Der Landtag will sich für den Erhalt seltener Nutztierrassen und alter Sorten von Kulturpflanzen stark machen. Darum überwies er einen Regierungsbericht von Umweltminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) zu dem Thema zur weiteren Befassung einstimmig an den Umwelt- und Agrarausschuss.
Im Kern geht es um den Erhalt des „wertvollen Genpools“, machte Albrecht deutlich. Er erklärte, dies sei wichtig „um auf Veränderungen reagieren zu können“. Dies sei Teil der „Verantwortung für spätere Generationen“, die im Grundgesetz festgeschrieben sei. Der Umweltminister erörterte die „drei Eckpunkte“ der Landesstrategie. Erstens nannte er „die Unterstützung regionaler Akteure, etwa im Bereich Landwirtschaft, Gartenbau oder Hobbygartenbau“, zweitens „die Stärkung bestehender Strukturen“, etwa der Tierpark Arche Warder, sowie drittens die „Mitarbeit an nationalen und internationalen und Maßnahmen“, etwa eine Genbank des Umweltministeriums.
Zuspruch und Kritik
„Wir brauchen eine Genreserve“, bekräftigte Heiner Rickers (CDU). Als Beispiel nannte Rickers das erfolgreiche Einkreuzen der alten Rotvieh-Rasse in heutige Milchvieh-Rassen. Schleswig-Holstein sei verpflichtet an diesem internationalen Austausch teilzunehmen, der hierzulande und auch darüber hinaus für die Zukunft dringend benötigt werde.
Der Vorsitzende der SSW-Landtagsgruppe Lars Harms kritisierte den Bericht der Regierung als ungenau. „Der Antrag verlangt eine Strategie und die Förderung seltener Nutztierrassen und Kulturpflanzen in Schleswig-Holstein. Bekommen haben wir aber einen Bericht, der ohne Förderung und Strategie daherkommt, sondern sich auf eine Beschreibung der Strukturen beschränkt“, bemängelte er.
Weitere Redner:
Kirsten Eickhoff-Weber (SPD), Bernd Voß (Grüne), Dennys Bornhöft (FDP), Volker Schnurrbusch (AfD)