Die Koalitionsfraktionen fordern einen mündlichen Regierungsbericht zur Ausbildungssituation im Land. Obwohl die Corona-Pandemie sich spürbar auf die schleswig-holsteinische Wirtschaft auswirke, „wird der Bedarf an Fachkräften jedoch weiterhin bestehen“, heißt es in dem vorgelegten Berichtsantrag. Insbesondere die duale Ausbildung spiele bei der Fachkräfte-Ausbildung eine „zentrale Rolle“.
Laut dem jüngsten Monatsbericht der Agentur für Arbeit waren Anfang September rund 5700 Ausbildungsplätze in mehr als 130 Berufen in Schleswig-Holstein unbesetzt. Auf der anderen Seite haben 4200 Jugendliche noch keine Lehrstelle, hieß es weiter. Speziell im Einzelhandel, im Handwerk sowie in Hotels und Gaststätten seien noch viele Plätze frei. Zugleich hatten sich dem Arbeitsmarktbericht zufolge im August aber auch 1430 Jugendliche nach ihrer Ausbildung arbeitslos gemeldet. Das waren 830 mehr als vor einem Jahr.
2000 Euro für größere Unternehmen
Zum Start des neuen Ausbildungsjahres hatte die Landesregierung Anfang August eine neue Richtlinie zur Förderung der dualen Ausbildung während der Corona-Pandemie vorgestellt. Damit würden laut Wirtschaftsminister Bernd Buchholz (FDP) Firmen unterstützt, die bislang nicht von der Bundesförderung profitieren können. Dabei handle es sich unter anderem um Betriebe mit 250 Beschäftigten und mehr. Konkret können diese Unternehmen einmalig bis zu 2000 Euro erhalten, wenn sie Auszubildende übernehmen. Die Fördergelder werden sofort und nicht erst nach erfolgreichem Abschluss der Probezeit ausgezahlt.
(Stand: 21. September 2020)