Die Beschlüsse zu den Hauptthemen der heute beendeten Konferenz auf den Åland-Inseln, Meeresschutz und klimagerechte Energiepolitik, seien „klar und begrüßenswert”, so Andresen. Es habe sich gezeigt, dass diese in Schleswig-Holstein schon lange diskutierten Themenbereiche nur gemeinsam an der Ostsee gelöst werden könnten. Andresen wörtlich: „Wir haben nicht mehr viel Zeit, um unser Klima zu retten und beispielsweise den Plastikmüll aus der Ostsee zu entfernen. Wir fordern unsere Regierungen wie unter anderem unsere Landesregierung auf, ihren Einsatz zum Schutz der Ostsee zu verstärken und konkrete Maßnahmen gemeinsam mit den Ostseeanrainerstaaten umzusetzen.”
Trotz sehr unterschiedlicher Ausgangspunkte – wie beispielsweise von Russland oder skandinavischen Staaten – sei es grundsätzlich die Stärke der Ostsee-Parlamentarierkonferenz (Baltic Sea Parliamentary Conference/kurz: BSPC), sich auf gemeinsame Positionen zu verständigen, sagte der Delegationsleiter des Schleswig-Holsteinischen Landtages. Denn, so Andresen: „Wir tragen die politische Verantwortung für eine saubere Ostsee hier und heute und dürfen sie nicht den folgenden Generationen hinterlassen.”
„Die Ostsee – unsere Lebensader”
Laut der Landtagsdelegation sei die übereinstimmende Botschaft der 27. BSPC: Der Ostseeaktionsplan muss dringend übearbeitet werden, um zu hohe Belastungen mit Nähr- und Schadstoffen zu senken, um den Kampf gegen den Meeresmüll zu forcieren und die Biodiversität mit wirksamen Schutzgebieten zu erhalten. Die einmütig verabschiedete Resolution wird alsbald auf den Internetseiten der BSPC veröffentlicht.
In diesem Jahr hatten wieder rund 200 Parlamentarier, Experten und andere geladenen Gäste an der Konferenz in Mariehamn, der Hauptstadt der autonomen finnischen Region Åland, teilgenommen. Das Leitthema der am Sonntag (26. August) eröffneten BSPC „Die Ostsee – unsere Lebensader” war in drei Unterthemen unter den Aspekten der Zusammenarbeit in der Ostseeregion, der Vision einer sauberen Ostsee und intelligenten Strategien für nachhaltige Energien diskutiert worden. Einen weiteren Schwerpunkt der Jahreskonferenz stellte die Präsentation des Zwischenberichtes der BSPC-Arbeitsgruppe „Migration und Integration” dar.
Vier Bundesländer tagen mit
Die 1991 gegründete Ostsee-Parlamentarierkonferenz hat sich zum Ziel gesetzt, eine gemeinsame Identität in der Region um die Baltische See durch eine engere Zusammenarbeit zwischen den nationalen und regionalen Parlamenten zu fördern. Standen zu Beginn vor allem umweltpolitische Themen und Fragen der maritimen Sicherheit im Vordergrund, so wurden im Laufe der Jahre zunehmend auch wirtschafts-, energie- und sozialpolitische Themen diskutiert. In der Ostsee-Parlamentarierkonferenz sind unter anderem je elf nationale und regionale Parlamente aus der Ostseeregion versammelt.
Dazu zählen neben dem Bundestag die Landesparlamente von Russland, Polen, Schweden, Norwegen, Finnland, Dänemark, Island, Estland, Lettland, Litauen sowie Regionalparlamente aus Grönland, der Åland Inseln, Faröer Inseln, Region Kaliningrad, Region Leningrad, Republik Karelien und von St. Petersburg. Die Bundesländer sind mit Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Mecklenburg-Vorpommern vertreten.
Landtagsabgeordnete in Mariehamn
Der diesjährigen Delegation des Schleswig-Holsteinischen Landtages gehörten die Europapolitiker Rasmus Andresen (Grüne/Delegationsleiter), Hartmut Hamerich (CDU), Wolfgang Baasch, Regina Poersch (beide SPD), Aminata Touré (Grüne), Stephan Holowaty (FDP), Volker Schnurrbusch (AfD) sowie Jette Waldinger-Thiering (SSW) an.