Anfang März war bekannt geworden, dass einige Konik-Pferde, die sich in der Obhut des Naturschutzbunds NABU befunden hatten, infolge anhaltender Vernachlässigung verendet waren. Sie waren im Rahmen eines Naturschutzprojekts des NABU im Meldorfer Speicherkoog eingesetzt worden, um dort das Gras kurz zu halten. Jetzt hat der Landtag eine Forderung der AfD abgelehnt, zu prüfen, ob der Verband weiterhin förderwürdig ist. Die Oppositionsfraktion wollte wissen, ob sämtliche Landesmitteln, die dem NABU an Fördermitteln zur Verfügung gestellt worden waren, ziel- und zweckgerichtet verwendet worden sind. Gleichwohl bestand Konsens im Plenum: Der Fall muss aufgearbeitet und Konsequenzen gezogen werden.
„Die Verfehlungen des NABU wiegen zu schwer“, sagte der AFD-Abgeordnete Volker Schnurrbusch. Die Pferde seien „qualvoll“ verendet. Dabei sei der NABU selbst immer ganz vorne mit dabei, wenn es darum gehe, Kritik an Tierhaltung zu üben. Die Ereignisse im Speicherkoog seien „kein Einzelfall“, sondern eine „Serie“, die sich „über mehrere Jahre und ganz Deutschland erstrecke“. Es gehe nun darum, den „Skandal“ aufzuklären und über Konsequenzen zu beraten, so Schnurrbusch.
Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abwarten
Die übrigen Fraktionen verwiesen auf das noch laufende juristische Ermittlungsverfahren. „Richtig ist, der Vorfall muss aufgeklärt werden und es müssen entsprechende Konsequenzen gezogen werden“, sagte etwa der Vorsitzende des SSW im Landtag, Lars Harms. Eine Konsequenz sei bereits, dass der NABU angekündigt habe, die Konik-Pferde von der Fläche zu nehmen. Nun gelte es abzuwarten „zu welchen Ergebnissen die juristischen Untersuchungen führen“. Und das sei die Aufgabe der unabhängigen Justiz um nicht „vorschnell den Stab über den NABU oder das Ministerium zu brechen“.
Umweltminister Jan-Philipp Albrecht (Grüne) betonte, dass der NABU für die Haltung der Pferde keinerlei Landesmittel erhalten habe. Die Haltung der Konik-Pferde im Speicherkoog sei „vollständig beendet“. Zukünftig sei eine Bewirtschaftung mit Rindern und Schafen angedacht. Das sei „ein guter Neuanfang“. Mit Blick auf den NABU, der viel Kritik hatte einstecken müssen und seinerseits das Umweltministerium kritisiert hatte, gab sich Albrecht versöhnlich: „Wir können froh sein, dass Schleswig-Holstein so viele Verbände hat.“
Weitere Stimmen aus dem Plenum:
Heiner Rickers (CDU), Stefan Weber (SPD), Joschka Knuth (Grüne), Oliver Kumbartzky (FDP)