Anmerkung: Ich bin nur froh, dass das nicht bei einer Debatte zur Energiewende passiert ist.“ (13. Dezember)
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Wolfgang Kubicki (FDP) in seiner letzten Rede im Landtag vor seinem Wechsel nach Berlin:
„Ich möchte mich bei denen entschuldigen, denen ich mit meiner – zugegebenermaßen manchmal sehr spitzen – Zunge wehgetan habe. Das lag meistens nicht in meiner Absicht, aber manchmal schon.“ (Protokoll notiert Heiterkeit) „Ich möchte mich bei dem Kollegen Dr.Stegner entschuldigen, der zu meinem Lieblings-Counterpart geworden ist.“ (Zuruf aus dem Plenum: „Der bleibt hier!“ / Heiterkeit) „Nun weiß ich nicht, ob das Glück oder Strafe ist. Aber … ich möchte mich für sehr viele, sehr scharfe Debatten bei Ihnen bedanken und sagen, trotz aller Widrigkeiten: Das Parlament wäre ohne Sie definitiv ärmer gewesen.“ (14. Dezember)
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Landtagspräsident Klaus Schlie:
„Ich achte bei einigen Kollegen schon aus reiner Fürsorge besonders auf die Redezeit, weil ich mir Sorgen um ihre Gesundheit mache, wenn die Errungskurve so steigt.“ (15. Dezember)