„Früher war nicht alles besser, früher war alles anders“ – mit dieser Aussage erklärte Fregattenkapitän Torben Steinweller, warum die neue Führung an der Marineschule in Flensburg an alten Konzepten rütteln will. Beim Besuch von Landtagspräsident Klaus Schlie ging es um einen stärkeren Fokus auf die Politische Bildung bei der Offiziersausbildung. Schlie hielt als erster Redner zum Auftakt einer geplanten Bildungsreihe einen Vortrag über demokratische Werte und Patriotismus.
Unter dem Leitsatz „Ein Offizier muss ein demokratischer Patriot oder ein Patriot der Demokratie sein“ sprach der Parlamentspräsident zu mehr als 200 Offiziersanwärtern über die Frage, „wie ein zeitgemäßer, mit unserer demokratischen Grundordnung vereinbarer Patriotismus aussehen muss“. Er machte deutlich, dass es dabei nicht um ein „unreflektiertes und nationalistisch-überhebliches Bekenntnis zu einem abstrakten Deutschland“ gehen dürfe. Vielmehr sollten Soldaten der Bundeswehr weltoffen und wehrhaft gegenüber jeder Form von Extremismus sein, so Schlie.
In der anschließenden Diskussion stellte sich der Landtagspräsident rund eine Stunde den Fragen der Offiziersanwärter. Dabei ging es etwa darum, wie junge Menschen ein Gefühl für Patriotismus entwickeln können und wie die Akzeptanz der Bundeswehr in der Gesellschaft verbessert werden kann. Im Rahmen des neu konzipierten Politik-Unterrichts soll es für die angehenden Marineoffiziere auch einen Besuch im Landtag geben.