Die Landesregierung will bis 2022 insgesamt 360 Millionen Euro in den Erhalt der Landesstraßen investieren. Bis 2030 sollen 90 Prozent dieser Verkehrswege in einem guten bis sehr guten Zustand sein“, erklärte Verkehrsminister Bernd Buchholz (FDP) bei der Vorstellung der „Strategie zur Entwicklung der Landesstraßen in Schleswig-Holstein 2019-2030“. Die SPD machte deutlich, dass es die Küstenkoalition gewesen sei, die den Grundstein für die Entwicklung gelegt habe.
Dem widersprach der Minister. Statt 900 Millionen seien nun 1,2 Milliarden Euro notwendig, weil die Küstenkoalition immer einen Teil der Landesstraßen „nicht angefasst“ habe. Das ändere sich nun. Allein in diesem Jahr seien 83,3 Millionen Euro verbaut worden, sagte Buchholz. Landesstraßen zu modernisieren sei kein Selbstzweck, sondern gewährleiste „Mobilität und wirtschaftliche Prosperität“ im Land, erklärte der Minister. Er dankte dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr. Niemand habe Anfang des Jahres damit gerechnet, dass so viel getan werde.
Mehr Baustellen sind unausweichlich
Nun müssten die Autofahrer allerdings auch mit mehr Baustellen im Land rechnen, räumte Buchholz ein, ergänzte dazu aber: „Jede Baustelle ist mir recht, wenn sie nicht nur ein Loch markiert, sondern eine Sanierungsmaßnahme ist und damit ein Zeichen dafür, dass es im Land vorangeht.“
„Wir stopfen nicht nur Löcher, sondern sanieren Straßen und sorgen dafür, dass der Sanierungsstau abgebaut wird“, schloss Lukas Kilian (CDU) an. Für den Straßenbau gebe es endlich „eine zukunftsorientierte Strategie“, konstatierte auch Kay Richert (FDP). Eine gute Infrastruktur sorge für Mobilität und „freie Entfaltung der Menschen“ und bilde „die Grundlage für Entwicklung und Wohlstand im Land“, sagte er. Andreas Tietze (Grüne) verdeutlichte: „Gute Straßen haben auch ihren Anteil an Verkehrssicherheit.“ Er forderte, den Radwegebau stärker in den Fokus zu nehmen.
„Wortphrasen“ und „wenig realistisch“
Der Bericht enthalte „viele schöne Wortphrasen“ und schüre „Erwartungen, die es nun zu erfüllen gilt“, konstatierte dagegen Kai Vogel (SPD). Themen wie mangelnde Fachkräfte oder Baukostensteigerungen würden nicht aufgeführt. Von den 83,3 Millionen Euro in diesem Jahr seien nur Aufträge vergeben worden, aber „im Zweifel noch kein einziger Spatenstich“ erfolgt. Auch Volker Schnurrbusch (AfD) nannte die Ziele der Landesregierung „wenig realistisch“.
Flemming Meyer (SSW) nannte das Gesamtpaket „umfangreich und ambitioniert“. Er mahnte, um unnötige Verkehrsstörungen zu vermeiden, müssten künftige Maßnahmen gut abgestimmt werden.