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22. August 2018 – Deutsch-dänisches Jubiläumsjahr

100 Jahre Volksabstimmung: Großes Bürgerfest in Flensburg

Vor 100 Jahren wurde per Volksabstimmung der deutsch-dänische Grenzverlauf festlegt. Für das Jubiläumsjahr 2020 sind zahlreiche Projekte in Vorbereitung. Auch der Landtag plant gemeinsam mit der Landesregierung Veranstaltungen.

Das blau-gelbe Logo des Bundes der deutschen Minderheit in Dänemark mit dem schwarzen Schriftzug: 100 Jahre Deutsche Minderheit, 1920-2020
Das Jubiläumslogo der deutschen Minderheit in Dänemark Foto/Logo: BDN

Im Fokus soll im Sommer 2020 ein großes Bürgerfest in Flensburg stehen, berichtete Landtagsdirektor Utz Schliesky heute im Europaausschuss. Ein genauer Termin werde noch gesucht, es zeichne sich aber der 22. oder 23. August ab. Weiterhin werde das Parlament im Rahmen der Feierlichkeiten einen gemeinsamen Festakt mit Bundestag und Folketing im Landtag ausrichten sowie sich mit Lesungen an fünf Orten im Grenzland, einem Programm mit Schülern von Minderheitenschulen und einer Grenzbereisung von Landtagspräsident Klaus Schlie und Ministerpräsident Daniel Günther an den Jubiläumsfeierlichkeiten beteiligen.

Schliesky leitet gemeinsam mit dem Chef der Staatskanzlei Dirk Schrödter ein Organisationskomitee, das die Projekte im Jubiläumsjahr koordiniert. Das Gremium wählte für die Feierlichkeiten das Motto „Selbstbestimmung – Identität – europäische Zukunft“. Dies soll den Blick nach vorne symbolisieren als auch die Würdigung der Vergangenheit widerspiegeln, „die man“, so der Landtagsdirektor, „gerade jüngeren Menschen immer wieder neu vermitteln müsse“. Neben der historischen Rückschau sei es wichtig, einen Beitrag dafür zu leisten, dass die Modellhaftigkeit eines freundschaftlichen Zusammenlebens in der Grenzregion deutlich werde, führte Schliesky aus.

Modell für europäisches Zusammenleben

Auf dänischer Seite wird die Abtretung des vormals deutschen Nordschleswig an Dänemark als „Wiedervereinigung“ gefeiert. Das Königreich plant unter anderem einen Staatsakt an den Düppeler Schanzen. Der Landtagsdirektor ist sich bewusst, dass „die historische Sicht Schleswig- Holsteins auf die Dinge unterscheiden mag“. Aber, so Schliesky: „Wir kommen leicht auf 100 gemeinsame Gründe, die friedliche und partnerschaftliche Basis mit Dänemark zu feiern. Der uns wichtigste liegt darin, dass aus dem Gegeneinander ein respektvolles Miteinander und ein Modell für europäisches Zusammenleben geworden ist.“

Die Grenzziehung am 15. Juni 1920 basierte auf Volksabstimmungen, die im Januar und Februar 1920 im Grenzland abgehalten wurden. Die Referenden, die auch in anderen deutschen Grenzregionen einberufen wurden, waren eine Vorgabe des Versailler Friedensvertrages am Ende des Ersten Weltkriegs. Ein Ergebnis der Abstimmung im Norden Schleswig-Holsteins war, dass kulturelle und sprachliche Minderheiten auf beiden Seiten der neuen Grenze entstanden. Zuvor hatte das gesamte Herzogtum Schleswig ab 1864 zu Preußen und zum Deutschen Kaiserreich gehört.