Die Familienbildungsstätten im Land leisten wertvolle, niedrigschwellige Arbeit, gerade für junge Familien. Darüber waren sich alle Landtagsfraktionen einig. SPD und SSW fordern nun zusätzliche Fördermittel für die Einrichtungen. Das Plenum kam überein, hierüber zunächst im Sozialausschuss zu diskutieren. Sozialminister Heiner Garg (FDP) zeigte sich offen für Gespräche.
Ob geburts- und familienvorbereitende Kurse, Kreativ- und Freizeitangebote, Gesundheits- und Ernährungskurse, Vorträge oder Selbsthilfe- und Qualifizierungsgruppen: Die Familienbildungsstätten in Schleswig-Holstein haben zahlreiche personenspezifische und interkulturelle Angebote im Programm und orientieren sich am Bedarf der Familien vor Ort. Die meisten der frühkindlichen Angebote seien allerdings nicht kostenfrei, machte SPD-Abgeordnete Serpil Midyatli deutlich. Sie kritisierte, dass „nur acht Prozent der Kosten“ vom Land übernommen würden. Den größten Teil finanzierten die Träger. „Die Arbeit ist uns nicht genug Wert“, monierte auch Jette Waldinger-Thiering vom SSW.
FDP warnt vor Konkurrenz zu Familienzentren
Auch die Koalition unterstützte den Vorstoß im Grundsatz. Familienbildungsstätten leisteten einen wichtigen Beitrag, denn „die Werte in der Gesellschaft sind im Rutschen“, erklärte Werner Kalinka (CDU). Familien seien „das Band der Generationen“. Bei der Unterstützung der Einrichtungen gebe es noch „Luft nach oben“. Großen Zuspruch für Familienbildungsstätten äußerte auch Marret Bohn (Grüne): „Wir müssen uns überlegen, wie eine bessere Förderung aussehen kann.“
Elternbeiträge müssten gedeckelt werden, forderte Frank Brodehl (AfD). „Je höher die Kosten werden, desto weniger werden wir die Familien erreichen, für die jeder Euro zählt.“ Anita Klahn (FDP) erklärte, es sei auch eine kommunale Aufgabe, die Familienbildungsstätten zu unterstützen. Im Ausschuss müsse man sich „genau unterhalten“, wie man die Einrichtungen unterstützt, ohne sie etwa gegen Familienzentren „auszuspielen“.
Landeszuschuss derzeit bei 553.000 Euro
Minister Garg machte deutlich, dass der 2018 geltende Landeszuschuss von 553.000 Euro auch für die kommenden Jahre vorgesehen sei. Hinzu kämen 60.000 Euro Investitionsförderung, die auf Antrag gewährt werden könnten. Im Ausschuss könne man aber über Änderungen diskutieren.