Am Landesverfassungsgericht sind insgesamt sechs Richterstellen ausgelaufen, die nun durch das Votum des Landtages neu besetzt beziehungsweise verlängert wurden. Wiedergewählt wurde der Vizepräsident des Verfassungsgerichts, der Kieler Uni-Professor Dr. Christoph Brüning. Sein persönlicher Stellvertreter ist nun Rechtsanwalt Oswald Kleiner.
Einen weiteren Richterposten übernimmt mit Prof. Dr. Nele Matz-Lück künftig eine ehemalige Stellvertreterin eines Mitgliedes. Sie ist die Professorin für Öffentliches Recht an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Ihr Stellvertreter wird der Rechtsanwalt Ulf Hellmann-Sieg. Neu im siebenköpfigen obersten Gerichtsorgan des Landes ist Prof. Dr. Frank Rose, Direktor des Amtsgerichts Ratzeburg. Seine Stellvertreterin wird Dr. Christiane Schmaltz, Richterin am Bundesgerichtshof. Alle sechs wurden von Landtagspräsident Klaus Schlie vereidigt.
Zwei-Meter-Abstand und neue Kugelschreiber
Eine Schutzmaßnahme in Zeiten von Corona: Normalerweise steht den Abgeordneten in der Wahlkabine ein Bleistift zur Verfügung, den alle verwenden. Um jedoch eine Ansteckung mit dem Coronavirus auszuschließen, bekam jeder Mandatsträger vorab einen neuen Kugelschreiber. Die eindringliche Ansage von Landtagspräsident Schlie: „Gehen Sie bitte einzeln in die Wahlkabine und wahren Sie den Zwei-Meter-Abstand.“
Das Plenum tagte wegen des Coronavirus statt mit 73 Abgeordneten in kleinerer Besetzung. Für die Wahl der Verfassungsrichter waren eine Zwei-Drittel-Mehrheit, also 49 Stimmen, erforderlich. Bei 58 abgegebenen Stimmen gab es 57 Ja-Stimmen für die zuvor vom zuständigen Wahl-Vorbereitungsausschuss vorgeschlagenen Kandidaten.